Wo ist der Dagur-Effekt hin?

Vor Japan-Reise

Thomas Bleicher
08. Juni 2018, 07:20 Uhr

Gøran S. Johannessen (mit Ball) wechselt zur SG und bekommt es dann im Nordderby mit den Kielern Patrick Wiencek (l.) und Steffen Weinhold zu tun. Foto: Matthias Balk/dpa

München. Die deutschen Handballer freuen sich fast alle auf ihren ehemaligen Erfolgscoach Dagur Sigurdsson. Einzig Torhüter Andreas Wolff wirkte nicht besonders begeistert. »Es würde mir mehr bedeuten, wenn wir dem Weg, den Dagur uns damals vorgegeben hat, hätten weiter folgen können«, sagte der 27-Jährige vor dem Abflug der DHB-Auswahl nach Japan. Bei einem zehntägigen Lehrgang werden die einstigen Bad Boys dort auch dem Isländer begegnen, der mittlerweile die Japaner trainiert.

Wolff schätzt Sigurdsson sehr. Aber der ehrgeizige Keeper schätzte noch mehr, welche außergewöhnlichen Erfolge die Mannschaft unter Sigurdsson feierte. Diesen besonderen Weg mit dem EM-Titel 2016 als Krönung aber hat die DHB-Auswahl spätestens seit dem Abschied Sigurdssons im Januar 2017 verlassen.
Bei der 25:30-Testspielniederlage gegen den WM-Zweiten Norwegen am Mittwochabend wurde deutlich, dass die DHB-Auswahl momentan nicht zur Weltspitze gehört. 

Nicht unter den Favoriten

Sieben Monate vor dem Start in die speziell für den Deutschen Handballbund (DHB) so bedeutsame Heim-WM zählt Deutschland nicht zu den den Titelfavoriten. Sigurdssons Nachfolger Christian Prokop beschreibt es so: »Es ist aktuell die Wahrheit gewesen, was wir da an der Anzeigetafel gesehen haben«, sagte der 39-Jährige nach der Niederlage in München. Vor 9700 Zuschauern in der Olympiahalle waren bei den Gästen, die vom ehemaligen Flensburger Christian Berge trainiert werden, mit Magnus Rød (1 Tor), Magnus Jøndal (2), Torbjørn Bergerud und Gøran S. Johannessen (1) vier Akteure dabei, die in der kommendne Saison gemeinsam das Trikot des neuen Deutschen Meisters SG Flensburg-Handewitt tragen werden. Alle vier sind am Sonnabend und eine Woche später dabei, wenn Norwegen in der Qualifiaktion in zwei Partien gegen die Schweitz um ein Ticket zur WM 2019 spielt.

dpa/rm