Paukenschlag in Lindewitt

Das war der 8. Spieltag

05. November 2017, 17:43 Uhr

SH-Liga der Damen

Viele Spiele hielten das, was sie im Vorfeld versprachen. Spannung, klasse Handball und auch überraschende Ergebnisse.
»Pandas« besiegen »Miezen« und tauschen in der Tabelle die Plätze. SIF bleibt das Glück treu und rettet sich mit einem am Ende mühsamen Sieg über die Ziellinie. Lauenburg kommt in Schwung. Die »Diven« siegen in einem packenden Endspurt knapp und schicken Mönkeberg mit der ersten Niederlage der Saison nach Hause. Auch Alt Duvenstedt kann den Tabellenführer nach starker erster Halbzeit nicht stoppen. Treia läßt Weddingstedt keine Chance und bleibt durch diesen Sieg auf Tuchfühlung zur Spitze. Schwartau dicht vor dem ersten Punktgewinn, scheitert an diesem Tage aber noch an der SG Dithmarschen. Bumm, das hat gesessen. WIFT feiert ersten Saisonsieg und fügt Lindewitt die erste Niederlage bei. 

Preetzer TSV - SG Oeversee/Ja-We 23:22 (11:10)

Laura Petersen (Oeversee) nimmt Maß (Foto:Busekow)

Es war das erwartete Spiel auf Augenhöhe, welches am Ende die »Pandas« für sich entschieden. »Beide Abwehrreihen machten heute eine gute Arbeit«, fand Dennis Olbert (Preetz) schnell den Grund für eine immer enge Partie.»Wir machen leider viele technische Fehler und konnten uns so nie absetzen. Auch eine fast sechsminütige Überzahl konnten wir nicht nutzen, um uns in sicheres Gewässer zu manövrieren. Trotzdem finde ich, gewinnen wir am Ende verdient und behalten beide Punkte in Preetz. Das tut uns gut!« Für Torsten Eggebrecht (Oeversee) ein komisches Spiel an diesem Tag.» Irgendwie kamen wir nicht richtig in Tritt, wirkten von Anfang nicht richtig bei der Sache und der Funke wollte nie richtig rüber springen. Vorne im Angriff hatten wir viel zu wenig Ideen und das Spiel war zu statisch, obwohl durch die Manndeckung für Laura Petersen genug Platz da war . Hinzu kamen sehr unverständliche Schiedsrichterentscheidungen die auch zu einer unnötigen Unruhe führte . Alles im allen waren wir heute aber nicht in der Lage, außer Annika Boldt im Tor, eine Normalform zu zeigen.« Preetz und Oeversee tauschen die Plätze in der Tabelle und die »Pandas« sind damit bester Aufsteiger am 8. Spieltag mit einem ausgeglichenem Punktekonto.

HSG Fockbek/Nübbel - Slesvig IF 23:24 (11:12)

Plötzlich hat man den Favoriten am Rande der Niederlage und man merkt, das man unter dem Strich zu spät aufgewacht ist. Doch ist es zur Zeit wie bei Fußballspielen zwischen England und Deutschland. Am Ende gewinnt immer Deutschland, oder wie in der Schleswig-Holstein Liga aktuell: Slesvig IF. »Es ist ärgerlich, dass wir trotz der guten Arbeit der vergangenen Wochen noch keine Punkte einfahren konnten«, kann Ronny Hohnsbehn (Fockbek) die letzten Minuten des Spiels noch nicht richtig verarbeiten. »Wir haben uns weiter gesteigert und noch mehr gute Phasen im Spiel gehabt. Leider haben wir uns für eine gute kämpferische Leistung nicht belohnen können. Ein 7:1-Lauf in der Schlussphase reichte nicht aus. Slesvig IF konnte am Ende den Vorsprung über die Zeit retten.« So sehr die Niederlage schmerzt, der Rutsch auf einen Abstiegsplatz erfolgte und die unmittelbaren Konkurrenten beginnen zu punkten, so sicher ist sich der Coach für das nächste Spiel. »Nächste Woche werden wir die Punkte holen.« Durchatmen auf der SIF Bank. »Das war ein dreckiger, aber enorm wichtiger Sieg für uns«, freute sich Marco Hessel (SIF) nach dem Abpfiff.»
Heute können wir uns bei unseren Torhütern bedanken, dass das gereicht hat. Astrid Kasischke hielt einen Siebenmeter in einer sehr wichtigen Phase und Tassi Christiansen nagelt über den Rest der Spielzeit ihren Kasten förmlich zu.« Den Grundstein für den am Ende knappen Sieg legten die Hessel-Damen zu Beginn der 2. Halbzeit, als man aus einem ein-Tore Vorsprung eine beruhigende sieben Tore Führung herauswarf. Das sollte reichen und unter dem Jubel der vielen mitgereisten Fans feierte man ein Sieg und einen beachtlichen dritten Tabellenplatz. 

