Teil zwei fest im Visier

Handball

12. Januar 2017, 16:20 Uhr

Die SG Flensburg-Handewitt hat die Vorbereitung auf den zweiten Teil der Saison aufgenommen.(Foto: Lars Salomonsen)

Flensburg. Die Augen der Handball-Welt sind seit Mittwoch auf die Weltmeisterschaft in Frankreich gerichtet. In Flensburg gilt die Konzentration jedoch bereits der Zeit danach, der zweiten Saisonhälfte. Meisterschaft, Champions League und Pokal - die SG Flensburg-Handewitt tanzt weiterhin erfolgreich auf allen drei Hochzeiten und damit dies bis zum Ende so bleibt, schuften die Nicht-WM-Fahrer seit Donnerstag wieder für ihre Ziele. Die Vorbereitung wurde mit einer Krafteinheit im Förde-Fitness eröffnet.

In Abwesenheit von Cheftrainer Ljubomir Vranjes - der Schwede ist als TV-Experte in Frankreich - begrüßten Co-Trainer Maik Machulla und Geschäftsführer Dierk Schmäschke die Spieler. Lediglich Thomas Mogensen (privat verhindert) und Kevin Møller (Sonder-Urlaub bis Montag auf Grund seiner WM-Vorbereitung mit Dänemark) fehlten. Mit dabei war allerdings Comebacker Holger Glandorf. Der Linkshänder hatte am Montag im letzten WM-Test der Deutschen mitgewirkt und steht als Feuerwehrmann bereit. »Ich habe jetzt erstmal ein paar Tage Training bei der SG und dann schauen wir ob es einen Anruf vom Bundestrainer gibt. Ich rechne selber stark damit«, so Glandorf. Ebenfalls wieder voll im Training ist auch Anders Eggert. Der Däne hat sich vor der Winterpause einen Außenbandriss im Fuß zugezogen, ist aber wieder belastbar. »Meine Verletzung war die denkbar günstigste und ist gut verheilt«, so der Däne. »Laufen und Krafttraining sollte kein Problem sein, wir müssen mal sehen wie Eggerts Fuß auf die Belastung beim handballspezifischen Training reagiert«, so Machulla, der sich genau wie seine Spieler in der kurzen Winterpause gut erholt hat. Bis zum Ende der WM trägt er die alleinige Verantwortung, was für den Mann, der am Montag seinen 40. Geburtstag feierte, kein Problem ist. »So war es auch schon bei früheren internationalen Turnieren im Januar«, sagte Machulla, der zunächst Kraft- und Ausdauereinheiten absolvieren lässt.

Treffen mit Schneider

Am 19. Januar gibt es ein Testspiel in Mölln gegen die HSG Tills Löwen 08 und am 24. Januar fährt der Bundesliga-Tabellenführer in ein Kurz-Trainingslager nach Luxemburg. »Wir sind eingeladen worden, können dort trainieren und bestreiten ein weiteres Freundschaftsspiel. Zudem ist die Reise finanziell nicht unattraktiv«, so Schmäschke ohne Zahlen zu nennen. Eingeladen wurde die SG von HB Esch. Luxemburgs Erstligist feiert in diesem Jahr sein 15-jähriges Bestehen und trifft am 25. Januar um 19.30 Uhr auf die SG. Der Kontakt kam nicht von ungefähr. Seit vergangenem September trainiert der ehemalige SG-Kapitän Holger Schneider den sechsfachen luxemburgischer Meister und Europapokal-Teilnehmer. Bis dahin ist möglicherweise auch die Zukunft von Jacob Heinl und Bogdan Radivojevic geklärt. Bei beiden laufen die Verträge am Saisonende aus. Schmäschke dazu: »Mit Jacob haben wir bereits gesprochen und mit Bogdan werden wir das in den nächsten Tagen tun«. Geklärt ist dagegen bereits die Personalie Michael Nicolaisen. Der Rückraumspieler wird eine weitere Saison an Sparkasse Schwaz Handball Tirol in Österreich ausgeliehen. »Er macht sich dort sehr gut und wir haben mit ihm besprochen, dass wir nach einer weiteren Saison entscheiden wie es weitergeht«, so Schmäschke am Donnerstag. »Er bleibt bei uns unter Vertrag, wird weiterhin verliehen und wir sind nach der Ausleihe nach wie vor die erste Adresse für ihn.« Mit Lukas Blohme hat die SG ein weiteres Talent »geparkt«. Der Rechtsaußen ist mit Zweitspielrecht an den ASV Hamm-Westfalen in der 2. Liga ausgeliehen. Schmäschke deutete an, dass die Tendenz dahin geht, dass Blohme nicht in den Profi-Kader der SG zurückkehrt. Für Petar Djordjic, dessen Vertrag in Flensburg nicht verlängert wurde (wir berichteten), soll es laut Schmäschke verschiedene Interessenten geben. Wohin der Rückraumspieler wechselt steht allerdings noch nicht fest. In Sachen Vranjes will die SG bis nach der WM keine Wasserstandsmeldungen abgeben. Auf die Frage, ob das Interesse von Veszprém am Chefcoach Thema in der Mannschaft sei, sagte Machulla: »Na klar reden die Jungs mal drüber, aber sie sind so professionell und haben große Ziele vor Augen, dass wird sie und uns in der weiteren Saison nicht belasten«. Vor allem die Meisterschaft steht bei den SG-Stars ganz oben auf der Liste.

Losfee Jurack

Zunächst werden sie am Freitag allerdings erfahren gegen wen es im Halbfinale um den DHB-Pokal geht. Um 11 Uhr findet in Hamburg die Auslosung zum Final Four in diesem Jahr (8./9. April) statt. Mögliche Gegner sind der THW Kiel, die Rhein-Neckar Löwen und die DHfK Leipzig. Losfee ist unsere Mitarbeitern Grit Jurack. Schmäschke hat ihr bereits einen Auftrag mit an die Hand gegeben: »Leipzig«, so das Wunschlos des SG-Managers. Jurack, gebürtige Leipzigerin, sagte im Vorwege: »Schön wäre es, wenn Leipzig ein Spiel und die SG den Pokal gewinnt«.


Ruwen Möller