DHK Flensborg mit neuem Gesicht

Saison-Vorschau

Thomas Bleicher
23. August 2018, 10:27 Uhr

Die Mannschaft des DHK Flensborg. Lasse Worm (Nummer 10) ist inzwischen nicht mehr dabei. Foto: Lars Salomonsen

Tjark Desler ist neuer Kapitän einer Drittliga-Mannschaft, die einen Umbruch
erlebt. Der Verlust von Leistungsträgern soll mit jungen, hungrigen Spielern
aufgefangen werden.


Neue Zeiten beim DHK Flensborg. Der Handball-Drittligist, der in einem mitreißenden Saisonfinale in der Spielzeit 2017/2018 so gerade und eben noch den Klassenerhalt schaffte, präsentiert sich zur neuen Saison mit einem veränderten Gesicht. Langjährige Leistungsträger wie Ex-Kapitän Malte Jessen, Kämpfernatur Timo Brüne und der zuverlässige Torelieferant Ole Zakrzewski sind nicht mehr für den DHK am Ball, Spielmacher Lasse Worm hat den Verein wenige Tage vor Saisonbeginn verlassen. Stattdessen neue Akteure wie Linkshänder Leon Wenske (am Knie verletzt/Diagnose steht noch aus), Rückraum-Shooter Alexander von Eitzen, Torwart Tim Wendt aus Kiel oder die neuen Dänen Mads Zinndorff, Daniel Jensen und Simon S. Linnebjerg.

Jens Häusler ist der Mann, der die Truppe zu einer Einheit formen soll. Und dabei ist der Trainer (Drei-Jahres-Vertrag) selbst noch fast neu. Der ehemalige Bundesliga-Spieler und Ex-Coach des HSV Hamburg stieg allerdings schon früher als geplant ein. Er übernahm das Traineramt beim DHK nach dem Aus von Vorgänger Torben Walluks bereits in der Saison-Endphase.

Platz 10 und aufwärts

Zusammenhalt ist dem neuen Mannschaftskapitän Tjark Desler (rechts), hier mit Neuzugang Daniel Jessen, sehr wichtig. Foto: Sven Geißler

Was aber ist drin für den DHK Flensborg in der Saison 2018/2019? »Platz zehn und aufwärts. Ich will ja besser werden«, sagt Jens Häusler, der aber betont, dass sein neuformiertes Team Zeit brauchen wird.
»Mein Ziel ist der Klassen- erhalt«, sagt Peter Stotz, der gemeinsam mit Tim Blohme Geschäftsführer des Drittligisten ist (siehe Interview im Handballmagazin, Seiten 66-69).
Mit hohen Hürden rechnet jedenfalls Rückraumspieler Tjark Desler. »Die nächste Saison wird hammerhart, denn die Liga ist sicherlich nicht schwächer geworden. Durch den Ligawechsel sind die hinzugekommenen SC Magdeburg II und Anhalt Bernburg sehr unangenehme Auswärtsaufgaben«, analysiert der 27-Jährige. »Momentan sehe ich uns eher im hinteren Drittel. Ziel ist der Klassenerhalt, alles andere ist utopisch. Ich glaube, es wird ähnlich eng wie letzte Saison. Jens (Häusler) hat aber einen Plan. Für die Abwehr, beim Gegenstoß, für den Angriff. Es gilt abzuwarten, wie schnell wir uns entwickeln. Alle Neuzugänge haben sich allerdings sehr schnell eingefügt. Der Teamgeist stimmt und ich finde, es ist sogar noch einen Tick homogener als letztes Jahr. Dabei war man ja durchaus skeptisch, gerade weil Malte (Jessen) und Timo (Brüne) gehen.«
Das waren Leitwölfe. Ein solcher ist zweifelsohne auch Tjark Desler. Ihn hat Trainer Jens Häusler noch mehr in die Verantwortung genommen, indem er ihn zum neuen Kapitän gemacht hat. Tölle bleibt Stellvertreter.

Ein Amt, das man mit Stolz trägt

»Kapitän zu sein ist natürlich eine Ehre. Das ist ein Amt, das man mit Stolz ausübt«, sagt Tjark Desler, der diese Rolle nun bestmöglich ausfüllen will. »Man versucht, Vorbild und stets motiviert zu sein. Man muss sicherlich nicht der Beste sein. Das Schwierige daran ist, die Waage zu halten zwischen vorausgehen, sich aber dadurch nicht zu sehr unter Druck zu setzen. Ich muss das auch erst neu kennenlernen, obwohl ich schon beim HC Elbflorenz Vize-Kapitän war.«
Von dort war er nach dreieinhalb Jahren im Sommer 2017 nach Schleswig-Holstein zurückgekehrt, wo er früher im Trikot der HSG Tarp-Wanderup, der SG Flensburg-Handewitt II sowie dem TSV Hürup seine Tore warf.
Der teaminterne Zusammenhalt ist für den Mannschaftskapitän von elementarer Bedeutung. »Der Zusammenhalt kann eine Schlacht entscheiden«, sagt Desler.
Sein Kapitäns-Vorgänger, der neue Marketing-Mitarbeiter Malte Jessen, traut Desler diese Rolle in jedem Falle zu. »Die Mannschaft erlebt einen totalen Umbruch. Ich glaube, dass da ein neuer Kapitän guttut. Mit Tjark haben wir einen sehr guten Charakter. Er ist vom Typ her der Richtige«, findet Malte Jessen.
Marc Reese

Zu-, Abgänge/Team

Abgänge:
Ole Zakrzewski (Eintr. Hildesheim), Malte Jessen, Paul Weidner, Timo Brüne (alle Karriereende), Lasse Johannsen (Handball-Pause), Henk Muus Meyer (Handball-Pause), Philipp Jochimsen (VfL Potsdam), Andre Lohrbach (Trainer TSV Schülp/W.), Lasse Worm (Ziel unbekannt)

Zugänge:
Mads Zinndorff (SønderjyskE),
Daniel Jessen (Bov IF),
Alexander von Eitzen (Hurry Up/Niederlande), Paul
Heinker (eig. II.), Johannes Krüger (SG II), Leon Wenske (SV Fortuna 50 Neubrandenburg), Tim Wendt (THW Kiel II), Simon S. Linnebjerg (Ikast Håndbold)

Tor:Tim Wendt, Jasper Basenau
Feld: Leon Wenske, Daniel Jessen,Paul Heinker, Alexander von Eitzen, Lasse Worm, Jannis Blumenberg, Tobias
Wickert-Grossmann, Simon S. Linnebjerg, Timmi Ejmar, Sjören Tölle, Tjark Desler, Mads Zinndorff, Johannes Krüger
Trainer:Jens Häusler
Betreuer:Kai Johannsen

Physio, Orthopädie:Kai Hensen, Georg Oelsner

Team-Manager: Tobias Dahm
Geschäftsführer: Tim Blohme, Peter Stotz
Finanzen:Heiko Köhler
Marketing: Malte Jessen
Heimspiel-Organisation: Karin Hörster-Juchum