Lauenburger SV - HSG Mönkeberg-Schönkirchen 23:22 (14:13)

Garant des Erfolges. Lena Gansor-Kaatz (Lauenburg) (Foto:FL-LO Movies)

Tief durchatmen, einmal schütteln und sich über zwei wichtige Punkte freuen. So oder so ähnlich muss es Carsten Mahnecke (Lauenburg) nach dem Sieg über die HSG Mönkeberg gegangen sein. »Das war heute eine schwierige Geburt. Aber ich kann am Ende mit den beiden Punkten natürlich sehr gut leben, die Zuschauer fanden das Spiel toll und die Damen haben sich für eine couragierte Leistung endlich belohnt.« Es war, so wie es zu erwarten war, ein Spiel auf Messers Schneide. Wechselnde Führung in den ersten 30 Minuten, dabei aber jederzeit spannend, ohne das sich eine Mannschaft entscheidend absetzen konnte. »Schon zu diesem Zeitpunkt konnte ich sehen, dass wir in der Abwehr sehr sicher standen und Mönkeberg wesentlich mehr machen musste, um einen Torerfolg zu erzielen. Garant dafür unser Mittelblock und eine aufmerksame Torhüterin dahinter«, sagte Mahnecke. Als beim Stande von 20:19 Lauenburg drei glasklare Chancen nicht verwerten konnten, Mönkeberg im Gegenzug den Ausgleich und den Führungstreffer erzielte, schien das Spiel zu kippen. Lena Mehrkens mit einem Tor vom Strich und Suelin Demir mit einem Gegenstoß-Tor brachten die »Diven« dann zurück auf die Siegerstrasse. »In der letzten Minute brachten wir das knappe Ergebnis clever und geschickt über die Zeit, als wir es verstanden, einen extrem langen Angriff zu fahren. Als nach 50 Sekunden dann »Passives Spiel« gepfiffen wurde, verpuffte zum Glück der letzte Mönkeberger Angriff und wir behielten beide Punkte«, sagte der Coach und freute sich über den deutlichen Aufwärtstrend seiner »Diven«.

MTV Heide - TSV Alt Duvenstedt 34:29 (15:14)

Nur 30 Minuten konnte Alt Duvenstedt an der kleinen Sensation schnuppern, bevor man sich doch nach 60 Minuten geschlagen geben musste.» In der 1. Halbzeit haben wir vieles gut umgesetzt was wir uns vorgenommen haben«, zollte Torben Kutschke (Alt Duvenstedt) seinen Damen Lob und Anerkennung. » Viel Bewegung im Angriff brachte uns einige Tore. In der Deckung fehlte teilweise die letzte Absprache und Konsequenz. Bin dennoch nicht unzufrieden. Man hätte auch mit einer Führung in die Kabine gehen können. Plötzlich der Bruch im Spiel und wir können den Faden aus der ersten Halbzeit nicht mehr aufnehmen. Vieles was wir vorher noch gut gemacht haben, haben wir nun nicht mehr umgesetzt. Es fehlte die Bewegung im Angriff und dadurch verloren wir viele Bälle leichtfertig, die Heide erfolgreich nutzen konnte. So schafften wir es leider nicht, das Spiel offen halten.«

HC Treia/Jübek - HSG Weddingstedt/H./D. 33:26 (14:9)

Laura Wohlert (Treia) fügt sich immer besser in die Mannschaft des HC ein. (Foto:Sieg)

»Es war eine gute und die erhoffte Reaktion auf das Spiel vom letzten Wochenende«, freute sich Thomas Bleicher (HC Treia/Jübek) über den nie gefährdeten doppelten Punktgewinn gegen einen guten Aufsteiger aus Weddingstedt. » Zwar ließen wir am Beginn des Spiels einige Bälle liegen oder der letzte Paß erreichte den Mitspieler noch nicht, aber nach dem 3:1 (7. Min) Rückstand griffen dann die Automatismen und wir drehten die Partie zum 7:4 (13. Min).« Hier war es insbesondere eine starke 1. und 2. Welle, die die Weddingstedter vor große Probleme stellten. So wuchs der Vorsprung kontinuierlich an und zur Halbzeit war eine Vorentscheidung gefallen. »Wir machten uns dann selber das Leben nochmal schwer, als wir uns ein paar unnötige Zeitstrafen einhandelten, aber beim 25:18 (47.Min) bogen wir endgültig auf die Siegerstrasse ein. Starker Aufsteiger mit viel Potenzial und wenn sie die Leistung noch etwas steigern können, werden sie auch bald aus dem Tabellenkeller verschwinden«, glaubt Bleicher. »Gut begonnen und dann etwas nachgelassen«, beschreibt Bente Schlüter (Weddingstedt) die ersten 30 Minuten der Partie.»Zu spät kamen wir im zweiten Abschnitt in Gang, als wir in der 50. Minute bis auf 25:23 verkürzen konnten. Aber das sollte es auch gewesen sein. Im Endeffekt haben die Damen aus Treia leider unsere Fehler im Angriff jedes Mal wieder schamlos ausgenutzt und bestraft, wodurch fast die Hälfte derer Tore nur durch die erste Welle erfolgte. Somit blieb uns erneut nur das Nachsehen und beide Punkte in Silberstedt.«

