Update: Tschüss mit einem Sieg

Handball-Bundesliga

Thomas Bleicher
10. Juni 2017, 15:02 Uhr

Für Kreisläufer Jacob Heinl und seine SG Flensburg-Handewitt ist eine lange und intensive Saison 2016/2017 nun beendet. (Foto: Lars Salomonsen)

Flensburg. Am Tag des Abschieds bei der SG Flensburg-Handewitt hatten die Gefühle freie Bahn. Was nach der Schlusssirene beim 34:31 (15:13)-Heim­erfolg am letzten Bundesliga-Spieltag gegen die HSG Wetzlar in der Flens-Arena folgte, waren Emotionen pur: Tränen, Freude, Umarmungen und viele warme Worte. 


Ein unvergesslicher Tag für die SG-Anhänger in der Halle, insbesondere aber für Trainer Ljubomir Vranjes und den dänischen Links­außen Anders Eggert, die den Verein jetzt nach mehr als einem Jahrzehnt verlassen. Sowohl Vranjes als auch Eggert wurden von der Mannschaft feierlich in die Luft geworfen, beide fanden sie den Weg auf die Nordtribüne, wo neben vielen Umarmungen und Verabschiedungen auch Gesänge angestimmt wurden. 

Vranjes fehlen die Worte

Als Vranjes am Mikrofon war, konnte er vor lauter Emotionen kaum reden: Er bedankte sich insbesondere bei seiner Frau und seinen Kindern. »Das ist ja die erste Familie - und die zweite Familie ist ja die hier«, sagte Vranjes mit feuchten Augen. 

Beiratsvorsitzender Boy Meesenburg bezeichnete Vranjes als »Trainer einer außergewöhnlichen Mannschaft, die Du entscheidend geprägt hast« und sagte weiter in Richtung Vranjes: »Wer Dich kennt, der weiß, dass Du sowohl als Spieler, in der kurzen Zeit als Sportdirektor und in den letzten sechs Jahren als Trainer immer vollen Einsatz, mit Herz, Willen und Leidenschaft für unsere SG gegeben hast.« 
Mit Vranjes als Trainer habe die SG erstmals seit 2005 wieder nationale und internationale Titel gewonnen - mit dem Champions-League-Sieg 2014 als Höhepunkt. »Mit sehr viel Akribie, taktischem Verständnis und sehr viel Fleiß hast Du es geschafft, eine Mannschaft von internationalem Spitzenformat hier in Flensburg zu formen.« 

Verabschiedung

Kentin Mahé (am Ball) hatte wahrhaftig kein leichtes Spiel gegen die widerspenstigen Hessen aus Wetzlar. (Foto: Lars Salomonsen)

Neben Vranjes und Eggert wurden auch die Spieler Johan Jakobsson (zu IK Sävehof), Petar Djordjic (Brest Meschkow/Weißrussland), Bogdan Radivojevic (RN Löwen) sowie Mark Bult verabschiedet - Bult bleibt der SG aber - wie berichtet - als Co-Trainer des neuen Cheftrainers Maik Machulla erhalten.


Marc Reese 
mr@fla.de

Statistik zum Spiel:

SG Flensburg-Handewitt: Andersson – Karlsson, Eggert 5/1, Mogensen 3, Djordjic 1, Jakobsson 1, Heinl 2, Zachariassen 5, Toft Hansen, Gottfridsson 3, Lauge 2, Mahé 5/2, Radivojevic 7.

HSG Wetzlar: Buric, N. Weber – Kneer 1, Björnsen 3, Pöter, Mirkulovski, P. Weber 10/3, Hahn, Berggreen, Kvist 4, Klesniks, Lindskog 1, Cavor 2, Kohlbacher 10.
Schiedsrichter: Hartmann/Schneider (Magdeburg/Barleben).
Zeitstrafen: 2:6 Minuten (Karlsson, Mogensen – Lindskog 2, Kneer, P. Weber, Klesniks).
Siebenmeter: 5/3:4/3 (Eggert scheitert an Weber und Buric – Andersson hält gegen P. Weber).
Zuschauer: 6300 (ausverkauft)

Spielverlauf: 1:0 (1.), 1:2 (2.), 2:2 (3.), 2:5 (6.), 4:5 (7.), 4:7 (10.), 6:8 (11.), 8:11 (15.), 9:12 (18.), 11:12 (23.), 11:13 (24.) – 15:16 (33.), 16:17 (35.), 18:17 (36.), 19:19 (38.), 21:19 (41.), 22:21 (43.), 23:22 (44.), 25:22 (46.), 25:24 (47.), 27:25 (49.), 27:27 (51.), 28:28 (53.), 29:29 (54.), 32:29 (56.), 32:31 (59.).