Vranjes: »Wir wollen den Pokal«

Handball

07. April 2017, 17:00 Uhr

Das Objekt der Begierde: der DHB-Pokal (Foto: dpa)

Flensburg/Hamburg. Es gibt jede Menge Statistik und Zahlen rund um das Final Four-Turnier im DHB-Pokal. Eine Menge davon hat die SG Flensburg-Handewitt beigetragen und so ist es auch beim Jubiläumsturnier, der 25. Ausgabe, die wie gewohnt an zwei Tagen in Hamburg stattfindet. Die Flensburger, vierfacher Pokalsieger (2003-2005 und 2015) sind seit dem ersten Final Four (1993, damals in Frankfurt, ab 1994 in Hamburg) insgesamt zum 13. Mal dabei. Elf Mal ging es für die SG ins Endspiel - nur einmal gab es eine Halbfinal-Niederlage (2007, 33:34 gegen den THW Kiel). In diesem Jahr ist die SG zum siebten Mal in Serie dabei und stellt damit einen neuen Rekord auf. 

Bemerkenswert: sechs Mal ging es ins Finale. Eher enttäuschend: nur einmal gelang der Pokaltriumph. Wie in den letzten drei Jahren sind auch diesmal wieder die Rhein-Neckar Löwen der Halbfinal-Gegner. Drei Mal in Serie und dazu auch noch 2011 hat die SG im Pokal-Semifinale gegen die Mannheimer gewonnen. Außerdem 2013 im Viertelfinale. Die Süddeutschen haben ein echtes Pokal-Trauma. Aber nicht nur wegen der SG. Der amtierende Deutsche Meister ist zum zehnten Mal in Hamburg dabei und hat noch nie den Titel geholt. Wenn es nach der SG geht, bleibt das auch so. 

»Wir wollen Pokalsieger werden«, sagte Ljubomir Vranjes. Der SG-Trainer weiter: »Dafür müssen wir auch die Löwen schlagen«. Wie der Schwede das angehen will verriet, er am Freitag logischerweise nicht. »Nikolaj Jacobsen (Löwen-Trainer/Anm. d. Red.) macht sich auch seine Gedanken und wird die kaum vorher verraten«, so Vranjes, der bei der Abschlusseinheit am Freitag Vormittag in der Flensburger Duburghalle fast eine halbe Stunde länger als ursprünglich geplant trainieren ließ. Anschließend machte sich Vranjes mit seinem Team auf den Weg in die Hansestadt. Bis auf Ivan Horvat (Rückenverletzung) hat die SG alle anderen und somit 18 Spieler dabei. »In so einer Situation war ich beim Final Four noch nie. Für mich als Trainer ist es eine schwere Aufgabe. Ich darf nur 14 einsetzen, aber alle wollen spielen«, so Vranjes, der darin jedoch lediglich ein Luxus-Problem sieht, das in einem möglichen Finale sogar zum entscheidenden Vorteil werden könnte. Die Löwen, ohnehin mit einem kleineren Kader unterwegs, müssen definitiv auf Torwart Andreas Palicka (Einriss im linken Außenmeniskus) verzichten. Der THW Kiel, der im zweiten Halbfinale auf den SC DHfK Leipzig trifft, hat diverse angeschlagene Spieler und die Leipziger sind ohnehin Außenseiter im Konzert der drei Großen und Final4-Dauerbrenner. Mit neun Titeln ist der THW nachwie vor Rekordpokalsieger, hat allerdings zuletzt drei Mal in Hamburg gefehlt. Für alle vier Team ist gleich, dass sie 90.000 Euro Antritttsprämie bekommen. Zurück zum SG-Halbfinale. Vranjes sagte zum Gegner: »Sie haben eine der besten Mannschaften Europas und können uns schlagen«. In seinen Augen geht der Sieg über die »Tagesform«. Zudem hängt viel davon ab, wie seine Mannschaft Löwen-Spielmacher Andy Schmid sowie die gefährliche Rückraum-Reihe um den Ex-Flensburger Alexander Petersson und den dänischen Nationalspieler Mads Mensah Larsen in den Griff bekommt. »Andy ist der Kopf der Mannschaft, doch sie haben alle sehr hohe Qualität«, so Vranjes, der auch seinen Landsmann Kim Ekdahl du Rietz erwähnt. »Die Löwen haben insgesamt eine gutes Team, aber wir auch«, so Vranjes abschließend. Mal sehen, welche Serien und Zahlenspiele weitergedreht werden.


Ruwen Möller 

Splitter

Jubiläum: Im Rahmen des Turniers wird auch das 10-Jährige Jubiläum des Sieges der deutschen Nationalmannschaft bei der Heim-WM von 2007 gefeiert.

Ehrengäste: Auf der Liste der vielen Prominenten die in Hamburg zu Gast sind, steht auch SG-Legende Lars Christiansen.
Radio: Das Final4 wird auch im Internetradio von handaball.de übertragen. Als Experte am Mikrofon sitzt Peter Stotz, Geschäftsführer des DHK Flensborg. Der DHK war es, der 2015 erster Sieger im damals neu eingeführten DHB-Amateur-Pokal wurde. Dieses Jahr lautet die Final-Begegnung: TuS Spenge - HSV Bad Blankenburg (Sonntag, 11.15 Uhr).
Schiedsrichter: Die Unparteiischen des Final Fours sind: Andreas und Marcus Pritschow, Fabian Baumgart/Sascha Wild und Robert Schulze/Tobias Tönnies.
Verkehr: Im benachbarten Volksparkstadion findet Sonnabend (15.30 Uhr) die Fußballpartie zwischen dem HSV und Hoffenheim statt. Eine rechtzeitige Anreise ist zu empfehlen.

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