UPDATE: TSV Nord badet im Pokal-Erfolg

HVSH-Pokal Final 4

Thomas Bleicher
25. Februar 2018, 15:18 Uhr

So sehen Siegerinnen aus: Die Handballerinnen vom TSV Nord Harrislee wiederholten den Erfolg von vor zwei Jahren und gewannen wieder den HVSH-Pokal. (Foto: Tim Riediger)

Deutlicher 27:15-Finalsieg gegen nahezu chancenlose HG OKT.


Harrislee. Um 15.56 Uhr rissen sie die Arme hoch, tanzten, jubelten. 20 Minuten später auf dem Siegerpodest verpasste Lotta Woch ihrem Erfolgstrainer Herluf »Shorty« Linde sogar eine Siegerdusche. Freude und Ausgelassenheit ohne Ende bei den Handballerinnen vom TSV Nord Harrislee. Mit einer beeindruckenden Vorstellung besiegte der Handball-Drittligist am Sonntag in der heimischen Holmberghalle im Endspiel des HVSH-Pokal-Finalturniers den Ligarivalen HG OKT mit 27:15 (11:4) und qualifizierte sich damit für den DHB-Pokal. 
»Ich bin megaglücklich«, sagte ein nasser aber freudestrahlender »Shorty« Linde. »Solche Erfolgserlebnisse brauchst du einfach.« Während der TSV sicherlich die ein oder andere der insgesamt acht bereitstehenden Sekt-Kartons leergemacht hat, herrschte Enttäuschung und Ernüchterung bei den Geschlagenen. 

»Das ist megabitter. Wir wollten den Pokal holen«, sagte HG-Trainer Sebastian Schräbler. Seine Mannschaft habe nicht die Leistung vom 24:19-Halbfinalsieg am Vortag gegen Titelverteidiger SV Henstedt-Ulzburg (der TSV Nord gewann seinerseits sein Halbfinale 33:27 gegen den TSV Alt Duvenstedt) an den Tag gelegt, Schräbler haderte aber auch mit den Umständen. »Es ist schwierig, nur einige Stunden später so eine Leistung abzurufen gegen eine Mannschaft, die mehr Pause und hier noch dazu Heimvorteil hat. Sie haben aber auch viel Druck gemacht - wir hatten kaum Luft zum Atmen«, sagte Schräbler. Seine HG OKT lag mit 0:5 hinten, ehe Franziska Peters mit dem 1:5 nach knapp zehn Minuten überhaupt der erste HG-Torerfolg gelang. Bis zur Pause (4:11) gelangen der Schräbler-Mannschaft, die immer wieder an der TSV-Deckung und der immens starken Nord-Keeperin Lea Tiedemann (beste Spielerin des Final 4-Turniers) scheiterte, gerade einmal vier Torerfolge. Allerspätestens mit dem Doppelschlag von Fenja Jensen (19:10/20:10) Mitte der zweiten Halbzeit war diese ungleiche Partie entschieden. Die HG OKT verlor in der ersten Halbzeit Sarah Jörgensen (verletzt), und kurz vor Schluss Imke Seidel (Rote Karte).


Marc Reese

Final-Statistik:

TSV Nord: Tiedemann, Tüx - Natusch 4, Lundelius 1, Woch 4/1, Jensen 4/1, Carstensen 6, Lache 2, Hauschild, Lauf, Clausen, Fries 2, Jakusch 3, Volquardsen 1, Fischer.

HG OKT: Lobstaedt, Fasold - Ewert 3, Seidel 3/1, Trceziok, K. Rohwer 1, L. Rohwer, Peters 4, Detlefsen 1, Lüthje, Haudrup, Lübker, Jörgensen 2.
Zeitstrafen: 3:3
Rote Karte: Seidel (HG OKT) 3x 2 Min.
Siebenmeter: 6/2:3/1Schiedsrichter: Maike Behnke/Kimberly Seemann