TSV Nord Harrislee bastelt am Aufstieg

Zweitliga-Pläne

Thomas Bleicher
14. April 2018, 12:00 Uhr

Die Handballerinnen vom TSV Nord Harrislee sind bereit für den großen Tanz. Sie wollen jetzt Meister werden - und aufsteigen. Archivfoto: Tim Riediger

 Harrislee. Es wurde ein langer Donnerstagabend beim Frauen-Drittligisten TSV Nord Harrislee. Im Mannschaftsbesprechungsraum der Halle redeten und diskutierten Trainer und Spielerinnen zwischen 20.15 und etwa 22.30 Uhr über das Für und Wider eines Aufstiegs. Alles kam auf den Tisch. Nun ist klar: Wenn sportlich der Aufstieg geschafft werden sollte, will die Mannschaft auch die Früchte ernten und aufsteigen. »Die Mannschaft hat Ja gesagt«, verriet Trainer Herluf »Shorty« Linde am Freitag gegenüber Flensborg Avis. »Wir haben wirklich versucht, auch skeptisch und kritisch zu sein und zu warnen. Aber wir sind Pokalsieger und wären Meister. Wir sind sportlich dazu in der Lage. Das reizt uns«, erklärte der Erfolgscoach.

Bis dahin aber ist noch ein Weg zu gehen. Sportlich - und finanziell. Die Linde-Truppe führt die Staffel Nord mit 32:8 Punkten vor dem Buxtehuder SV II (32:10) und der HSG Jörl-Doppeleiche Viöl (29:11) an. 

Relegation

Gewinnt der TSV Nord Harrislee am Sonnabend (Anwurf 18 Uhr) beim VfL Stade, ist die Meisterschaft sicher. Geht dort was schief, hätte sie am letzten Spieltag (Sonntag, 22. April, 17 Uhr, Holmberghalle) gegen die HG OKT eine weitere Titel-Chance.
Als Meister müsste sich der TSV Nord dann aber noch in der Relegation behaupten. Alle vier Staffeln (Nord, Süd, Ost, West) stellen einen Relegationsteilnehmer, im Normalfall den Meister (wenn er denn für die Relegation meldet). »Das muss bis Sonntag passieren«, so »Shorty« Linde. Sein TSV Nord würde in Hin- und Rückspiel auf den Relegationsteilnehmer aus der West-Staffel treffen. Der Süden misst sich mit dem Osten. Mindestens ebenso wichtig und bei allem was man hört noch nicht abschließend geklärt: der finanzielle Aspekt. »Da gibt es noch viele lose Enden, doch es wird mit Hochdruck daran gearbeitet - das Engagement ist vorbildlich«, so Linde, dessen Verein bis zum 1. Mai für die 2. Liga melden müsse.

Flensborg Avis erreichte am Freitag den Vereinsvorsitzenden Claus Bargiel in Portugal am Handy. »Gespräche und Verhandlungen laufen. Es wird gearbeitet, noch aber ist nichts endgültig. Ende nächster Woche wissen wir mehr«, sagte er. Diese Saison in der dritten Liga kostet laut Bargiel 70.000 Euro. In der zweiten Liga ist eine Summe von 150.000 Euro realistisch. »Der Verein selbst würde sich auch mit einem etwas höheren Betrag beteiligen«, verriet Claus Bargiel. 
 Vor wenigen Wochen sah es noch so aus, dass der TSV Nord im Falle eines Aufstiegs verzichten müsste (wir berichteten). Das ändert sich gerade.

Marc Reese