Ziercke: »In Flensburg ist jetzt viel Strom drauf«

Thomas Bleicher
30. Mai 2018, 09:00 Uhr

TuS-Trainer Aaron Ziercke spielte einst für die Flensburger. Er würde der SG den Titel gönnen. Foto: Friso Gentsch/dpa

Lübbecke. Direkt nach dem 27:24-Sieg der SG Flensburg-Handewitt beim TuS N-Lübbecke umarmten sich die beiden Trainer der Teams und gaben sich die Hand. TuS-Coach Aaron Ziercke hielt seinen SG-Kollegen Maik Machulla kurz fest und flüsterte ihm etwas ins Ohr.

Was er sagte, ist nicht überliefert, aber Machulla huschte ein kurzes Lächeln übers Gesicht. Auf der anschließenden Pressekonferenz lobte Machulla die Lübbecker um ihren Coach für deren couragierte Leistung. Er wünschte dem Team viel Erfolg im Abstiegskampf am letzten Spieltag (der TuS hat einen Zähler Vorsprung auf die Abstiegsregion/Red.). »Ich hoffe wir sehen uns nächste Saison wieder«, so Machulla.
Ziercke, der in der Saison 1995/96 kurz bei der SG spielte, revanchierte sich und wünschte Machulla und Co. »viel Glück« in Sachen Meisterschaft. Von diesem Thema wollte Machulla allerdings so gar nichts wissen und blockte es ab.  

Viele erfahrene Spieler

»Es kann keiner komplett von sich schieben und ich habe viele erfahrene Spieler die schon große Finals bei Olympischen Spiele, Welt- und Europameisterschaften gespielt haben, daher gehe ich davon aus und erwarte, dass sie mit der Situation umgehen können«, so Machulla. »Aber alles was jetzt in der Woche in Flensburg passiert, darf uns als Mannschaft nicht beeinflussen. Wir müssen uns auf ein Bundesliga-Spiel wie in jeder Woche vorbereiten. Drumherum können die Leute machen was sie wollen, aber wir müssen den Fokus halten.«

Ziercke meinte: »In Flensburg ist jetzt so viel Strom drauf, die haben jetzt ein Ziel vor Augen und Maik würde am liebsten sicher morgen spielen. Das wäre einfacher als eine Woche lang die Spannung richtig zu kanalisieren. Eine ganze Region fiebert jetzt dem Spiel entgegen und da wird viel Adrenalin unterwegs sein. Sonntag werden wir sehen in welche Richtung das Ventil aufgeht. Ich würde der SG den Titel gönnen. Wenn wir die Klasse halten und Flensburg Meister wird, muss ich mal sehen ob ich Maik dann erreiche, dann können wir uns gegenseitig beglückwünschen.«
Die beiden Übungsleiter würden sich in dem Fall auf Entfernung quasi wieder in den Armen liegen.
Ruwen Möller