Das war der 11. Spieltag

Jörl klettert auf Rang 2 und weiterhin keine Punkte für OKT 2

06. Dezember 2015, 21:03 Uhr

Oberliga Frauen HH/SH

Zweite Niederlage für die »Peitschen« aus Wattenbek. In Alstertal unterlag man nach spannenden 60 Minuten. Todesfelde musste sich ordentlich strecken, um den Aufsteiger aus Bredstedt auf Distanz zu halten und bleiben durch den Sieg Tabellenführer. Jörl klettert nach dem klaren Erfolg in Ellerbek auf Platz 2 vor. Der AMTV läßt den Meister aus Altenholz immer Tiefer in den Keller rutschen und setzt sich selber im oberen Tabellendrittel fest. OKT bleibt weiterhin ohne Punktgewinn gegen Stockelsdorf und behält die rote Laterne. Einen wichtigen Sieg fährt Altona gegen die »Miezen« aus Oeversee ein und der THW Kiel steckt weiter tief im Keller fest. Gegen FC St.Pauli gab es eine deutliche Niederlage.

AMTV Hamburg - TSV Altenholz 24:20 (14:7)

Hiobsbotschaften reissen derzeit aus dem Altenholzer Lager nicht ab. So brach sich Katja Ohm den Finger und fällt mindestens für 3 Wochen aus und zu allem Überfluss kündige Sabrina Maier ihren Vertrag mit sofortiger Wirkung aus persönlichen Gründen und, glaubt man den Gerüchten, wird sie sich der HSG Jörl/DE Viöl anschliessen.

Gekämpft, Rückstände aufgeholt, um am Ende doch dem großen Kräfteverschleiss und der dünnen Personaldecke Tribut zu zollen. So könnten man die 60 Minuten des TSV Altenholz im Spiel gegen den AMTV zusammen fassen. »Wieder spielen wir eine überragende 1. Halbzeit und können das Niveau nicht mit in die 2. Halbzeit nehmen« freute sich Andre Peter( AMTV) zwar über 2 Punkte nach dem Spiel, war aber insgesamt mit der Leistung seiner Schützlinge nicht zufrieden.» Insgesamt ein Spiel mit vielen Fehlern und wenig schönen Aktionen. Altenholz verkürzte zwar den Rückstand in den zweiten dreißig Minuten, kamen aber nie bedrohlich heran, um uns den Sieg streitig zu machen. Aber, auch solche Spiele muß man gewinnen«, freute sich Peter und machte einen grünen Haken hinter der Partie.

SG Todesfelde/Leezen - Bredstedter TSV 29:24 (16:13)

»Da war heute deutlich mehr drin«, trauerte Thomas Bleicher (Bredstedt) den vielen vergebenen Chancen in der entscheidenden Phase des Spiels nach. Dabei fing die Partie so gar nicht nach seinem Geschmack an. Todesfelde bekam sofort Zugriff zum Spiel und erspielte sich schnell einen 11:4 Vorsprung. »In dieser Phase hatten wir nicht nur Probleme mit dem Ball gehabt, sondern unzählige technische Fehler produziert, die Todesfelde in einfache Tore ummünzte«, sagte Bleicher. Ein Team-time-out brachte dann die erwartetet Wende und in den letzten 15 Minuten der ersten Halbzeit spielte nur noch der Aufsteiger und schaffte beim 13:16 den Anschluss zur Pause. Auch im zweiten Abschnitte gleiches Bild. Die entscheidende Phase dann zwischen der 40 – 55 Minute. Bredstedt verkürzte auf 2 Tore und hatte unzählige Möglichkeiten das Spiel zu kippen. Je stärker der Aufsteiger wurde, desto unkonzentrierter und nervöser wurde der Tabellenführer. » Leider haben wir hier nicht den Ausgleich geschafft, um selber in Führung zu gehen. Ich glaube, das hätte Todesfelde dann nicht mehr drehen können«, so Bleicher, der aber mit der Leistung seiner Mannschaft sehr zufrieden war. » Ich bin etwas enttäuscht von meiner Mannschaft, wie leichtfertig sie einen so deutlichen Vorsprung verspielt hat«, sagte Gabi Nèmeth nach dem Spiel.»In der entscheidenden Phase fehlte uns der Biss, die Absprache in der Abwehr und die Konzentration. Bredstedt hat uns das Leben richtig schwer gemacht«. In den Schlussminuten kam Todesfelde zu leichten Toren und einem 5 Tore Sieg, welcher aber nach dem Spielverlauf um 2-3 Tore zu hoch ausfiel.

