Schweden und Jeppsson froh

Handball

Thomas Bleicher
13. Januar 2019, 22:05 Uhr

Jim Gottfridsson (l.) hat mit Schweden auch das zweite WM-Spiel gewonnen. Foto: Ludvig Thunman/Bildbyran via ZUMA Press/dpa

Kopenhagen. Ganz alleine stand Simon Jeppsson in der Halbzeitpause der Partie Schweden gegen Argentinien (31:16) am Mittelkreis der Royal Arena. Im Wechsel blickte er auf den überdimensionalen Videowürfel unter der Hallendecke, in die erneut mit tausenden Landsleuten gefüllten blau-gelben Zuschauerränge und auf die Auswechselbank. Dort, wo er bislang drei WM-Halbzeiten abgebrummt hatte, saß niemand. Alle Teamkollegen waren in der Kabine, niemand wollte mit Jeppsson spielen. Und der Mann von der SG Flensburg-Handewitt durfte bislang mit niemandem spielen. Nicht beim 27:24-Auftaktsieg gegen Ägypten und auch nicht im ersten Abschnitt (15:10) gegen die Südamerikaner.

In der 46. Minute beim Stand von 23:13 wurde er endlich erlöst und zum ersten Mal bei dieser WM aufs Feld geschickt. Kurz vor dem Ende traf er sogar noch zum 30:16. 

»Endlich durfte ich spielen und habe sogar noch mein Tor gemacht, wie schön«, sagte ein sichtlich erleichterter Simon Jeppsson in der Flashzone der Arena. »Ich kann es eh nicht ändern und muss meine Chance nutzen wenn sie kommt. Ich spiele auch lieber die letzten 15 Minuten wenn wir mit zehn Toren führen als gar nicht.«

Ein anderer SG-Akteur war kurz vor Jeppssons Einwechslung ausgewechselt worden. Jim Gottfridsson durfte in der 45. Spielminute nach getaner Arbeit seinen Arbeitstag beenden. Einmal mehr hatte er mit seiner überragenden Spielsteuerung Schweden auf die Siegerspur gebracht. Dabei traf der MVP der EM 2018 zwei Mal.
Der dritte SG-Schwede im Bunde, Hampus Wanne, fehlte erneut. Er wird am Montag beim Team erwartet. Ob er am Abend (20.30 Uhr/Livestream sportdeutschland.tv/Live TV 2 Sport) gegen Angola (verlor heute mit 24:34 gegen Ungarn) bereits mitspielt stand am Sonntag noch nicht fest.
Schweden hat mit dem zweiten Sieg jedenfalls die Spitzenposition in der Vorrunden-Gruppe D übernommen und am Ende jubelte ein glücklicher Jeppsson gemeinsam mit den Teamkollegen.
»Angola dürfen wir nicht unterschätzen. Sie haben auch eine gute Mannschaft und wenn wir nicht aufpassen, können sie uns auch schlagen. Wir müssen jetzt nach Hause und uns erholen. Es sind nur 22 Stunden bis zum nächsten Spiel. Zum Glück hat Angola heute auch gespielt und auch wenn sie gut trainiert sind, wir sollten zwei Spiele hintereinander doch besser verkraften können.«

Ruwen Möller