UPDATE: Die Krönung muss weiter warten

ETSV Weiche Flensburg verlor zum dritten Mal das Finale im Landespokal.

28. Mai 2016, 20:32 Uhr

Lübeck jubelt, Weiche leidet. (Foto: Nehmer)

Lübeck. Der ETSV Weiche Flensburg hat es verpasst, die erfolgreiche Saison 2015/16 mit einer Trophäe zu vergolden und sich für den DFB-Pokal zu qualifizieren. Nach 2012 und 2014 waren die Fördestädter zum dritten Mal Finalteilnehmer des Schleswig-Holstein-Pokals - und unterlagen wie in den vorangegangenen Endspielen. Gegen den VfB Lübeck verlor die Jurgeleit-Elf mit 1:2 (1:0). 

Am Ende sackten sie erschöpft und enttäuscht zu Boden. In den Gesichtern nichts als Leere. Kevin Schulz riss sich die Schienbeinschoner von den Beinen, Florian Kirschke blickte gedankenverloren in die untergehende Abendsonne. Florian Meyer blieb minutenlang entgeistert auf dem Fleck stehen - neben ihm die Lübecker Jubeltraube. Kurz zuvor hatte Referee Frederik Glowatzka ein Spiel abgepfiffen, in dem Weiche zeitweise die Hand fest am Pokal hatte. Dass es den »Eisenbahnern« doch noch entglitten ist, dafür gab es kaum eine Erklärung. 

»Wir hatten es in der Hand«, stellte ETSV-Trainer Daniel Jurgeleit fest. Vor 3665 Zuschauern an der Lübecker Lohmühle war der Dritte der abgelaufenen Regionalliga-Saison nach 21 gespielten Minuten in Führung gegangen, Christian Jürgensen »malte« einen Freistoß aus 25 Metern ins rechte Eck. Nach dem Treffer verlor Lübeck die Struktur, was Weiche aber nicht zu nutzen wusste. Die Wende zugunsten der Lübecker, die kurz vor der Pause bereits zweimal brandgefährlich wurden (40./41.), brachten dann einige von VfB-Trainer Michael Hopp vorgenommene Veränderungen und die Schlafmützigkeit des ETSV. »Wenn man so ein schönes Tor erzielt, muss man das mit Leidenschaft und Bereitschaft verteidigen«, monierte Jurgeleit. Nach 55 Minuten war Lübeck durch einen Kopfballtreffer von Kapitän Moritz Marheineke nach einem Eckball wieder in der Partie. »Wir haben den Gegentreffer viel zu früh bekommen. Dann war es ein neues Spiel«, so Jurgeleit. In der Tat veränderte sich die Dynamik auf dem Platz, viel Hektik und auch ein wenig Härte hielten Einzug. Weiche hatte durchaus die Chance auf die neuerliche Führung, doch waren es die Hausherren, die zuschlugen. Bei einem Offensivvortrag der Grün-Weißen bekam der ETSV den Ball nicht weg, als plötzlich Stefan Richter völlig blank rechts vor dem Fünfmeterraum ans Spielgerät kam und zum 2:1 einschoss (66.). Maßgeblich war wie schon beim Ausgleich, dass Weiche die entscheidenden Duelle verlor. VfB-Coach Hopp, der dem Rekordchampion in seinem letzten Spiel den 14. Titel bescherte: »Wir hatten den nötigen Willen, dieses Spiel zu gewinnen.« Jurgeleit versuchte noch einmal alles, wechselte offensiv, doch Lübeck agierte nach der Führung abgezockt und ließ nichts mehr anbrennen. So wurde es für Weiche letztlich ein schwarzer »Finaltag der Amateure«, an dem ein bundesweites Publikum via TV zuschaute. »Das dritte Mal dem Gegner gratulieren zu müssen, ist natürlich nicht schön«, so Jurgeleit. »Aber es ist so. Wir müssen das nun erstmal verarbeiten und wegstecken.« Immerhin: Da in Schleswig-Holstein der Pokalsieger in einen Solidartopf einzahlt, bleiben Weiche 10.000 Euro. Lübeck dagegen kann sich auf den Großteil der Einnahme aus der ersten Runde des DFB-Pokals, rund 130 000 Euro, freuen.


Marco Nehmer 

VfB Lübeck: Toboll - Knechtel, Marheineke, Wehrendt, Sievers - Nogovic (76. Büyükdemir), Maletzki (79. Senger), Meyer (70. Voss), Bohnsack - Kramer, Richter. 

ETSV Weiche: Kirschke - Jürgensen, Thomsen, Hummel, Paetow - Böhnke, Hasanbegovic (76. Drews), Schulz, Meyer, Ilidio (76. Walter) - Sykora (73. Wulff). 
Schiedsrichter: Frederik Glowatzka 
Zuschauer: 3665

Vermarktung:

Mehr zum Thema

Aufstellungen

VfB Lübeck

Noch keine Aufstellung angelegt. (werde jetzt Teammanager dieser Mannschaft)

ETSV Weiche

Noch keine Aufstellung angelegt. (werde jetzt Teammanager dieser Mannschaft)