Baseball - eine Frage der Technik

Sportartencheck

12. Januar 2017, 07:50 Uhr

Oft kommt es zum Duell zwischen Batter Lasse Jürgensen (rechts), Catcher Jascha Wilke, und Pitcher Gordon Niemann (Vordergrund), wie auch beim Training. (Fotos: Tim Riediger)

Flensburg. Pitcher gegen Batter. Werfer gegen Schlagmann. Auf dieses Duell läuft alles hin im Baseball. Dieser Meinung ist auch Lars Wegner, Spartenleiter des DGF Flensburg. Wegner ist Baseballer durch und durch und das schon seit über 18 Jahren. 


»Früher habe ich Fußball gespielt. Nach einer Verletzung mußte ich mir etwas Neues suchen und habe das Baseballspielen für mich entdeckt«, sagt der 38-jährige. Dass er so lange bei seiner neuen Liebe geblieben ist, findet er ganz einfach zu erklären: »Baseball spielt man in den schönen Monaten des Jahres. Es ist etwas schwer zu erklären. Aber wenn man das erste Mal den Ball über das Feld drischt, dann spürt man die Faszination. Der Sport ist taktisch sehr geprägt, aber eben auch ein vielseitiger Sport«, erklärt er und führt weiter aus: »Man muss laufen, werfen und fangen. Durch die verschiedenen Aufgaben gibt es für jedes Talent die richtige Position.«

Regeln

Das Spielfeld ist viereckig und zwischen jeder »base«, wie die Ecken auf der Laufstrecke bezeichnet werden, liegen genau 27,48 Meter. Wie im Brennball, was wohl jeder aus dem Schulsport kennt, versucht die werfende Mannschaft das Feld zu umrunden. Die abwehrende Mannschaft versucht im Fall des Baseballs den Ball direkt zu fangen oder den Spieler zwischen den »bases« auszuwerfen. Gelingt dies dreimal, wird gewechselt. »Für Außenstehende sieht das vielleicht langweilig aus, aber da ist es überhaupt nicht. Wer das Spiel erstmal gespielt und verstanden hat, kann sich der Faszination kaum entziehen, erklärt Wegner, der aber zugibt, dass der Weg zum »Können« ein steiniger sein kann: »Die Auge-Ball-Koordination ist sehr anspruchsvoll und sicher das Schwerste beim Baseball. Aber so bald man den Dreh raus hat und den Ball erstmal trifft, macht es einen Riesenspaß.«

Landesmeister

Dass es die Baseballsparte beim DGF Flensborg gibt, ist eher einem Zufall geschuldet. »Ende der 90er habe ich gemeinsam mit American Football Spielern den American Sportsclub Flensburg gegründet. Aber irgendwann wurde es zu viel Arbeit und nach einem Gespräch mit dem ehemaligen DGF-Vorsitzenden Dieter Franz, haben wir uns seinem Verein angeschlossen. Die Flensburger spielen sehr erfolgreich. Das haben sie in der letzten Saison, die von April bis September lief, mehrfach gezeigt. »Wenn wir spielen, haben wir immer einen Doppelspieltag. Das heißt, man spielt zwei Partien gegen den selben Gegner mit einer kleinen Pause. Ein Spiel geht höchstens zwei Stunden, aber bei Unentschieden wird solange gespielt, bis der Sieger gefunden ist. Das kann dann nochmal eine Stunde dauern. Letzte Saison haben wir von 24 Spielen 18 gewonnen und sind Landesmeister geworden«, freut sich Wegner über die Erfolge diesen Jahres, denkt aber schon an 2017: »Wir haben zurzeit etwa 30 Mitglieder zwischen 16 und 58 Jahren. Jeder, egal, ob Frau oder Mann, kann bei uns mitmachen. Deswegen bieten wir im Februar auch ein offenes Training an und laden alle herzlich ein. Unser Ziel ist es, nächstes Jahr den Landesmeistertitel zu verteidigen. Dafür brauchen wir immer gute Spieler«, so der Spartenleiter. Zur Zeit trainieren viele Studenten und Angestellte der Bundeswehr im Verein. Wegner würde sich aber freuen, wenn es über kurz oder lang eine Jugendabteilung geben würde: »Es ist wie in jedem Verein. Ehrenamtliche Trainer und Mitarbeiter findet man nicht so einfach. Und gerade beim Baseball, der hier oben eine Randsportart ist, ist es schwer ausgebildete Trainer zu finden. Unser Traum ist es aber, über Werbung an Schulen wieder Schüler für unseren Sport zu begeistern. Un daran arbeiten wir.« Im Moment hat der Verein zwei Trainer. Martin Polack kam aus Berlin zum Verein. »Martin spielt schon sehr lange Baseball. Er hat das beste Regelverständnis und ist ein sehr guter Trainer. Lars Falkowski unterstützt ihn dabei. Er war einfach fasziniert vom Sport und hat sich alles selbst angeeignet«, so Wegner.

Try out

Im Moment trainieren die Baseballer dienstags um 18 Uhr (Handelslehranstalt Marienallee ) und donnerstags um 20 Uhr (Hannah-Ahrendt-Schule). Am 2. Und 7. Februar laden sie zum try out ein. »Hier kann jeder versuchen, ob Baseball was für sie oder ihn ist. Wir bauen ein paar Stationen auf. Man kann dann unter anderem laufen, werfen und schlagen«, lädt der Spartenleiter alle ein. Und wer erstmal dabei ist, kommt von der Faszination des Sportes nicht mehr weg, ist sich der 38-jährige sicher: »Wir sind wie eine eingeschworene Gemeinschaft. Jedes Jahr trifft man die gleichen Leute und verbringt einen tollen Tag mit ihnen. Das ist schon fast familiär.


Grit Jurack

Resümee:

Baseball findes siden 90erne i Flensborg, men ikke mange ved det. Lars Wegner elsker sin sport og er afdelingsleder ved DGF Flensborg siden Baseball skiftede fra American Sportsclub Flensburg til DGF. Spillerne Träner hver tirsdag og torsdag og har brug for forstärkning. For Lars Wegner findes ikke nogen bedre end Baseball. Han siger: - Det er svärt at forstaa, men hvis man förste gang rammer bolden, som flyver over banen, er det bare en berusende fornemelse. Klubben blev Landesmeister i Südoste saeson og vil gerne genvinde titlen.


Grit Jurack