SG gewann und belohnte fünf Vereins-Legenden

Jacob Cement Cup

Thomas Bleicher
06. August 2018, 10:10 Uhr

Das Foyer der Flens-Arena ist seit Freitag eine Hall of Fame. Dort hängen jetzt von links ihre Aushängeschilder Thomas Mogensen, Jan Holpert, Lars Christiansen, Anders Eggert und Jacob Heinl. Fotos: Tim Riediger

Flensburg. »Es ist ein komisches Gefühl«.

Für Thomas Mogensen war es eine ungewohnte Rolle, als er am Freitag mit seiner Familie durch die Flens-Arena spazierte. Seine SG Flensburg-Handewitt, für die er in seinen elf Jahren in 549 Pflichtspielen 1869 Tore warf und zu einer Herzensangelegenheit wurde, spielte gerade Handball.
Und er, der große dänische Spielmacher, war Zuschauer. Der 35-Jährige, der in diesem Sommer in seine Heimat zu Skjern Håndbold wechselte, war zum Jacob Cement Cup in die Flens-Arena zurückgekehrt.
Er sah den 31:26 (15:12)-Erfolg seiner Ex-Kollegen und stand danach wieder im Rampenlicht. Denn Mogensen, Jacob Heinl (24 Jahre bei der SG, 524 Tore in 381 Spielen), Linksaußen Anders Eggert (10 SG-Jahre, 2531 Tore in 461 Pflichtspielen), der dänische Ex-Linksaußen Lars Christiansen (3996 Tore/626 SG-Spiele) und Bundesliga-Rekordtorhüter Jan Holpert (14 SG-Jahre, 596 Spiele) hängen seit Freitag riesengroß im Hallenfoyer, das kurzerhand in Hall of Fame umgetauft wurde.

»Dieses Poster hat schon letztes Jahr gefehlt«

Da hatten die Fans »ihren« Thomas wieder. Mogensen war am Freitag zur Einweihung der Hall of Fame gekommen. Dort ist er als eine von bislang fünf SG-Legenden verewigt. Foto: Tim Riediger

»Dieses Poster hat schon das ganze letzte Jahr gefehlt«, scherzte ein munterer Anders Eggert, der schon seit Sommer 2017 für Skjern wirbelt, wo er nun also mit Mogensen wiedervereint wurde. »Es ist komisch, durch den Eingang reinzukommen. Das hier hätte ich mir nie erträumen können - dass das einmal Wirklichkeit wird«, sagte Kreisläufer Jacob Heinl, der seit diesem Sommer ebenfalls in Dänemark (Team Ribe-Esbjerg) spielt. SG-Manager Dirk Schmäschke zeigte sich stolz, »dass ihr Fünf alle gekommen seid«. Auf jeden Fall zufrieden dürfte der Geschäftsführer auch darüber sein, dass der traditionelle Jacob Cement Cup sportlich auch wieder in SG-Händen ist. Denn im Vorjahr, bei der 16. Auflage, musste die SG ein erstes und bislang einziges Mal dem Gegner (Skjern Håndbold siegte mit Eggert 30:26) den Sieg überlassen.

Am Freitag nicht, obwohl es lange eng war. Die SG, bei der neben dem verletzten Neuzugang Göran Søgard Johannessen auch Rasmus Lauge nicht spielte, setzte sich Mitte der zweiten Halbzeit aber vorentscheidend ab. Die 3500 Zuschauer konnten sich über feine Aktionen und nicht zuletzt über die Neuzugänge freuen.

Jeppsson bester Spieler

Spieler des Spiels beim Jacob Cement Cup: Simon Jeppsson. Foto: Tim Riediger

Torwart Benjamin Buric stach mit spektakulären Paraden hervor, die neuen Feldspieler Magnus Jøndal (2/1), Johannes Golla (2) und Simon Hald (1) trafen allesamt. Gerade 2,03 Meter-Mann Hald, der vorne mehrere Siebenmeter herausholte und hinten an der Seite von Abwehrchef und Kapitän Tobias Karlsson eine Menge Bälle blockte - zeigte hoffnungsvolle Ansätze für eine famose SG-Zukunft. Simon Jeppsson wurde zum besten Spieler der Partie gekürt. Der amtierende Meister war tags darauf schon wieder im Einsatz. Diesmal mit Rasmus Lauge unterlag die Mannschaft 28:31 bei GOG in Danemark.

Die erste Niederlage im vierten Testspiel. Diesen Dienst gastiert die SG in ihrem fünften Test bei Team Tvis Holstebro/Dänemark.

SG Flensburg-Handewitt beim Sieg gegen Aalborg:Bergerud, Buric (ab 31.) - Karlsson, Golla 2, Glandorf 2, Svan 3, Wanne 5/3, Jeppsson 5, Jøndal 2/1, Steinhauser 4, Zachariassen, Gottfridsson 5, Lauge (n.e.), Baijens, Persson, Rød 2.
SG Flensburg-Handewitt bei der Niederlage bei GOG:Buric, Bergerud – Karlsson, Golla (2), Hald, Glandorf (2), Svan (4), Wanne (3), Jeppsson (3), Jøndal (3), Steinhauser (3), Zachariassen, Gottfridsson (2), Lauge (3), Rød (3).
Jacob Cement Cup:Das Vorspiel der Nachwuchsteam gewann Aalborg Håndbold 19:12 gegen den SG-Nachwuchs.