Handball

Zum WM-Besuch bei Golla

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25. Januar 2019, 08:15 Uhr

Flensborg Avis traf mit dem SG-Kreisläufer Johannes Golla, als Deutschland am Mittwoch gegen Spanien spielte. Fotos: Martin Ziemer

Flensburg. Er war guter Laune. Mit einem Radler - alkoholfrei natürlich - und Deutschland gegen Spanien im Fernsehen ging es auch fast nicht anders. Johannes Golla wurde nicht nominiert für die Heim-WM, aber er weiß, dass sein Zeit kommen wird. Stattdessen verfolgt der Kreisläufer der SG Flensburg-Handewitt die Endrunde von zu Hause. Am Mittwoch durfte Flensborg Avis gemeinsam mit Golla das letzte Spiel der Hauptrunde von Deutschland schauen.

»Das ist ganz spannend, wenn man jeden Abend die Möglichkeit hat Handball auf diesem Niveau zu sehen. Ich schaue gerne Sport und insbesondere Handball. Die Spiele von Deutschland sind dabei natürlich das Highlight«, so Golla einen Einblick in seine Art des Verfolgens der Weltmeisterschaft gebend.


Bundestrainer Christian Prokop hatte Johannes Golla überraschend für seinen 28er Kader nominiert, nachdem er ihn zuvor noch nie berücksichtigt hatte. Der SG-Kreisläufer wusste aber von Beginn an, dass er nicht ernsthaft für den endgültigen Kader in Frage kommen würde.

»Er sagte, dass er mich im Blick hat und als Möglichkeit für die Zukunft sieht. Christian Prokop hat aber klar gesagt, auf welche drei Kreisläufer er zunächst setzen würde. Ich aber ins Bild käme, wenn etwas passieren sollte«, so Golla. 

Findest du es schade, dass du nicht dabei bist?

»Nein, gar nicht. Jeder Spieler, der dabei ist, hat es verdient. Wenn ich die Spiele gesehen habe, glaube ich auch, dass es so total gerechtfertigt ist«.

Johannes Golla lächelt, als im Fernsehen Bilder von Bob Hanning und seinen Outfits gezeigt werden. Das Spiel verfolgt er mit Interesse, aber auch die Geschehnisse im zeitgleichen Spiel zwischen Dänemark und Schweden.

»Ich habe oft Deutschland im Fernsehen geschaut und dann nebenbei mit einem Tablet oder Notebook die anderen Spiele im Blick gehabt«, so der SG-Kreisläufer. Mit vier Teamkollegen bei Dänemark und Norwegen und drei bei Schweden sind bei der WM viele Daumen gedrückt.

»Ich drücke natürlich erstmal den Deutschen die Daumen, aber ich freue mich auch, wenn meine Mannschaftskollegen ihre Sache gut machen und ich hoffe, dass sie so weit wie möglich kommen«.

Wenn Bilder von den deutschen Zuschauern gezeigt werden, ist Johannes Golla erstaunt. Die Handball-Euphorie ist auch an ihm nicht unbemerkt vorübergegangen und der Traum, dass auch er einmal die Möglichkeit bei einer Heim-WM für Deutschland zu spielen bekommt, ist ihm anzusehen.

»2007 habe ich die Heim-WM als Kind verfolgt, und jetzt ist in den sozialen Medien alles voll mit Bildern und Videos von der WM. Das macht Lust auf mehr. Für alle Spieler, die dabei sind, ist es ein Erlebnis, das man ganz sicher nicht vergisst«.

Die nächste Endrunde im eigenen Land wartet auf Deutschland 2024, bei der anstehenden Europameisterschaft. Vielleicht mit einem Johannes Golla in der Hauptrolle. Am kommenden Wochenende wird er die Endspiele der WM aber noch zu Hause vor dem Fernseher schauen und die Daumen drücken.

»Ich hoffe natürlich auf Deutschland, aber ich muss sagen, das was ich von Dänemark bisher gesehen habe, war sehr überzeugend«, so Golla, der also auf die Dänen tippt.

Jonas Løytved