Handball

EX-SG-Aushilfe mit neuem Verein

Thomas Bleicher
31. Juli 2020, 10:19 Uhr

Flensburg, Hamburg und nun Lissabon, Jens Schöngarth ist in diesem Jahr mächtig unterwegs. Archivfoto

Hamburg. Rückraumspieler Jens Schöngarth verlässt die Zweitliga-Handballer des HSV Hamburg. Wie der Club am Donnerstag mitteilte, wechselt der 31-jährige Linkshänder mit sofortiger Wirkung zum portugiesischen Erstligisten Sporting Lissabon. 

»Aufgrund der Corona-Krise ist die wirtschaftliche Situation des Vereins in der kommenden Saison schwer einzuschätzen. Stand jetzt müssen wir von einem reduzierten Gesamtetat ausgehen, was uns dazu zwingt, finanziell vorsichtig zu agieren«, sagte HSVH-Präsident Marc Evermann, der Schöngarth für »seinen großartigen und leidenschaftlichen Einsatz« dankte.
Der ehemalige Nationalspieler war zu Beginn der Saison 2019/20 nach Hamburg gekommen, bestritt aber nur elf Liga-Spiele, in denen er 33 Tore erzielte. Nach der EM im Januar, bei der sich Magnus Rød von der SG Flensburg-Handewitt verletzte, ging Schöngarth auf Leihbasis zur SG. 

In zehn Partien für die Flensburger warf er sechs Treffer, bevor die Saison coronabedingt abgebrochen wurde.
»„Der Abschied macht mich natürlich traurig, da ich mich mit meiner Familie in Hamburg wahnsinnig wohl gefühlt habe und meinen Vertrag (lief noch bis zum 30. Juni 2021/Red.) auch gerne erfüllt hätte. Aber ich weiß um die Situation und Corona trifft leider alle Vereine hart. Wenn ich dem Verein so helfen kann, diese Krise zu überstehen und sich weiter zu entwickeln, dann trage ich so meinen Teil dazu bei, auch wenn mir der Schritt und die Entscheidung überhaupt nicht leicht gefallen sind« sagt Jens Schöngarth, der mit dem Gedanken spielt, in Zukunft mit seiner Familie nach Hamburg zurück zu kehren. »Wir haben uns hier sofort heimisch gefühlt.« 

In Lissabon tritt er die Nachfolge von Marku Vujin an. Der ehemalige Kieler wechselte in diesem Sommer zu Vardar Skopje. 
Insgesamt hat der portugiesische Handball in den letzten Jahren einen großen Sprung gemacht. Das Nationalteam landete mit Rang sechs bei der EM erstmals in der Weltspitze und diverse namhafte Spieler sind inzwischen in der Liga in Portugal aktiv. Mit Petar Đorđić spielt ein weiterer ehemaliger SG-Akteur bei Benfica Lissabon. Sein Verein verpflichtete vor wenigen Tagen Ole Rahmel vom THW Kiel.

dpa/rm