VfL Bad Schwartau - SG Dithmarschen Süd 18:20 (8:10)

Erhobenen Hauptes, trotz Niederlage und Dank an das Publikum in Schwartau (Foto: Lekon)

»Wir sind endlich in der Liga angekommen und haben gezeigt, dass wir dazu gehören und mithalten können«, freute sich Lisa Matzke (Bad Schwartau) über den Auftritt ihrer blau/weißen Damen an diesem Abend. »Von Anfang an stand unsere Abwehr klasse und wir haben zusammen gehalten und uns gepusht und gefeiert bei jeder Aktion. Selbst die ganze Bank und unsere Fans auf der Tribüne haben bei jeder Aktion Beifall geklatscht. Den Gäste Kreisläufer hatte wir gut im Griff und auch die Arbeit im Abwehrzentrum funktionierte klasse. Leider wurden wir nicht immer für unsere guten Aktionen belohnt.« Einer erstmaligen Führung im Spiel (6:5, 15.Min) folgte erneut ein kleiner Durchhänger, der die Gäste aus Dithmarschen wieder in Front brachte (10:7, 29.Min). Dieser Vorsprung hatte lange Bestand und in der Schlussphase der Partie hätte das Spiel nochmal kippen können, wenn der Schwartauer 7m in der 59. Minute den Weg ins Tor gefunden hätte.»Wir freuen uns über zwei hart erkämpfte Punkte und unseren ersten Auswärtssieg«, sagte Nils Möller (Dithmarschen-Süd). » Defensiv hatten wir Probleme mit Schwartaus Kreisläuferin, offensiv fehlte uns heute das nötige Tempo, um die 6:0 Abwehr in Bewegung zu bringen. Am Ende konnte Sandra Passehl mit einem gehaltenen 7m endgültig den Deckel auf den Topf machen und die beiden Punkte sichern.« Dithmarschen bringt etwas Luft zwischen sich und den Abstiegsrängen, 

TSV Lindewitt - SG WIFT 20:23 (9:10)

»Die Mädels können froh sein, das wir am Dienstag ein Nachholspiel haben und kein Training. Ich bin total sauer«, läßt Trainer Dirk Friedrich ( TSV Lindewitt) seinem großen Unmut freien Lauf.»So wie wir uns heute präsentiert haben, ist es für mich eine große Enttäuschung. Ich verlange von meiner Mannschaft am Dienstag eine Reaktion, so, wie ich das kenne«. Klare Worte des Trainers, der nun die Mannschaft, nach der Niederlage gegen den Aufsteiger aus Neumünster, in die Pflicht nimmt. Auch für Team-Manager Eckhard Franzke eine Niederlage, für die er nur einen Satz hat. »Heute spielte keine Mannschaft, sondern nur Solisten, die nur versuchten über Einzelaktionen zum Erfolg zu kommen.« »Am Ende ein verdienter Sieg für die SG WIFT«, so Franzke,» die ihr »Spiel« spielten und geduldig warteten, bis sich eine Chance bot. Diese wurde dann konsequent genutzt und es kam zum Torerfolg.« Als Underdog angereist, als Sieger die Halle in Lindewitt verlassen.»Nach dem Tabellenstand hatten wir eigentlich keine Chance, aber genau die wollten wir nutzen«, freute sich Uwe Janzen (WIFT) über den Husarenstreich seiner Damen. »Man merkte von Beginn an, dass das Team hier und heute etwas reißen wollte. Die fehlenden Tugenden wie Tempo, in die Tiefe gehen und Chancenverwertung waren an diesem Tag stark verbessert.«War es in der ersten Halbzeit noch ein offener Schlagabtausch, so rührten wir in den zweiten 30 Minuten ordentlich Beton in der Abwehr an. Eine Führung von sechs Toren dann der Lohn der harten Arbeit, die aber auch Kraft gekostet hatte. Die Beine wurden schwerer und wir waren einige Male einen Schritt zu spät«, so Janzen. Da aber Lindewitt nicht seinen besten Tag erwischte, reichte es am Ende für einen verdienten Sieg.