Das war der 19. Spieltag

Ein Spieltag ohne große Überraschungen. Uwe Rakowski schmeißt Handtuch in Ellerbek.

21. Februar 2016, 11:47 Uhr

Oberliga Frauen HH/SH

Flensburg. Auch gegen Altenholz kann Oeversee zu Hause nicht punkten und verliert wichtige Punkte im Abstiegskampf. Alstertal erkämpft sich einen verdienten Punkt beim Tabellenführer aus Todesfelde und die Siegesserie des Bredstedter TSV hält auch gegen Ellerbek. Kiel schafft den Sprung aus dem Tabellenkeller nicht und unterliegt einem starken AMTV. Altona überrascht die »Peitschen« aus Wattenbek und Stockelsdorf schickt den FC St.Pauli mit einer deutlichen Niederlage zurück nach Hamburg. Jörl siegt auch bei der HG OKT und ist nun punktgleich mit dem Tabellenführer

SG Oeversee/Ja.-We - TSV Altenholz 22:25 (8:13)

»Ich bin mit der kämpferischen Einstellung in der zweiten Halbzeit sehr zufrieden. Schade, dass wir uns nicht belohnt haben,« trauerte Sebastian Sieck (Oeversee) der vergebenen Möglichkeit nach, wenigstens einen Punkt aus diesem Spiel zu verbuchen. Dabei sah es im ersteh Abschnitt alles andere als gut für die »Miezen« aus. »Unsere Abwehr stand zwar über die gesamte Spielzeit gut, aber gerade in der ersten Halbzeit habe wir im Angriff vieles liegen gelassen,« sagte Teammanager Sieck. Den technischen Fehlern stand Altenholzer Tempospiel gegenüber. » Das war mehrfach eine Einladung zu schnellen Toren und das nutzte Altenholz brutal.« Eine verbesserte Einstellung und der Wille sich nicht so geschlagen zu geben, konnte Oeversee in der 52. Minute zum viel umjubelten Ausgleich (20:20) einwerfen. Hier zeigte Janne Eichhorn ihre Klasse an diesem Tage und ließ in vielen Situationen die Altenholzer Abwehr ganz alt aussehen.

»Doch vermutlich hatten wir Angst vor dem Gewinnen. Wir verkrampften total und keine Spielerin übernahm in dieser Phase die Verantwortung für die entscheidenden Aktionen. Schade, das wäre nochmal ein Schub für die weiteren Spiele gewesen,« mußte Sieck mit Ansehen, wie sich Altenholz befreite und am Ende einen Sieg mit auf die Heimreise nahm.

SG Todesfelde/Leezen - SC Alstertal-Langenhorn 28:28 ( 13:16 )

»Hätte man mir vor dem Spiel gesagt, dass wir hier heute einen Punkt mitnehmen, hätte ich mich sehr gefreut,« sagte Kai Kespohl (SCALA) nach dem Spiel,» doch nach dem Spielverlauf heute, war es am Ende ein verlorener Punkt.« Alstertal kam gut ins Spiel und stellte den Tabellenführer aus Todesfelde allzu oft vor unlösbare Probleme in der Abwehr. Auch im Angriff ungewohnte Schwächen trotz einer treffsicheren Franziska Haupt (15 Tore). Das Fehlen von Leonie Wulff machte sich in den Reihen des Tabellenführers deutlich bemerkbar. »Wir verloren in der ersten Halbzeit total die Kontrolle über das Spiel,» war Gabi Nèmeth (Todesfelde) total unzufrieden mit der Leistung ihrer Damen. Schon Mitte der ersten 30 Minuten lagen sie mit 9:15 unerwartet deutlich zurück. »Das hat mich schon auf die Palme gebracht und das habe ich den Damen auch in der Halbzeit unmißverständlich gesagt.« Die Kabinenansprache verfehlte ihre Wirkung nicht und es war eine andere Todesfelder Mannschaft, die in den zweiten 30 Minuten auf der Platte stand. Man konnte 5 Minuten vor Schluß in doppelter Überzahl den Ausgleich erzielen und selber zum 28:27 in Führung gehen. Eine Zeitstrafe gegen Trixie Rolfes brachte dann in Überzahl den Ausgleich für SCALA.»Ich glaube aufgrund der beiden unterschiedlichen Halbzeiten ist es unter dem Strich ein gerechtes Unentschieden,« resümierte Gabi Nèmeth, die in Gedanken schon beim Top-Spiel in Jörl nächste Woche war.


