Handball EM

Einer »geht ganz steil seinen Weg«

26. Januar 2020, 18:40 Uhr

Johannes Golla hat eine gute Visitenkarte in der deutschen Handball-Nationalmannschaft bei der EM hinterlassen und unterstrichen, dass auf ihn auch in der Zukunft gesetzt werden kann. Foto: Sascha Klahn

Stockholm. Als am Sonntagabend das Endspiel um die Handball-EM lief, war Johannes Golla von der SG Flensburg-Handewitt schon wieder zu Hause. Am frühen Morgen um 9 Uhr ging sein Flieger vom Flughafen Arlanda in Stockholm über Oslo und nach Hamburg. Von dort nahm er den Zug. 

Im Gepäck hatte er zwar keine Medaille, aber einen guten fünften Rang mit dem DHB-Team, einen persönlich gelungenen EM-Debüt und viel Lob vom Bundestrainer. 
»Mit seiner Hereinnahme in der Hauptrunde kam sofort Stabilität in der Deckung hinzu. Er ist noch sehr jung, löst seine Aufgaben aber bereits sehr clever und mit viel Engagement. Ich freue mich, ihn in Zukunft dabei zu haben«, sagte Christian Prokop am Sonnabend nach dem 29:27 (14:13)-Erfolg des DHB-Teams über Portugal über Golla. 
Der Bundestrainer weiter: »Er geht ganz steil seinen Weg und ist von der Persönlichkeit einer, dem Erfolg nicht über den Kopf wächst. Er ist selbstbewusst, aber in keinster Weise arrogant. Arroganz würde ihm wie jedem Sportler irgendwann im Weg stehen, doch da muss man sich bei ihm keine Sorgen machen.« 

Nach den Ausfällen der beiden etatmäßigen Mittelblock-Spieler Patrick Wiencek und Hendrik Pekeler vom THW Kiel, übernahm Golla bei seinem vierten EM-Einsatz die Rolle des Abwehrchefs. Der Kreisläufer spielte die erste Halbzeit im Angriff und der Abwehr komplett durch. Im zweiten Durchgang agierte er hauptsächlich in der Defensive, kam auf vier Treffer, womit er die EM mit insgesamt zehn Toren beendete. 

»Ich hatte ein gutes Gefühl in der Abwehr. Unsere 3-2-1-Deckung war gewagt gegen deren Sieben-gegen-sechs-Spiel, aber es ist gut aufgegangen und mit einer guten Torwartleistung dahinter, war das der Schlüssel zum Erfolg«, sagte Golla zum Abschluss in der Mixedzone der Arena von Stockholm. 
Am Abend genoss er mit dem gesamten Team noch ein gemeinsames Essen in Schwedens Hauptstadt, bevor er die Erinnerungen an seine erste internationale Endrunde einpackte und sich in Richtung Heimat bewegte. Hier wird er Mitte der Woche wieder beim SG-Team erwartet, schließlich geht es schon Sonntag in der Bundesliga gegen den SC Magdeburg weiter.

Ruwen Möller rm@fla.de

Resümee:

Han startede som reserve , men spillede sig op til at være en vigtig brik på landstræner Christian Prokops tyske landshold. Johannes Golla fra SG Flensburg-Handewitt er først 22, men har ifølge Prokop en gylden fremtid, også på landsholdet. Efter fire EM kampe, ti mål og en femteplads rejser Golla hjem til Flensborg med gode oplevelser.