Das war der 18. Spieltag

Todesfelde läßt beim AMTV nichts anbrennen und Bredstedt besiegt den Auswärtsfluch

14. Februar 2016, 20:52 Uhr

Oberliga Frauen HH/SH

Langsam spitzt sich die Lage in der Oberliga zu. Todesfelde schüttelt den AMTV als Verfolger ab und Jörl besiegt Altona sicher in heimischer Halle. Bredstedt holt die ersten Auswärtspunkte auf St. Pauli und der der ATSV Stockelsdorf findet im TSV Altenholz seinen Meister. Aufstand im Tabellenkeller. Der THW Kiel siegt beim TSV Ellerbek und die HG OKT 2 schlägt fast sensationell den SC Alstertal-Langenhorn. Oeversee verliert immer mehr Boden im Abstiegskampf und unterliegt in Wattenbek deutlich.

Da in der Oberliga bei Punktgleichheit zum Abschluss der Saison der direkte Vergleich zählt, kann jedes zusätzlich erzielte Tor unter dem Strich den Ausschlag über den abschließenden Tabellenplatz geben. In Klammern deshalb das Ergebnis aus dem Hinspiel zur besseren Orientierung.

AMTV Hamburg - SG Todesfelde/Leezen 22:25 (11:12)

Es war das erwartete Top-Spiel des Spieltags. ”25 Gegentore sind in Ordnung, aber 22 nur zu werfen einfach zu wenig, um Spiele auf diesem Niveau zu gewinnen,« war Andre Peter (AMTV) etwas unzufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. »Wir konnten das Spiel lange offen halten, sind aber in der 2. Halbzeit nach einer mit 2:0 verlorenen Unterzahl nicht mehr an Todesfelde ran gekommen. So waren es am Schluß Kleinigkeiten die dazu geführt haben, das Todesfelde verdient beide Punkte mitgenommen hat.« »Es war ein verdienter Sieg für uns und die Basis dazu haben wir bereits in den ersten Minuten des Spiels gelegt,« war Gabi Nèmeth (Todesfelde) sehr zufrieden mit der Leistung ihrer Mannschaft.» Wir haben sehr konzentriert im Angriff gespielt, geduldig auf unsere Chance gewartet und dann fast immer erfolgreich abgeschlossen. Dazu eine gute Rückwärtsbewegung und eine starke Torhüterin. Alles zusammen brachte uns zwar zur Halbzeit nur einen hauchdünnen Vorsprung, aber den konnten wir phasenweise im zweiten Abschnitt immer wieder ausbauen. Ich glaube, heute waren meine Mädels physisch und psychisch stärker als der Gegner und somit geht der Sieg voll in Ordnung.«

FC St. Pauli - Bredstedter TSV 23:31 (9:15)

»Endlich!«, freuten sich die »Bredis« über die ersten Punkte in der Fremde. » Wir hatten schon unter der Woche ein gutes Gefühl für dieses Spiel, obwohl mir wichtige Spielerinnen fehlten. Aber dafür sind Andere in die Bresche gesprungen und haben ihre Aufgabe exzellent gelöst,« fand Thomas Bleicher (Bredstedt) lobende Worte für seine Mannschaft. Das Spiel begann bis zum 2:2 sehr ausgeglichen, doch nach fünf Minuten fand Bredstedt immer besser ins Spiel und diktierte von nun an das Spielgeschehen. Mit einer starken Phase zwischen der 15. und 25. Minute zog man vom 6:8 auf 7:14 davon. Es sollte der entscheidende Vorsprung sein, der bis zum Ende der Partie nie mehr in Gefahr geriet. »Wir wollten den Sieg heute einfach mehr als St. Pauli und das spürte man deutlich. Nun schauen wir den nächsten Aufgaben entspannt entgegen und freuen uns schon am Mittwoch auf das Spiel gegen Wattenbek,« sagte Bleicher.»Bei uns lief einfach nichts zusammen an diesem Tag. Besonders unsere Abwehr bekam die »Bredis« nicht in Griff,« haderte Tina Schuld (St.Pauli) mit der Niederlage, die die »girls in brown« immer weiter in den Abstiegssumpf zieht. »Die Niederlage tut weh, da wir die Punkte dringender gebraucht hätten, aber sie geht leider auch in der Höhe vollkommen in Ordnung.«

HSG Jörl-Viöl - SG Altona 28:18 ( 15:11)

»Es war ein ganz ruhiges Spiel ohne Höhen und Tiefen. Ich konnte mir den Luxus erlauben, nach einer schnellen 7:1 Führung einige Spielerinnen zu schonen und so allen Spielerinnen Spielanteile zu geben,« sagte Thomas Blasczyk nach dem Spiel. »In der Halbzeit haben wir noch mal etwas nachgestellt und das Spiel zu Ende gespielt. 2 Punkte, Haken dran und nach vorne schauen.« » Wir haben leider den Spielbeginn und die ersten 10 Minuten nach der Pause total verpennt,« fand Stephan Schröder (Altona) schnell den Grund für die entscheidenden Phasen des Spiels. »Wenn du dann mit 1:9 oder 12:22 ins Hintertreffen gerätst, kann man die restliche Zeit nur nutzen, Schadensbegrenzung zu betreiben und ordentlich gegen zu halten. Das haben wir dann auch getan und nur relativ wenig zu gelassen.« Unter dem Strich ein verdienter Sieg des Favoriten, der sich auf den Lorbeeren nicht ausruhen kann. »Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft gar nicht unzufrieden, es kann noch besser werden. Mund abwischen und weiter,« gibt sich Schröder Kampfbewusst.

