Königsklasse: Die SG überwintert als Erster

Champions League

08. Dezember 2015, 07:40 Uhr

Holger Glandorf (Nr. 9) war der überragende SG-Akteur gegen Istanbul. Wie hier gegen Nemanja Pribak (r.) und Ivan Nincevic setzte er sich immer wieder schwungvoll durch und erzielte zehn Tore. (Foto: Sedat Suna/dpa)

Istanbul. Wer hätte das vorher gedacht. Die SG Flensburg-Handewitt geht als Tabellenführer in die Winterpause der Königsklasse. Der Titelträger von 2014 gewann am 10. Spieltag, zugleich dem letzten im Jahr 2015, sein Auswärtsspiel bei Besiktas Istanbul mit 34:26 (17:16) und steht mit 16:4 Zählern vor den punktgleichen Franzosen von Paris St. Germain, den Ungarn aus Veszprém (15:5) und dem THW Kiel (11:9) an der Spitze der Vorrundengruppe A. 


 »Für dieses Zwischenergebnis verdient die Mannschaft volle Anerkennung«, sagte SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke auf der vereinseigenen Internetseite. »Das ist eine sehr gute Ausgangsbasis, im Februar warten aber noch vier Hammer-Spiele auf uns.« Am 14. Februar kommt zunächst der THW Kiel, anschließend geht es nach Celje, dann gastiert Veszprém im hohen Norden und zu guter Letzt wartet Anfang März ein mögliches Gruppenfinale in Paris. Wie auch immer: Die SG hat die direkte Qualifikation für das Viertelfinale (nur der Gruppensieger) in eigener Hand. Zudem ist eine gute Ausgangslage für das Achtelfinale (Rang zwei oder drei) in absoluter Reichweite. 

Zum Spiel am Bosporus: Es dauerte zwar einige Zeit, doch insgesamt zeigte sich die SG gut erholt von der Bundesliga-Schlappe im Spitzenspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen. Vor nur 350 Zuschauern im 15.000 Besucher fassenden Sinan Erdem Dome war Holger Glandorf mit zehn Toren bester Werfer der SG. Gegen den Tabellenletzten, der erst einen Sieg auf seinem Konto hat, tat sich der aktuelle deutsche Pokalsieger zunächst schwer. Vor allem der 118-Kilo-Koloss Tolga Özbahar stellte die Abwehr der Flensburger mit seinem körperbetonten Kreisläuferspiel vor große Probleme. So blieben die Türken bis in die zweite Hälfte hinein dran. SG-Spielmacher Thomas Mogensen schaffte mit dem 23:20 (38.) die erste Drei-Tore-Führung der Gäste. Danach bauten die Gastgeber mehr und mehr ab und Flensburg nutzte dies aus. Am Ende war der siebte Champions-League-Sieg in Serie perfekt. »Mit dem Sieg und seiner Höhe bin ich zufrieden«, so SG-Coach Ljubomir Vranjes. Schmäschke blickte nach vorne: »Nun kann sich die Mannschaft erst einmal auf Bundesliga und DHB-Pokal konzentrierten. Gut, dass sie nun sechs Tage mal kein Spiel hat.« Während die Königsklasse 2015 beendet ist, geht es in der Bundesliga am Sonnabend (19 Uhr) beim TuS N-Lübbecke weiter. Am 16. Dezember folgt das Viertelfinale im DHB-Pokal beim THW Kiel. 


Ruwen Möller/(dpa) 

Besiktas Mogaz Istanbul: Demir, Kocic – Arifoglu 1, Pribak 2, Boyar, Buljubasic, Demirezen 1, Özbahar 8, Dacevic 2, Coban, Nincevic (3/2, Djukic 5, Döne 4/1 


SG Flensburg-Handewitt: Andersson, Møller – Karlsson, Eggert 3, Glandorf 10, Mogensen 6, Svan 6, Wanne 2, Djordjic 1, Toft Hansen 2, Mahé 4, Radivojevic, Kozina Schiedsrichter: Mazeika/Gatelis (Litauen); Zeitstrafen: 2:5 Minuten (Demirezen, Döne – Kozina, Karlsson, Mogensen,Toft Hansen); 

Siebenmeter: 5/3:0 (Møller hält gegen Nincevic und Döne); 
Zuschauer: 350