HSV entzieht rund 600 Fans Vorkaufsrecht

Saisonkarten

Thomas Bleicher
30. Mai 2017, 06:10 Uhr

Hamburg. Fußball-Bundesligist Hamburger SV hat erstmals in der Vereinsgeschichte Dauerkarten-Besitzern das Ticket-Vorkaufsrecht entzogen. Denn rund 600 der 26.000 Inhaber von Saison-Billetts hatten in der abgelaufenen Spielzeit mehrere Heimspiele im Volksparkstadion nicht besucht; ihre Plätze blieben leer.

Der HSV hatte zur Saison 2016/17 die Mindestnutzung der Karten eingeführt: Nach Absprache mit dem »Ständigen Arbeitskreis Fandialog« sowie dem Supporters Club müssen demnach mindestens zwölf der 17 Heimspiele besucht werden. Allerdings ist der HSV in Ausnahmefällen auch zu Kompromissen bereit. »Nicht jeder, der weniger als zwölf Spiele besucht hat, hat sein Vorkaufsrecht verloren«, sagte Kai Voerste, der Leiter des Ticketings, dem »Hamburger Abendblatt« (Montag).
So werde es bei Härtefällen wie einer schweren Krankheit Einzelfallprüfungen geben, kündigte Voerste an. Allerdings gebe es auch Fans, die »deutlich weniger« als das vorgegebene Dutzend Partien besucht hätten. Diese müssen nun damit rechnen, dass das Vorkaufsrecht auf andere Personen übergeht. Denn es gibt eine lange Warteliste für HSV-Dauerkarten: Allein 1500 Vereinsmitglieder warten darauf, dass sie zur Spielzeit 2017/18 zum Zuge kommen.
(dpa)