Das war der 4. Spieltag

Reinfeld springt auf Platz 3 und ist erster Verfolger von Lauenburg und Treia

09. Oktober 2016, 20:20 Uhr

SH-Liga der Damen

Die hoch gehandelte HSG Holstein Kiel verliert überraschend beim heimstarken TSV Lindewitt, während im Rendsburger Derby der Aufsteiger aus Alt Duvenstedt beide Punkte aus Fockbek entführt. Die »Elbdiven« aus Lauenburg behalten weiterhin eine weiße Weste und punkten gegen Mönkeberg, werden aber verfolgt von den ebenfalls verlustpunktfreien Damen des HC Treia/Jübek. Auch die »Miezen« aus Oeversee können die Schwarz/Weißen nicht stoppen. SIF punktet beim THW und Reinfeld nimmt zwei Punkte mit auf die Reise zurück nach Stormarn. Die Partie Tills Löwen gegen den MTV Heide wurde am Freitag kurzfristig abgesetzt.

Hier die Berichte im Einzelnen:

TSV Lindewitt : HSG Holstein Kiel 21:19 (15:8)

»Den Schwung der letzten Wochen mitgenommen und einen dicken Brocken zu Hause geschlagen,« freut sich Teammanager Eckhard Franzke (Lindewitt) über den Erfolg seiner Lindewitter Damen. »Den Grundstein für unseren Erfolg habe wir eindeutig in den ersten 30 Minuten gelegt, als wir nur ganze 8 Tore zuließen. Konnte die Abwehr die Lücken dann doch mal nicht schließen, hatten wir mit Eike Petersen einen bärenstarken Rückhalt zwischen den Pfosten.« Zwar schlichen sich mit zunehmender Spielzeit einige Unkonzentriertheiten ins Lindewitter Spiel ein, doch mit Glück und Routine überstand die Friedrich-Truppe diese Phase und feierte einen ganz wichtigen Sieg. »Wir haben die erste Halbzeit schlicht und ergreifend verschlafen,« ärgerte sich Constanze Lüdtke (Kiel) über die ersten 30 Minuten des Spiels.»Neben unserer schlechten Wurfausbeute hatte Lindewitt den Matchwinner heute zwischen den Pfosten. Die 2. Halbzeit mit nur 6 Gegentoren versöhnt zwar etwas, aber die Zeit reichte leider nicht mehr, das Spiel zu drehen. Fünf Minuten Extrazeit hätten vermutlich gerecht,« blickt die Kielerin aber trotzdem optimistisch in die Zukunft.

HSG Fockbek/Nübbel : TSV Alt Duvenstedt 27:28 (12:10)

»Ein Derby nach großem Kampf verloren,« fällt das Urteil von Reiner Heldt (Fockbek) kurz und knapp aus.« Zur Halbzeit mit 2 Toren geführt und irgendwie kam dann Duvenstedt besser in die Partie und hat die einfachen Tore gemacht, während wir klare Einwurfmöglichkeiten liegen gelassen haben.« Auch in der Schlussphase hatte die Heldt Truppe mehrfach die Möglichkeit sich entscheidend abzusetzen, aber Duvenstedts Torhüterin vernagelte teilweise ihre »Hütte«, entschärfte Fockbeker Gegenstöße und 7 m und brachte ihre Farben damit auf die Siegerstrasse. »Ja was soll man sagen,« freute sich Kerstin Müller (Duvenstedt) nach dem Schlusspfiff,« es war ein typisches Derby.« »Wir haben an diesem Tage einfach nicht locker gelassen und uns immer wieder zurück gekämpft und am Ende vermutlich den längeren Atem gehabt.In zwei hektischen Minuten drehen wir das Spiel und gewinnen mit einem Tor das Derby. Auch wenn ein Unentschieden wohl gerecht gewesen wäre, freuen wir uns über zwei hart erkämpfte Punkte.« 

Lauenburger SV : HSG Mönkeberg-Schönkirchen 33:24 (15:13)

»Ein Spiel mit zwei verschiedenen Halbzeiten,« weiß Teammanager Arne Bahde (Lauenburg) zu berichten. » In der ersten Halbzeit haben wir deutlich unter unseren Möglichkeiten gespielt und Mönkeberg einfach nicht in den Griff bekommen. Die zweite Halbzeit war dann eher unser Spiel, wo wir das Tempo hochhielten, während sich bei den Gästen der Kräfteverschleiß der intensiven ersten 30 Minuten bemerkbar machte. Am Ende geht der Sieg in Ordnung und war aufgrund der ersten Halbzeit sogar noch schmeichelhaft.« Mit 8:0 Punkten liegen die »Elbdiven« voll im Kurs, doch Bahde warnt:» Wir haben noch nichts erreicht außer vier Pflichtsiege und das noch nicht mal gegen die Hochkaräter.« Zu allem Überfluss fällt nun auch Sarah Lemmermann aufgrund einer Knie-OP für den Rest der Saison aus. Schaut man auf die nächsten Gegner der Lauenburger, so warten mit SIF, Holstein/Kiel und Preußen Reinfeld die creme de la creme der Liga.