HG OKT 2 - ATSV Stockelsdorf 18:23 (8:14)

Gute Schiedsrichter sind »anwesend«, ohne sich selber in den Vordergrund zu spielen. Haben eine Regelauslegung, die keine der beiden Mannschaften bevor – oder benachteiligt. Beides passte bei den Männern in schwarz in diesem Spiel heute nicht. » Ich kann schon sagen, wir können uns bei den Schiedsrichtern bedanken«, sagte Andreas Juhra (ATSV) unmittelbar nach dem Spiel. In das gleiche Horn stößt auch Klemens Propf (OKT):» Selbst die Offiziellen von Stodo konnten die meisten Zeitstrafen gegen uns nicht nachvollziehen. Auch mir verschlossen sich die Entscheidungen«. OKT verschlief die erste Halbzeit komplett und musste sich in der Halbzeitpause einem Donnerwetter ihrer Trainerin Sünje Schütt erwehren, bevor sie im 2. Abschnitt endlich handballerische Fähigkeiten aufblitzen liessen. » Leider wurden unsere Bemühungen immer wieder durch 2 Minuten Strafen unterbunden, die eine erfolgreiche Aufholjagd verhinderte«, sagte Propf, der am Ende erneut mit leeren Händen dastand.»Das Genick hat uns unsere desolate Chancenverwertung in der 1. Halbzeit gebrochen. 40 Angriffe und gerade 8 Tore ist einfach unterirdisch.« »Am Ende 2 Punkte..«, fasste Andreas Juhra das Geschehene kurz und bündig zusammen.»Nach einer schnellen 10:2 Führung haben wir das Handballspielen eingestellt, unkonzentriert, taktisch unklug und ohne Disziplin gespielt,« fand er klare Worte. Am Ende reichte es zum Sieg für den ATSV, der aber unterm dem Strich mit einem leichten, faden Beigeschmack behaftet ist.

SC Alstertal-Langenhorn - TSV Wattenbek 25:24 (12:15)

»Frühe Anwurfzeiten liegen uns wohl nicht«, fiel der Kommentar von Lars Ohmsen (Wattenbek) relativ knapp aus. So wurde es leider nichts mit einem leckeren Adventsbrunch und 2 Punkten gegen Alstertal, sah man doch 58 Minuten wie der Sieger dieser Partie aus und mußte mit der ersten Alstertaler Führung in der letzten Minute die zweite Saison Niederlage hinnehmen. Es war das erwartete Spitzenspiel des Tages und Wattenbek machte dort weiter, wo es in den letzten Spielen aufhörte. Mit der 9:14 Führung schien bereits nach 25 Minuten eine kleine Vorentscheidung gefallen zu sein, aber mit dem Pausenpfiff verkürzte SCALA zum 12:15. »In der 2. Halbzeit fanden wir nicht mehr so gut ins Spiel und rannten uns an der nun aggressiver stehenden Abwehr mehr und mehr fest. Kurz vor Schluß dann der Ausgleich und wenig später der Siegtreffer gegen uns«, resümierte Ohmsen.» Letztlich ist es nur eine Niederlage und kein Beinbruch«.»Mit einem Unentschieden wäre ich heute auch zufrieden gewesen«, äußerte sich Kai Kespohl (SCALA),» aber die beiden Punkte nehmen wir natürlich gerne mit«, und fügte an:» Endlich wurden wir für unseren Kampf belohnt und haben nicht die Nerven verloren«. Großen Anteil am Sieg hatte Hannah Bruhn, die sich 13x in die Torschützenliste eintragen durfte. Fehlen in den nächsten Spielen wird der Kespohl Truppe N.Cramer, die sich in der 37. Minute eine glatt rote Karte abholte.

THW Kiel - FC St. Pauli 22:31 (15:18)

