Handball

Buric vs. Bergerud und andere Ausblicke

Handball

10. Januar 2020, 09:30 Uhr

Trondheim. Wenn am Freitagabend (20.30 Uhr) EM-Mitausrichter Norwegen in das Turnier einsteigt, geht es im heimischen Trondheim gegen Bosnien-Herzegowina. Vizeweltmeister Norwegen ist klarer Favorit gegen den Handball-Zwerg vom Balkan und alles andere als ein Sieg der Nordmänner wäre überraschend. 

 Die Partie ist auch ein ganz besonderes Torwartduell: die beiden Flensburger Torbjørn Bergerud und Benjamin Buric treffen aufeinander. In der Bundesliga bilden sie ein starkes Gespann und holten mit der SG Flensburg-Handewitt im Sommer 2019 gemeinsam die Meisterschaft und den Supercup. Bei der EM sind sie jetzt Konkurrenten. 
 »Ich kenne die ganzen Norweger und vor allem Torbjørn bestens aus Flensburg, vielleicht sollten wir um ein Essen wetten, wer gewinnt«, so Buric vor dem Spiel in seiner gewohnt schelmischen Art. 
 »In Länderspielen ist das oft der Fall und man ist daran gewöhnt, seine Club-Kollegen als Gegner zu treffen«, so Bergerud. »Es wird witzig. Natürlich sind wir klarer Favorit gegen Bosnien und müssen mit Selbstvertrauen an die Aufgabe gehen. Ebenso müssen wir professionell sein und dann haben wir eine gute Chance zu gewinnen.« rm

Langfristige Ziele mit Slowenien

Flensburg. Freitag, Arena Malmö, 18.15 Uhr. Ein besonderer Zeitpunkt für Ljubomir Vranjes, ehemaliger Spieler und Trainer der SG Flensburg-Handewitt und jetziger Chef-Trainer bei IFK Kristianstad. Dort ertönt der Anpfiff zum ersten Spiel der Handball-Europameisterschaft gegen Polen für die Auswahl Sloweniens, die Vranjes überraschend kurz vor der Endrunde vom gefeuerten Veselin Vujovic übernommen hat. 


»Ich wollte nochmal eine neue Herausforderung angehen. Slowenien hat eine gute Mannschaft mit viel Potenzial und auch die Sprache hatte eine große Bedeutung bei der Entscheidung«, erklärte Ljubomir Vranjes beim Podcast »Kreis Ab« vor der Europameisterschaft. Immerhin hat die Qualität der Mannschaft und der Kontakt mit der Verbandsspitze Vranjes davon überzeugt gleich einen Vertrag bis 2024 zu unterschreiben. 

»Das Engagement ist langfristig ausgelegt. Ich habe nicht umsonst bis 2024 unterschrieben. Olympia in Paris wäre das Ziel«, so Vranjes. 

Nicht nur bei Ljubomir Vranjes genießt die Nationalmannschaft Sloweniens einen hohen Stellenwert, auch die Handball-Experten haben das kleine Land als eines der möglichen Überraschungsteams auf dem Zettel. Entsprechend selbstbewusst geht der ehemalige SG-Trainer auch die Aufgabe in der Gruppe F mit Polen, der Schweiz und Gastgeber Schweden an. 

»Für uns wäre es eine Enttäuschung, wenn wir den Sprung in die Hauptrunde nicht schaffen. Gegen Polen und die Schweiz dürften wir favorit sein und auch gegen Schweden werden wir alles versuchen«, so der neue Chef der Handballer aus Slowenien, der davon überzeugt ist, dass die Mannschaft genau zu seiner Spielweise passt. Die erste Bewährungsprobe gibt es dann am Freitag in der Arena Malmö ab 18.15 Uhr gegen Polen. tif

Lier will mit der Schweiz in die Hauptrunde

Flensburg/Göteborg. Am 9. Januar startet die 14. Europameisterschaft der Handballer in Österreich, Schweden und Norwegen. Unter den 24 Mannschaften ist auch die Schweiz, die sich nach 2002, 2004 und 2006 das vierte Mal für die Endrunde qualifizieren konnte. Die Schweizer starten in Gruppe F am 10. Januar in Göteborg gegen den schwedischen Gastgeber und spielen im Verlauf der Vorrunde noch gegen Polen (12. Januar) und Slowenien (14. Januar). 


"Wir wollen in die Hauptrunde", sagt der Schweizer Linksaußen Marvin Lier, der bis zum Jahreswechsel drei Monate für die SG Flensburg-Handewitt spielte. 

Lier sieht die Polen auf Augenhöhe, da sie zwar eine große Handballnation sind, sich aber gerade im Umbruch befinden. Schwieriger wird es wohl gegen Schweden und Slowenien. 

"Aber ich vertraue auf unser System und unser schnelles Spiel. Wir haben uns eigentlich souverän für die EM qualifiziert und wollen nun den nächsten Schritt machen", so der Linksaußen. 

Dass die Schweizer in guter Verfassung sind, konnten sie am vergangenen Wochenende zeigen. In der Heimat spielten sie beim Yellow Cup gegen den Afrikameister Tunesien, die Ukraine und Holland und konnten alle Spiele für sich entscheiden. Lier steuerte dabei insgesamt 19 Tore bei und fiebert nun dem Eröffnungsspiel entgegen. 

"Gerade gegen die Schweden wird die Stimmung in der Halle sicher richtig gut sein. Ich freue mich schon riesig auf die EM", sagt Lier.

Grit Jurack/Ruwen Möller