Unter Europas besten Acht

Champions League

27. März 2016, 21:26 Uhr

Top-Scorer Anders Eggert. (Foto: Martina Metzger)

Flensburg. Nach dem knappen 28:27-Hinspielerfolg gegen Montpellier HB machte die SG Flensburg-Handewitt es auch im Achtelfinal-Rückspiel spannend. Der Titelträger von 2014 siegte mit 31:30 (20:14) gegen Montpellier HB und zog somit ins Viertelfinale ein. In der Runde der letzten acht trifft die SG im April (die genauen Termine stehen noch nicht fest) auf KS Vive Kielce. Der polnische Meister setzte sich gegen Meshkov Brest aus Weißrussland durch. Für den Viertelfinal-Einzug erhält die SG 45.000 Euro Preisgeld.
»Ich bin zufrieden mit dem Erreichen des Viertelfinals. Hut ab vor meiner Mannschaft, die einen starken März gespielt hat«, so Ljubomir Vranjes, der sein 300. Pflichtspiel als SG-Coach absolvierte. Der Schwede stellte damit einen Vereinsrekord auf, denn nie zuvor saß ein Trainer so oft auf der Bank der Norddeutschen (O-Ton Vranjes: Ich bin stolz auf diese Zahl).

Anders Eggert, mit 12 Toren bester Torschütze der SG sagte: »Es waren zwei tolle Spiele gegen Montpellier mit sehenswertem Handball. Sie spielen ähnlichen Tempo-Handball wie wir und ich denke es war alles sehr ansehnlich«.
Flensburg begann mit seiner gewohnten Aufstellung und benötigte 20 Minuten, um den Kode der Franzosen zu knacken. Beim Stande von 12:11 (21.) nahm Vranjes Stammkeeper Mattias Andersson, der kaum einen Ball angefasst hatte, raus und brachte Kevin Møller. Die Abwehr steigerte sich und gemeinsam mit dem Dänen gab es leichte Ballgewinne. Die wurden vorne eiskalt ausgenutzt und zur Pause war die SG mit 20:14 vorne.
Gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs gab es allerdings einen völligen Bruch im Spiel der Hausherren. Montpellier stellte auf eine offensive Abwehrformation um, brachte Arnaud Siffert für Vincent Gerard im Kasten und holte Tor um Tor auf. Kurz vor Ende war die SG nur noch mit 27:26 (53.) vorne, rettete den knappen Vorsprung letztlich aber ins Ziel.
»Mit unserer guten ersten Halbzeit haben wir den Grundstein für unseren Erfolg gelegt. Wir haben in der Pause über den Teamspirit von Montpellier gesprochen und wussten, dass sie sich etwas einfallen lassen würden. Es war jedoch eine offensivere Deckung als gedacht«, so Vranjes.
»Es war nicht schön heute, aber wir haben das Viertelfinale erreicht und das ist alles was zählt«, sagte Lasse Svan. Der Rechtsaußen der SG weiter: »Wir hätten in der zweite Halbzeit cooler agieren müssen und in den entscheidenden Phasen von solchen Spielen müssen wir fokussierter agieren, sonst wird es nichts mit dem Final4. Und das ist schließlich unser Ziel.«
Auf dem Weg dorthin trifft die SG nun also auf Kielce. »Eine fantastische Mannschaft die letzte Saison im Final4 dabei war. Es werden sicherlich wieder zwei enge Spiele«, so Vranjes. »Wenn wir unser richtiges Gesicht zeigen können wir sie schlagen so Svan«. Er meinte das Gesicht aus der ersten Halbzeit gegen Montpellier.

Ruwen Möller

Statistik

SG Flensburg-Handewitt: Andersson, Møller – Karlsson, Eggert 12/8, Glandorf 6, Mogensen 1, Svan 3, Wanne n.e., Djordjic n.e., Jakobsson 2, Toft Hansen 1, Gottfridsson 2, Lauge 4, Mahe, Radivojevic, Kozina n.e.
Montpellier HB: Gerard, Siffert, Bellahcene – Anquetil, Toumi, Dolenec 4, Esteki, Guigou, Costa, Borges 3, Gaber 2, Kavticnik 6, Bonnefond 3, Villeminot, Fabregas, Gajic 12/4
Schiedsrichter: Togstad/Kristiansen (Norwegen)
Zuschauer: 5700
Siebenmeter: 8/8:4/4
Zeitstrafen: 3:6 (Jakobsson 2, Svan – Dolenec 2, Gaber, Bonnefond, Guigou, Fabregas)
Rote Karte: Fabregas (54., Tätlichkeit)