René Guder: »Schöner geht es nicht«

Interview mit dem ETSV Weiche-Fußballer

Thomas Bleicher
13. April 2017, 08:10 Uhr

Hat gut lachen beim ETSV Weiche: René Guder ist hervorragend eingeschlagen beim Tabellen-Zweiten der Regionalliga. 15 Tore und mehrere Torvorlagen stehen bereits zu Buche. (Archivfoto: Lars Salomonsen)

Flensburg. Der ETSV Weiche Flensburg hat in der Fußball-Regionalliga seit Monaten nicht verloren. Einen großen Anteil daran hat der von Holstein Kiel vor der Saison ausgeliehene René Guder. Flensborg Avis sprach mit dem 22 Jahre alten Offensivmann vor dem Heimspiel am Donnerstag (18.15 Uhr, Manfred-Werner-Stadion) gegen Eintracht Norderstedt. 


Herr Guder, am Donnerstag geht es gegen Norderstedt. Was erwartet Euch da?
Guder: Norderstedt ist eines der besten Teams der Rückrunde. Nun hatten sie zwei Niederlagen gegen starke Gegner, Wolfsburg II und Meppen. Ich würde sie trotzdem nicht unterschätzen. Seit dem Trainerwechsel im Winter befindet sich Norderstedt im Aufschwung. Das wird kein leichtes Spiel für uns. 

»Wir haben die richtige Mischung gefunden«

Seit dem 20. November, dem 1:2 bei Drochtersen/Assel, hat der ETSV Weiche nicht mehr verloren in der Regionalliga. Warum läuft es so gut?
Nach dem Drochtersen-Spiel haben wir uns zusammengesetzt als Mannschaft und mit dem Trainerteam. Wir haben die Fehler analysiert, die wir bis dahin gemacht haben. Denn davor war unsere Leistung immer sehr schwankend und nicht konstant. Zum Winter hin haben wir die richtige Mischung gefunden und seitdem läuft es halt. Das sieht man auch auf dem Platz: Die Jungs, die reinkommen, wissen sofort, wie sie funktionieren. Und die Jungs, die von der Bank kommen, auch. 


Als wir im Juni miteinander sprachen haben Sie gesagt: »Ich möchte in Weiche den nächsten Schritt machen«. Passiert das wie erhofft, immerhin sind sie mit 15 Toren zweitbester Torschütze der Liga?
Ich wollte viel Spielpraxis haben. Eine Klasse höher als bei Holstein, wo ich vielleicht nur in der »Zweiten« gespielt hätte. Das ist alles gut gelungen. Dass es mit so vielen Toren und Assists so dermaßen gut läuft, hätte ich nicht erwartet. Schöner geht es nicht. Aber man sieht eben auch, was noch in einem drinsteckt. 

»Die Jungs wussten sofort, wo meine Stärken und Schwächen liegen«

Lauffreudig, zielstrebig und ehrgeizig: René Guder ist aus dem Spiel des ETSV momentan kaum mehr wegzudenken. (Archivfoto: Lars Salomonsen)

Warum läuft es denn so gut. Liegt es an der Mannschaft und der schnellen Integration ins Team, oder wie erklären Sie sich das? 

Ich kannte ja einige Spieler bereits und seit der ersten Minute war es nicht schwer, ins Team reinzukommen. Die Jungs haben mich super aufgenommen. Sie wussten sofort, wo meine Stärken und meine Schwächen sind. Das haben wir auf dem Platz zusammen als Team gut gemacht. Das würde ich als großen Meilenstein sehen.

Was ist Ihre Rolle in der Mannschaft? 
Hm, meine Rolle. Also ich bin keiner, der irgendwelche Forderungen stellt. Ich höre lieber den Älteren zu, lerne lieber, bin lernfähig und versuche dann das umzusetzen, was von mir erwartet wird.

»Wichtig, einfach seien Leistung abzurufen«

Und Ihre Rolle auf dem Platz?

Schwer zu sagen. Ich glaube, dafür sind viele andere auf dem Platz wichtig, die da den Mund aufmachen. Ich glaube, als junger Spieler ist es wichtig einfach seine Leistung abzurufen, sich laufstark zu zeigen und seine Spielweise einzubringen. Die anderen, die älteren Spieler, sind mit ihrer Erfahrung dafür da, den anderen auch mal einen Tipp zu geben. 

Sie sind ausgeliehen von Holstein Kiel. Können Sie sagen, ob sie über die Saison hinaus in Flensburg bleiben? 
Das kann ich noch nicht sagen. Bis zum 30. April wird alles besprochen und Holstein wird dazu was sagen. Ich weiß Stand jetzt noch nichts. Ich denke mal, das wird noch zwei, drei Wochen dauern und dann wird da eine Entscheidung fallen. 

»In beiden Vereinen fühle ich mich pudelwohl«

In Jubelpose: 15 Mal netzte René Guder bislang in der Regionalliga ein für seine Eisenbahner. Ob auch in der kommenden Saison entscheidet sich in Kürze. (Archivfoto: Lars Salomonsen)

Was wollen Sie denn? 

Das ist eigentlich nicht wichtig, um es mal so zu sagen. Denn in beiden Vereinen fühle ich mich pudelwohl. Ich kann jetzt nicht sagen Tendenz dahin oder Tendenz dahin. Beide Vereine haben mich immer einen Schritt weitergebracht in meiner Fußball-Karriere und daher bin ich da recht neutral.

Marc Reese

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