UPDATE1: ETSV Weiche meldet für die 3. Liga
Fußball
Was bedeutet das konkret? Zum einen wird Weiche bis zur Meldefrist (31. März) die nötigen Unterlagen bei der Lizensierungs-Kommission des DFB (Deutscher Fußball-Bund) einreichen. »Zunächst war ich doch etwas skeptisch, doch wir werden es jetzt tun«, so Uhr gegenüber Flensborg Avis am Dienstag. Seine Skepsis rührte aus den teilweise hohen Hürden, die der DFB stellt. So muss beispielsweise ein Fassungsvermögen von mindestens 10.000 Besuchern sowie eine fernsehtaugliche Flutlichtanlage nachgewiesen werden. Im zweiten Schritt wird im März (genauer Termin steht noch nicht fest) eine Platzkommission vom DFB auf Einladung der Stadt nach Flensburg kommen und sich die Gegebenheiten vor Ort anschauen. An diesem Punkt stellt Uhr klar: »Wir sprechen hier vom Stadion in Flensburg.« Uhr weiter: »Die Stadt hat gesagt, dass Drittliga-Fußball nur im Stadion möglich ist und das war auch unser Vorschlag. In Weiche könnten wir gar nicht die nötige Kapazität aufbringen. Außerdem wollen wir ja gerne ein Aushängeschild für die ganze Stadt sein«. In dem Zusammenhang wird der ETSV-Manager auch nicht müde zu betonen, dass die Gespräche sowie die Zusammenarbeit mit der Stadt »sehr harmonisch« verlaufen. »Die Stadt will natürlich wissen worauf sie sich einlässt, dass ist doch ganz klar, aber es ist super das sie die Sache mit uns angehen will«, sagte Uhr, der zum jetzigen Zeitpunkt in keinster Weise über Summen und Kosten spekulieren will. »Darüber reden wir nicht«, sagte er dazu.
»Wir müssen erstmal sehen was von der Platzkommision verlangt wird und in welchen Schritten eventuelle Maßnahmen umgesetzt werden können«, so Uhr, der durchblicken ließ, dass er durchaus davon ausgeht, dass der DFB Übergangsregelungen anbieten wird. »Wenn sie sehen, dass die Stadt dahinter steht, dann werden sie das sicherlich tun«, so Uhr, der sich daher darüber freut, dass die Stadt Flensburg in ihrem Sportstätten-Entwicklungsplan bereits eine Sanierung des Stadions berücksichtigt hat. Es dürfte für die Platzkommission in erster Linie um Sicherheitsfragen sowie ausreichend Platz für das TV gehen. »In der 3. Liga werden alle Spiele live gezeigt und die Vereine bekommen viel Geld vom Fernsehen. Es müssen 400 Quadratmeter an Fläche für die Fernsehsender zur Verfügung gestellt werden«, weißt Uhr auf eine weitere praktische Maßnahme hin, die sich in Weiche rund um die jetzige Heimspielstätte des ETSV rein logistisch gar nicht umsetzen ließe. Bei allem Drumherum müssen die Eisenbahner zunächst allerdings noch eine ganz andere Aufgabe lösen: die sportliche, zugleich die vermeintlich schwierigste. Als Tabellendritter steht der ETSV zwar gut da und das Potenzial für ganz vorne hat die Elf von Trainer Daniel Jurgeleit, es wartet aber noch eine schwere Rückrunde sowie zwei mögliche Aufstiegsspiele. »Wir müssen ohnehin erstmal abwarten, wie die Mannschaft jetzt damit umgeht, dass wir melden«, so Uhr, der immer betont hat, dass er dem Team diese sportliche Perspektive geben will.
Freude im Team
Und die Spieler nehmen diese auch dankbar an. »Wir freuen uns als Mannschaft, dass schon jetzt an den Rahmenbedingungen gearbeitet wird, um uns eine noch höhere sportliche Perspektive zu bieten«, so Marc Böhnke, stellvertretend für seine Teamkollegen. Der ETSV-Kapitän weiter: »Das sollte für die nächsten Wochen sicherlich zusätzliche Motivation freisetzen, sportlich liegt es ja nach wie vor an uns selbst.« Sein Teamkollege Christian Jürgensen sieht es ähnlich und erklärt: »Für uns Spieler und die Trainer ist es ein tolles Signal. Als Sportler ist es immer wichtig, Ziele zu haben, die auch realisierbar sind. Daher freut es mich, dass der eingeschlagene Weicher-Weg weiter geht und das Umfeld alles mögliche tut, um unseren Verein zu unterstützen. Die 3. Liga ist schließlich noch einmal ein großer Schritt, sowohl sportlich als auch von den Rahmenbedingungen her.« Uhr, der einen Verein wie die SG Sonnenhof Großaspach (aktuell Rang drei in der 3. Liga/Red.) als Weiche-Vorbild nennt, sagte weiter: »Wir versuchen die Rahmenbedingungen im Umfeld zu schaffen, den zweiten Teil muss die Mannschaft regeln. Ich habe da allerdings vollstes Vertrauen und traue ihr den Aufstieg zu.« Sollte dieser tatsächlich gelingen stellt der Manager noch klar: »Wir würden uns in dem Fall nicht verbiegen. Großaspach macht es vor. Dort haben die meisten Spieler nebenher auch noch einen Beruf. Wir würden weiterhin unseren eigenen Weg gehen. Der besagt unter anderem, dass wir 75 Prozent an Spielern, zumeist junge Talente, aus der Region im Kader haben wollen.«
Anforderungen des DFB für die 3. Liga:
• Zuschauerkapazität des Stadions von mehr als 10.000 Plätzen, davon mindestens 2.000 Sitzplätze (für eine etwaige Ausnahmeregelung im 1. Jahr müssen in Hinblick auf die Zuschauerkapazität mind. 1000 Sitzplätze vorhanden sein).