TSV Altenholz - ATSV Stockelsdorf 27:17 ( 13:10)

»Wir sind gut in das Spiel gestartet und haben die Vorgaben, die wir besprochen hatten, gut umgesetzt,« war Andreas Juhra (Stodo) mit den ersten Minuten gegen den Meister zufrieden. » Dann haben uns ein - zwei Aktionen aus dem Tritt gebracht und plötzlich stockte unser Spiel, sodass Altenholz zurück kam und das Spiel bestimmte.« Mit zunehmender Spielzeit machte sich bei Stockelsdorf der immer noch angeschlagene Kader bemerkbar, dem gegenüber konnte Altenholz mit Marieke Most eine weitere Spielerin in den Kader zurück gewinnen. Langsam ist die Meistermannschaft der letzten Saison komplett und das sollte jetzt den Schub bringen, sich aus dem Abstiegskampf in den nächsten Spielen zu verabschieden. Nach einem 2:6 Rückstand verstärkte Altenholz die Bemühungen und dank einer starken Torhüterleistung und einer sehr stabilen Abwehr konnte man den Rückstand egalisieren und selber entscheidend in Führung gehen.»Als wir dann einige Gegenstöße und 7m liegen ließen war das Spiel entschieden und am Ende steht eine selbst verschuldete und in der Höhe verdiente Niederlage,« fügte Juhra an.

SC Alstertal-Langenh - HG OKT 2 22:23 (16:10)

Ein Handballspiel besteht aus 2x 30 Minuten und ist dann vorbei, wenn a.) die Hallensirene heult oder b.) einer der Schiedsrichter abpfeift. Dieses mußte heute Kai Kespohl (SCALA) bitterlich erfahren. »In der ersten Halbzeit spielen wir OKT mit 16:10 praktisch an die Wand und die zweiten 30 Minuten verlieren wir mit unbeschreiblichen 13:6,« konnte der Coach die Leistung seiner Mannschaft einfach nicht erklären.» Technische Fehler und reihenweise Fehlwürfe verhindern einen sicheren Sieg und das, obwohl die Gäste wieder kräftig aufgerüstet hatten.« »Das war ein Sieg, auf dem wir hoffentlich aufbauen können,« sagte Coach Klemens Propf (OKT) nach einem turbulenten Spiel. »Die Entscheidung fiel praktisch zwischen der 31. und 50 Minute, als Marie Katzberg das Tor förmlich vernagelte und nur 3 Tore zuließ.« »Ich glaube fast, das SCALA das Spiel schon zur Halbzeit abgehakt hatte und überrascht war, als wir binnen weniger Minuten aus einem 16:10 ein 16:16 machen. Danach haben wir uns nicht mehr abschütteln lassen und hatten auch etwas Glück, dass der finale Wurf von SCALA nichts einbrachte,« freute sich Trainerin Sünje Schütt (OKT) sehr über die Leistung ihrer Mädchen.

TSV Ellerbek - THW Kiel 27:29 (11:16)

»Wir gehen praktisch auf dem Zahnfleisch,« beschreibt Uwe Rakowski die Situation nach dem Spiel. »Zur Zeit erreichen mich die krankheitsbedingten Abmeldungen fast stündlich und wir können einfach nicht mehr nachlegen, so auch in diesem Spiel.« Ellerbek kommt schlecht ins Spiel und musste schon zur Halbzeit einen Rückstand hinter her laufen. »Zu diesem Zeitpunkt fanden wir kein Mittel in der Abwehr. Wir standen schlecht und schiessen die Kieler Torhüterin »zur Königin«.So geht man mit einem solchen Rückstand in die Pause und dann reichen Zeit und Kräfte nicht mehr, das Spiel noch zu biegen.« Das war eine tolle Mannschaftsleistung, da ziehe ich den Hut vor meinen Mädels,« freute sich Andreas Hörseljau (THW). »Wenn du eh nur mit 8 Feldspielerinnen anreist und dann noch zwei Spielerinnen aufgrund einer starken Erkältung kaum spielen können, dann kann man die erbrachte Leistung der Mannschaft nicht hoch genug anrechnen. Dazu eine Anna Zellner mit 10 Toren, starke Torhüter und eine unglaubliche Moral. Fertig war ein Auswärtssieg, der uns noch ein weniger positiver in die Zukunft blicken läßt.«

TSV Wattenbek - SG Oeversee/Ja.-We 33:21 (16:13)

»Das war die richtige Antwort auf unser Spiel vom letzten Wochenende in Stockelsdorf,« sagte Lars Ohmsen (Wattenbek) und setzte noch einen drauf,» es waren nicht nur zwei Punkte, die uns weiter in der Spitzengruppe verweilen lassen, sondern auch unser bestes Spiel im Jahr 2016.« Konnte Oeversee noch in der 1. Halbzeit das Spiel offen gestalten und kämpferisch gegen halten, so fiel die Entscheidung früh in der 2. Halbzeit.» Als wir uns vom 18:16 auf 27:16 absetzen konnten, war der Widerstand der »Miezen« praktisch gebrochen. Man hatte das Gefühl, dass sie nichts mehr zusetzen konnten und wir unsererseits einen Gegenstoß nach dem anderen liefen,« freute sich der scheidende Coach über seine »Peitschen«. In den Schlussminuten dann ein standesgemäßer Sieg für den TSV Wattenbek, der seinen Blick bereits auf den nächsten Mittwoch gerichtet hat.. Dort kommt es zum Nachholspiel gegen den Aufsteiger aus Bredstedt und, » da haben wir noch eine Rechnung offen,« sagt Ohmsen mit einem Augenzwinkern.