Bredstedter TSV - TSV Ellerbek 32:28 (13:14)

Das war knapp Bredstedt! In einem nur phasenweisen gutem Oberligaspiel setzten die »Bredis« ihre beeindruckende Erfolgsserie mit einem weiteren Sieg fort und festigten damit ihren 6. Tabellenplatz. »Wir kamen nicht rein ins Spiel und hatten extreme Probleme in der Abwehr ,die Kreise von M. Dahms und J. Steinberg entscheidend einzugrenzen,« war Thomas Bleicher (Bredstedt) nach 60 Minuten sichtlich erleichtert über zwei weitere Punkte und dem damit verbunden wohl endgültigen Klassenerhalt. Es war ein enges Spiel und sollte bis zum 7:8 (15.Min) auch eng bleiben. Danach konnte sich Ellerbek erstmalig auf 8:12 absetzen, weil es Bredstedt nicht verstand, ihre Möglichkeiten optimal zu nutzen. »Viel zu viel vorne liegen gelassen, hinten ohne Spannung und Aggressivität und plötzlich läuft man hinterher,« sagt Bleicher und konnte sich in dieser Phase auf Sarah Andresen im Tor verlassen. »Wie schon in Wattenbek war unser Rückzugsverhalten nicht gut und da lassen wir beiden Torhüter extrem im Stich.« Erst nach der Pause fanden die »Bredis« in die Spur und gingen schnell mit 22:19 in Führung. Das sollte reichen, um nach 60 Minuten als Sieger das Parkett zu verlassen. »Man muß auch mal solche Spiele gewinnen. Zwei Punkte und abhaken, mehr nicht,« sagte der Bredstedter Trainer.

THW Kiel - AMTV Hamburg 22:27 (14:12)

»Schade, aber wenn man nur 25 Minuten gut spielt, dann kannst du gegen eine solche Spitzenmannschaft nicht gewinnen,« mußte Andreas Hörseljau (Kiel) nach 60 Minuten die Dominanz des AMTV anerkennen. Trotz einer knappen Halbzeitführung reichte es für die Kieler am Ende nicht zum Befreiungsschlag, sondern man liegt weiter auf einem Abstiegsplatz der Tabelle.» Wir haben nach gutem Start 20 Minuten lang total unsere Linie verloren und den AMTV förmlich zum Tore werfen eingeladen. Und eh man sich versieht liegst du 17:23 zurück,« war es für Hörseljau die entscheidende Phase des Spiels.»Trotzdem haben wir nie aufgegeben und sind nochmal auf 2 Tore (21:23) heran gekommen. Zu mehr hat es leider nicht gereicht und der AMTV hat im Stile einer Spitzenmannschaft das Spiel nach Hause gebracht.« »Für uns war es wichtig, dass wir in der Anfangsphase die Kreise von A. Zellmer gut einschränken konnten und ihr so wenig Spielraum gaben. Zudem haben wir unser Zentrum verdichtet und so den Schwung der Kielerinnen im Angriff unterbunden,« war Andre Peter (AMTV) am Ende mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden.» Auf die Leistung in der 2. Halbzeit können wir aufbauen und nehmen jetzt den Schwung mit in die nächsten Spiele.«

SG Altona - TSV Wattenbek 21:19 (9:8)