Die Zuschauer in der Harald-Wriedt-Halle sahen ein Spiel mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten. Konnte Trainer Andreas Hörseljau (THW) in der 1. Halbzeit noch mit der Leistung seiner Damen zufrieden sein, so bot sich ihm in den zweiten 30 Minuten ein genau entgegengesetztes Bild. » Konnten wir den Gästen aus St.Pauli lange Paroli bieten und den gefährlichen Rückraum gut bearbeiten, so liessen wir nach der Pause erschreckend viel liegen und standen in der Abwehr zudem sehr schlecht«, kannte er das zur Zeit große Problem seiner Truppe. »Hätten wir an die Leistung der letzten Woche im Spiel gegen Wattenbek nahtlos anknüpfen können, so wären wir heute als Sieger vom Parkett gegangen«, ergänzte er. Doch dieses bleibt für den THW zur Zeit nur ein Wunschdenken, schaut man doch der Realität deutlich ins Auge. »Mit nunmehr 3 Pluspunkten liegen wir zwar auf dem ersten Abstiegsplatz, doch der Sprung auf Rang 11 ist schon enorm« weiß Hörseljau um die Brisanz der Lage. Bis zum rettenden Ufer, dort liegt die SG Altona mit 8 Punkten, liegen schon beachtliche 5 Punkte Differenz. »Endlich haben wir auch konstant gespielt und uns keine Auszeiten im Spiel gegönnt«, freute sich Tina Schuldt (Pauli) über zwei ganz wichtige Punkte in der Fremde. »Es ist gut mit anzusehen, dass wir auch in der Lage sind, trotz Unterzahl, einen Vorsprung auszubauen und zu halten. Schlüssel zum Erfolg war heute unser starker Angriff, der fast fehlerlos agierte und eine überragende Trefferquote aufweisen konnte«, fand sie klare Worte zum verdienten Sieg.

SG Altona - SG Oeversee/Ja.-We 25:20 (13:11)

»Ein brillanter Spieltag für uns. Selber haben wir gewonnen und auf den Abstiegsplätzen konnte keine Mannschaft punkten«, freute sich Stephan Schröder (Altona) riesig über die beiden Punkte gegen einen direkten Konkurrenten um den Abstieg. Die ohne Torsten Eggebrecht (familiäre Gründe) und Co-Trainerin Vogler angereisten Gäste aus Oeversee mussten zudem erneut auf Janine Hansen und zusätzlich auch auf Maria Ranft verzichten. » Wir hatten zwar am Anfang einige Schwierigkeiten unser Nervenkostüm in den Griff zu bekommen, aber mit zunehmender Spielzeit konnten wir uns stabilisieren und selber wichtige Akzente setzen«, sagte Schröder. Zudem stach die Neuverpflichtung vom SV Werder Bremen, Merle Schlottmann, gleich im ersten Spiel für ihren neuen Verein und verwandelte sicher 8 von 8 Würfe vom Punkt. »Das beruhigt die Nerven schon ungemein, hatten wir doch in der Vergangenheit nur eine 60% Quote vom 7m Punkte«, ergänzte er und sprach im Nachgang von einem verdienten Sieg; gut für Kopf und Seele der Mannschaft und wichtig für das Selbstvertrauen für die nächste Aufgabe gegen Ellerbek.

TSV Ellerbek - HSG Jörl-Viöl 24:34 (12:14)

»Das war heute ein ganz konzentrierte Leistung meiner Mannschaft mit einer sehr starken Frauke Paulsen im Tor«, war Trainer Thomas Blasczyk (Jörl) mit seinen Damen sehr zufrieden. » Wir konnten über unsere starke 1.Welle ein super Tempospiel hinlegen und dadurch kontinuierlich den Vorsprung ausbauen«, kannte er den Schlüssel zum Erfolg. Mit einer überragenden und umsichtigen Lena Schulz im Zentrum verfügte Jörl über den »Unterschied« an diesem Tage. »Wir waren in der 2. Halbzeit jederzeit in der Lage, auf taktische Varianten des Gegners eine entsprechende Antwort zu finden, deshalb geht der Sieg auch in dieser Höhe voll in Ordnung«, sagte Blasczyk. Durch diesen Sieg rutscht Jörl auf den 2. Platz vor und liegt nur noch einen Punkt hinter Todesfelde, hat aber den Nachteil, den direkten Vergleich verloren zu haben. »Nun freuen wir uns auf Wattenbek und dem letzten Spiel des Jahres. Noch ein Erfolg und wir sind voll in der Spur«, gibt der Jörler Coach eine ganz klare Linie vor. Uwe Rakowski (Ellerbek) sprach nach dem Schlusspfiff von einem verdienten Sieg des Topfavoriten aus Jörl.»Ohne unsere Abwehrchefin Anna-Lena Seemann fehlte uns heute ein wichtiger Faktor, der so nicht zu ersetzen war. Doch auch im Angriff fehlte uns heute die Durchschlagskraft, diesen Gegner unter Druck zu setzen. Jörl war heute einfach cleverer und nimmt verdient beide Punkte mit.«