Ein Mann mit Pfiff - Peter Mai feiert ein großes Jubiläum

Handball-Schiedsrichter

Thomas Bleicher
07. Mai 2016, 08:00 Uhr

Freude bei der Auszeichnung: v.li.n.re. Dierk Petersen, Gerhardt Görrisen, Peter Axelsen, Peter Mai und Claus H. Hansen. (Foto: Peter Matzen)

Tarp. Peter Mai kam als sportbegeisterter Marineoffizier (Crew I/74) zusammen mit seiner Ehefrau Elke und den Kindern Bettina und Anja 1976 von Wilhelmshaven nach Tarp, um beim Marinefliegergeschwader 2 seinen Dienst anzutreten. Geplant war zunächst nur ein Aufenthalt von drei Jahren.

Daraus sind aber inzwischen 40 Jahre geworden, in denen Peter Mai neben und nach seiner aktiven Zeit beim Militär in Tarp vielfältige Akzente gesetzt hat. Schon am zweiten Tag in Tarp nutzte er eine Sprechstunde des TSV Tarp zur Kontaktaufnahme mit der damaligen Schriftführerin Erika Mintel. Die erklärte ihm, dass in Tarp zwar Handball gespielt wird, dass es aber noch keine Schiedsrichter gibt.

Schiedsrichtergespann bildete sich

Da konnte der Neu-Tarper immerhin schon auf zehn Jahre als aktiver Schiedsrichter zurückblicken. So war es keine Frage, dass er auch weiterhin diesem Hobby nachgehen wollte. Zugleich erfuhr Peter Mai, dass der damalige Torwart der 1. Männermannschaft des TSV Tarp, sein heutiger Gespannpartner Peter Axelsen, gerade einen Schiedsrichterlehrgang machte. So bildete sich zwangsläufig das Schiedsrichtergespann Axelsen/Mai, das praktisch jedes Jahr in Folge bis hin zum Regionalligaaufstieg und das heute noch, nach 40 gemeinsamen Jahren, in selten gewordener Eintracht Handballspiele leitet.
»Zwischen Peter Axelsen und mir hat es noch nie ein böses Wort gegeben«, sagt Peter Mai zum Verhältnis zu seinem Partner. Sein beruflicher wie privater Lebensweg brachte Peter Mai auch etliche weitere Ehrenämter ein. Von 1980 bis 2003 war Peter Mai 2. Vorsitzender des TSV Tarp, daneben seit 1987 viele Jahre Sprecher der Oberliga-Schiedsrichter im Handball-Verband Schleswig-Holstein (HVSH). Er ist zudem Oberliga-Ehrenschiedsrichtersprecher. Auch Auszeichnungen wie zum Beispiel die goldene Ehrennadel des HVSH wurden ihm verliehen. Besonders vielfältig und zeitaufwändig widmete sich der Kapitänleutnant a.D. seit 1976 den Belangen des TSV Tarp und dann auch der HSG Tarp-Wanderup. Dass Peter Mai nicht nur die Handballspielerinnen und -spieler nach »seiner Pfeife tanzen« lassen kann, zeigen seine vielfältigen eigenen sportlichen Aktivitäten. Als früherer Geschwaderoffizier war er Marinemeister im 5000-Meter-Lauf und Divisionsmeister im Schwimmen. Jährlich absolviert Peter das Goldene Sportabzeichen und das inzwischen schon 46 Mal. Auch in der Montags-Sportgruppe des TSV nimmt er es noch locker mit den zum Teil 20 bis 30 Jahre jüngeren Sportlern auf.

Tatendrang nicht gebremst

Wie nicht anders zu erwarten, hat der frühe Ruhestand eines Bundeswehroffiziers Peter Mai in seinem Tatendrang nicht gebremst. Vielmehr hat er dienstlich wie außerdienstlich erworbene Fähigkeiten und Talente in neue Tätigkeitsfelder eingebracht. Das Fahrradfahren gehört ebenfalls zu einem seiner vielen Hobbys. Und da hat Peter Mai jetzt schon seit 20 Jahren das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden. Er ist im Team des Flensburger Busunternehmens Neubauer Touristik für Fahrradreisen tätig und begleitet da Jahr für Jahr viele ein- und mehrtägige Fahrradtouren in ganz Europa. Dabei verbringt er dann Jahr für Jahr rund 3000 Kilometer im Fahrradsattel. Der Vizepräsident des Kreishandballverbandes Flensburg, Dierk Petersen, sowie die Vorstandsmitglieder der HSG Tarp-Wanderup, Gerhardt Görrissen, Claus H. Hansen und Peter Matzen, nahmen das zum Anlass, um dieses 50-jährige Jubiläum zu würdigen. Im Rahmen des Kreisoberliga-Spiels zwischen HKUF Harreslev und des SZ Ohrstedt bekam Peter Mai sowohl vom KHV als auch von der HSG jeweils ein Geschenk mit der entsprechenden Würdigung überreicht. Aber auch sein Gespannpartner ging an dem Tag nicht leer aus. Denn auch Peter Axelsen konnte ein Jubiläum begehen. Seit 1976 bilden Peter und Peter ein kongeniales Schiedsrichtergespann, und das bedeutete, dass auch Peter Axelsen für 40 Jahre Schiedsrichterei ausgezeichnet werden konnte.

Von Harald Jacobsen