»Wir haben heute ein ganz starkes Spiel gemacht und ganz wichtige Punkte im Abstiegskampf gesammelt, « freute sich Stephan Schröder (Altona) mächtig über den Coup seiner Damen gegen das Top-Team aus Wattenbek. »Sehe ich mal von der Schwächephase zwischen der 35 – 45 Minute ab, so war der Sieg unter dem Strich total verdient für uns. Wir haben es in dieser Phase unserem Kampfgeist zu verdanken, dass wir nach einem 3 Tore Rückstand wieder in die Spur fanden und das Spiel drehen konnten.« »Wir haben heute alle Tugenden vermissen lassen, die uns noch in den letzten Spielen ausgezeichnet haben. Kampfgeist, Emotionen, Siegeswille und Bewegung,« war Lars Ohmsen (Wattenbek) so gar nicht mit der Leistung seiner »Peitschen« einverstanden. » In 25 Minuten gelangen uns gerade mal 5 Tore und das ist für unsere Ansprüche einfach zu wenig. Zur Halbzeit dann ein Rückstand, denn wir aber nach 45 Minuten in einen 17:13 Vorsprung drehten.« Aber Altona kämpfte sich zurück, um kurz vor Schluß selber mit 19:18 in Führung zu gehen.»Als wir dann in doppelter Überzahl vier mal die Möglichkeit haben auszugleichen, dieses aber mit technischen Fehlern und Fehlwürfen nicht nutzten, war das Spiel entschieden.»36 Fehlwürfe und 18 technische Fehler sprechen eine deutliche Sprache,« sagte ein enttäuschter Wattenbeker Trainer.

ATSV Stockelsdorf - FC St. Pauli 23:12 (8:6)

»Es war kein Handballspiel auf hohem Niveau, aber am Ende zählt nur der Sieg und der war an diesem Tag hoch verdient,« freute sich Andreas Juhra (Stodo) über zwei weitere Punkte auf der Habenseite. » Wir haben schon in der ersten Halbzeit viel liegen gelassen, u.a. einige Gegenstöße und drei Siebenmeter. Nach dem Wechsel haben wir unsere Chancen konsequent zu Ende gespielt, weil auch die Abwehr hell wach war und nur noch wenig zugelassen hat. Zudem haben wir das Tempo hoch gehalten und sind einen Gegenstoss nach dem anderen gelaufen.« War St.Pauli in der erste Halbzeit noch auf Tuchfüllung, so brachen die Damen um J. Kargesmeier im zweiten Abschnitt total ein.»Wir haben es wieder einmal nicht hinbekommen, auch nur ansatzweise an unser eigentliches Leistungsvermögen heranzukommen,« sagte eine tief enttäuschte Tina Schuldt (Pauli), » nun wird es für uns langsam ganz eng.« Der Blick auf die Tabelle bestätigt die Sorgen der Hamburger, liegt doch nur noch ein Punkt zwischen ihnen und dem THW Kiel.

lHG OKT 2 - HSG Jörl-Viöl 19:28 (12:13)

»Der Sieg geht auch in dieser Höhe für die HSG Jörl-Viöl völlig in Ordnung,« kommentierte Klemens Propf (HG OKT) das Spiel seiner Damen. »Wir spielten eine gute erste Halbzeit und waren bis zum Pausenpfiff richtig gut dabei. Dann nahmen wir uns eine entscheidende Auszeit und konnten zwischen der 31. und 50 Minute nur noch ganze 4 Tore werfen. Das reicht dann gegen eine Top-Mannschaft der Liga leider nicht und so verliert man am Ende deutlich.« Zudem leistete sich die HG OKT viele technische Fehler im Aufbau, sowie eine Vielzahl von »Fahrkarten«, die am Ende unter dem Strich den Ausschlag gaben.» Aber auch in der Abwehr waren wir nun ständig 1 – 2 Schritte zu spät, « sagte Propf,» und dann fängt man sich so eine Klatsche ein.« Mit diesem Sieg schließt die HSG Jörl zum Tabellenführer nach Minuspunkten auf und empfängt die SG Todesfelde/Leezen am nächsten Wochenende zum Top-Spiel in heimischer Halle.