SG Oeversee/J.-W. : HC Treia/Jübek 29:31 (13:17)

»In kämpferischer Hinsicht kann ich meinen Damen keinen Vorwurf machen,« sagt Trainer »Mücke« Carlsen (Oeversee) nach einer abwechslungsreichen Partie in der Eekboomhalle zu Oeversee vor einer guten Kulisse auf den Rängen .»In der entscheidenden Phase machen wir einfach zu viele leichte Fehler und bringen Jübek wieder zurück in das Spiel. Wer weiß was passiert wäre, wenn wir in der 48. Minute den Ausgleich zum 24:24 geschafft hätten?« Was war passiert? Nach einer 13:17 Pausenführung kam Jübek wacher aus der Pause und erspielte sich innerhalb 4 Minuten einen beruhigen Vorsprung zum 13:21. »Zu diesem Zeitpunkt spielten wir aus einem Guss und liefen Oeversee in Grund und Boden,« war Thomas Bleicher (Jübek) mit dem Spiel seiner Mannschaft hoch zufrieden. Doch mit der Auszeit der Heimmannschaft brach dieser Spielfluss und Oeversee verkürzte Tor um Tor. So war es in der besagten 48. Minute nur noch ein Tor, doch einige technische Fehler im Spielaufbau von Oeversee brachten Jübek zurück und beim 26:31 war die Partie dann endgültig entschieden. Auch eine doppelte Unterzahl in den Schlussminuten brachte nur noch Ergebniskorrektur. »Tolle Mannschaftsleistung, toller Team-Spirit und eine super Einstellung. Ich bin mächtig stolz auf die Mädels,« lobte Bleicher sein Team.


THW Kiel : Slesvig IF 25:27 (14:16)

»Kennt man den Film „ Und täglich grüßt das Murmeltier“, so kann man ahnen , wie ich mich zur Zeit fühle,« erklärt Trainer Patrick Kohl (THW).» Es ist so, wie es in den letzten 3 Spielen war. Wir lassen zu viele einfache Chancen liegen, haben wieder 3 Siebenmeter verworfen und in der 2. Halbzeit zu wenig aus unseren Chancen gemacht.« »Worauf ich mich verlassen kann ist unsere Abwehr und daß wir an uns glauben und weiter für den Erfolg arbeiten wollen. Dann bin ich mir sicher, kommt auch der Erfolg,« sieht Kohl Licht am Ende des Tunnels. »Wir feiern zwei Mega wichtige Punkte gegen den Abstieg und gehen mit nicht erwarteten sechs Punkten in die Herbstpause,« freut sich Trainer Marco Heßel mit seinen Damen.»Gestern war es ein Kampfspiel mit einem besseren Ende für uns. Dabei hatten wir über die gesamte Zeit richtige Probleme, die quirligen Kreisläufer der Kieler in den Griff zu bekommen. Egal welche Abwehrformation wir auch spielten, irgendwie bekamen sie immer den Ball und netzten ein,« suchte der akribische Coach noch heute nach den Problemen in seinem Abwehrverband. Zeit genug hat er nun, denn wie die meisten seiner Konkurrenten in der Liga, steht erst am 29.10.das nächste Spiel an, doch da kommt der Tabellenführer nach Schleswig.

HSG Tarp/Wanderup : SV Preußen Reinfeld 21:28 (9:13)

»Das kann man kurz und schmerzlos beschreiben,« sagt Gunnar Behrens (Tarp),» verdient verloren!« »Am Ende schmerzen die vielen vergebenen Chancen und zu oft scheiterten wir an der besseren Torhüterleistung der Reinfelder. So war es am Ende nicht überraschend, dass die beiden Punkte nicht in der Treenehalle blieben.« »Wir hatten uns viel vorgenommen für dieses Spiel und wollten unbedingt mit einem Erfolg in die dreiwöchige Pause gehen,« sagt Detfred Dörling (Reinfeld).»So begannen wir hochkonzentriert und bauten aus einer sicheren Abwehr heraus unsere Angriffe auf.

Das Tarp erst in der 7. Minute erstmalig zum Torerfolg kam, war auch ein verdienst von Annika Rahf im Gehäuse,« wußte der Coach, wer einen Löwenanteil am Sieg seiner Damen hatte. Nach einer kleinen Schwächeperiode zum Ende der ersten Halbzeit ließen die Reinfelder Damen dann nichts mehr anbrennen. »Es war ein Start – Ziel Sieg, der uns gut zu Gesicht steht«, freute sich Dörling und blickt nun erstmal entspannt auf die nächste Begegnung gegen den TSV Lindewitt