UPDATE: Duo fällt als Jakobsson-Ersatz weg

Handball

09. Februar 2017, 10:10 Uhr

Johan Jakobsson (r.) verpasste bereits die WM mit Schweden auf Grund der Gehirnerschütterung. (Foto: dpa)

Flensburg. Hiobsbotschaft für die SG Flensburg-Handewitt. Johan Jakobsson fällt mit einer schwere Gehirnerschütterung weiterhin und langfristig aus. Dies teilte der Verein am Dienstag, einen Tag vor dem 92. Landesderby gegen den THW Kiel mit. In einer Presseerklärung heißt es: 

»Nach umfangreichen Untersuchung in den vergangenen Wochen steht fest, dass die SG Flensburg-Handewitt längerfristig auf Rückraumspieler Johan Jakobsson verzichten muss. Bei einem Trainingsunfall am 5. Januar beim Vorbereitungslehrgang der schwedischen Nationalmannschaft erlitt der 29-jährige Jakobsson eine schwere Gehirnerschütterung. Nach diversen Untersuchungen in der schwedischen Heimat wurde zuletzt ein MRT beim SG Medical Team in der Diako Flensburg und anschließend ein psychomotorischer Test in einer Spezialklinik in Hamburg durchgeführt. Die Auswertung dieser Untersuchungen hat nun ergeben, dass von einer schwereren und langwierigeren Kopfverletzung auszugehen ist.«

Jakobsson wird bis auf Weiteres ausfallen und der SG nicht zur Verfügung stehen. Bei der Schwere der Verletzung ist eine Zwangspause von ca. zwei bis drei Monaten zu erwarten. In dieser Zeit wird Johan Jakobsson unter Anleitung  regelmäßig weitere Kontrolluntersuchungen durchlaufen und entsprechende Rehabilitationsmaßnahmen erhalten.
»Grundsätzlich hat bei Verletzungen die Gesundheit unserer Spieler immer Vorrang. In solchen Fällen wie jetzt bei Johan Jakobsson ist allerdings aus medizinischer Sicht noch mehr größte Vorsicht geboten. Wir werden bis zu seiner vollständigen Genesung keinerlei Risiken eingehen«, so SG-Mannschaftsarzt Torsten Ahnsel. 
Trainer Ljubomir Vranjes hatte während einer Presserunde am Dienstag bereits erklärt: »Bei so einer Sache gehen wir kein Risiko, die Gesundheit des Spielers ist wichtiger«. Der SG-Trainer sprach weiter von einem »harten Schlag«. Mit Holger Glandorf hat die SG jetzt nur noch einen Linkshänder im Rückraum und deshalb will der Verein möglicherweise noch auf dem Transfermarkt aktiv werden. Vranjes sagte: »Mit Blick auf die Zukunft und die Belastung müssen wir schauen, ob wir noch agieren sollten, ansonsten ist die Meisterschaft in Gefahr.« SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke ergänzte: »Wir haben bereits erste Gespräche geführt«. 

Elahamr und Tingsvall keine Option

Ahmed Elahmar und Albin Tingsvall kommen allerdings nicht in Frage. Dies sagte Schmäschke nach dem Derby-Sieg gegen Kiel. Der SG-Geschäftsführer: »Ich habe mit Ahmed telefoniert, aber er ist verletzt. Und Albin hat vor anderthalb Jahren mit Handball aufgehört«.
Nachdem sich Holger Glandorf Ende 2014 die Achillessehne gerissen hatte, war zunächst der Schwede Tingsvall für zwei Partien als Ersatz nach Flensburg gekommen. Anschließend spielte Elahmar ein halbes Jahr für die SG. Bis Mittwoch hat die SG noch Zeit einen Spieler zu verpflichten, dann schließt das Transferfenster. »Es muss aber auch passen«, sagte Schmäschke, der fieberhaft den Markt sondiert.

Ruwen Möller