Wir verstecken uns nicht

Handball Bundesliga A-Jugend

09. September 2017, 08:23 Uhr

TSV Sieverstedt A-Jugend. (Foto: Martina Metzger)

In der Bundesliga der A-Jugend, praktisch das Sammelbecken der deutschen Handball-Talente, tummelt sich der Nachwuchs solcher Topklubs wie Füchse Berlin, THW Kiel, HSV Hamburg, SC Magdeburg und auch SG Flensburg-Handewitt. Mitten in den Kreis dieser namhaften Teams, die ihren Nachwuchs auf eine Karriere als Berufshandballer trimmen, hat sich eine Auswahl gedrängt, die nun so gar nicht ins Bild passen will - die des TSV Sieverstedt.
»Wir sind der einzige echte Dorfverein in dieser Liga und treffen überwiegend auf Gegner, deren Spieler in den Akademien von Profivereinen ausgebildet werden. Verstecken werden wir uns deshalb aber keinesfalls, sondern wollen zeigen, dass unsere Teilnahme kein Zufall, sondern das Ergebnis jahrelanger Arbeit ist«, gibt sich Dirk Hasen­pusch selbstbewusst.

Widerstand

Der ehrgeizige Coach, der mit rund der Hälfte des 18-köpfigen Kaders bereits seit einem Jahrzehnt arbeitet, genießt mit den lupenreinen Amateuren aus der 1600 Seelengemeinde den Status jener vielzitierten Gallier, die sich der Übermacht der Römer partout nicht beugen wollen.
Ihr sportlicher Widerstand richtet sich allerdings nicht nur gegen die mächtige SG Flensburg-Handewitt, in dessen Hoheitsgebiet mittlerweile ein freundschaftlicher Kontakt zwischen den ungleichen Nachbarn gepflegt wird.

Mitmischen

»Wir wollen einen einstelligen Tabellenplatz«, verkündet Hasenpusch kess die Zielsetzung der Dorfhandballer, die dafür mindestens drei Konkurrenten aus dem erlesenen 12er-Feld hinter sich lassen müssen.
Das erforderliche Selbstbewusstsein schöpfen die TSV-Talente nicht zuletzt aus den vielversprechenden Auftritten in den beiden Bundesliga-Qualifikationsrunden, wie Hasenpusch erinnert. »Dort haben wir auch gegen große Namen sehr gute Ergebnisse erzielt.«
Aber wie bestehen in dem Konzert der Großen, die nicht selten sieben bis zehn Trainingseinheiten pro Woche absolvieren, während der Sieverstedter Übungsleiter seine Jungs der Jahrgänge 1999/2000 gerade einmal drei Mal pro Woche in die Halle zum Training bitten will?

Willensstärke

»Handball hat etwas mit Willensstärke zu tun und wird überwiegend im Kopf entschieden. Wir haben einen breiten Kader, ein homogenes Team und setzen auf den Spaßfaktor. Wenn wir vom Verletzungspech verschont bleiben, können wir eine vernünftige Rolle in dieser Liga spielen«, ist der Polizei-Beamte überzeugt.
»Natürlich gilt es sich gegen die Titelfavoriten aus Berlin, Hamburg und Flensburg gut aus der Affäre zu ziehen«, erkennt Hasenpusch die Übermacht einiger Konkurrenten an.
Doch die Kampfansage folgt prompt: »Wir wollen jedes Heimspiel in unserer kleinen, engen Halle mit rund 300 Zuschauern zu einem Event machen und zu unserem Vorteil nutzen.«
Die kleinen »Sieverstedter Gallier« scheinen für große Taten bereit.

red.

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