Handball

Ex-SGer: Von gelungen bis ausbaufähig

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23. Oktober 2019, 19:00 Uhr

Die ehemaligen SG-Spieler sind mit unterschiedlichem Erfolg bei ihren neuen Vereinen unterwegs. Archivfoto

Flensburg. Die Länderspielwoche lässt die Vereine, die nicht gerade mehr als die Hälfte ihrer Spieler zu Nationalmannschaft abgestellt haben, durchatmen. Zeit, einen Blick über die Bundesliga hinauszuwagen und zu schauen, wie es den ehemaligen Größen der SG Flensburg-Handewitt in ihren neuen Vereinen ergangen ist. 

Für den ehemaligen Trainer der SG Flensburg-Handewitt und jetzigen Coach beim schwedischen Vertreter IFK Kristianstad Ljubomir Vranjes kommt die kleine Pause vielleicht gar nicht so ungelegen. Den Saisonstart mit dem in den Vorjahren so souverän auftretenden schwedischen Meister hat Vranjes in den Sand gesetzt. Nur Platz sieben in der Liga entspricht nicht den Ansprüchen des Heimpublikums. 

Härter hat es die Nordlichter in der Champions League getroffen. In Gruppe D beheimatet stehen nach fünf Spielen lediglich drei Punkte zu Buche. Lichtblick sicherlich die letzten beiden Partien, wo es zu einem Remis gegen die Kadetten Schaffhausen aus der Schweiz und einem souveränen Erfolg gegen Chekhovskie Medvedi reichte. Der Fünf-Punkte-Rückstand auf die Tabellenspitze in der Champions League-Gruppe dürfte aber schon fast zu groß sein für ein Weiterkommen. In der dänischen Liga tummeln sich einige ehemalige Größen der SG Flensburg-Handewitt mit unterschiedlichem Erfolg. 

Für Jacob Heinl und Søren Rasmussen von Ribe-Esbjerg HH ist die Saison richtig gut angelaufen im Vergleich zum vergangenen Jahr. Unter anderem mit dem Sieg gegen Michael Knudsens Bjerringbro-Silkeborg hat die Spielgemeinschaft bis auf Platz zwei nach acht Spieltagen vorgespült. Beide ehemalige Flensburger sind dabei mit wichtigen Aufgaben in der Defensive betraut. Etwas holpriger sieht es dabei allerdings für Michael Knudsen aus. In der Liga liegen die ambitionierten Handballer von BSH nur auf Platz sechs, aber im EHF Cup steht Knudsens BSH in Runde drei und trifft dort auf Pfadi Winterthur aus der Schweiz. Die Spiele auf europäischer Bühne haben die SG-Legenden Thomas Mogensen und Anders Eggert bereits zu Ende gespielt. 
Mit Skjern Håndbold ist das Duo in der zweiten Qualifikationsrunde des EHF Cups in einem dramatischen Siebenmeterwerfen an Alpa Hard aus Österreich gescheitert. In der Liga läuft es ebenfalls nicht rund und mit bereits drei Niederlagen nach Partien steht nur Platz fünf zu Buche. 
Kevin Møller hingegen hat mit Barcelona gut lachen. In der Liga seit Jahren unangetastet führen die Katalanen die Tabelle ohne Punktverlust an und auch in der Champions League läuft, bis auf den Ausrutscher bei Pick Szeged, alles nach Plan auf Platz eins und Møller hat insgesamt eine größere Rolle als in Flensburg. 
Bei Rasmus Lauge und Veszprem läuft es in der Liga reibungslos und ohne Niederlage. In der Königsklasse allerdings ist das Starensemble aus Ungarn schon zweimal gestolpert und liegt nur im Windschatten des THW Kiel in Gruppe B. Die Herausforderung in der SEHA League ist nur wenig größer als die heimische Liga für Veszprem, die auch dort Tabellenführer sind. Kentin Mahé befindet sich derzeit nach einer Verletzung in der Reha. Für den ehemaligen Flensburger Kreisläufer Henrik Toft Hansen läuft es mit Paris Saint-Germain HB in der Liga herausragend. Nach sieben Spielen hat das Starensemble aus Paris noch keine Niederlage gefangen und trohnt eindrucksvoll an der Tabellenspitze. In der Champions League setzte es in den ersten fünf Spielen lediglich eine Niederlage gegen die starken Spanier aus Barcelona, hinter denen Paris auf Platz zwei in der Königsklasse platziert ist. Derzeit kann der dänische Kreisläufer allerdings aufgrund einer Gehirnerschütterung nicht mitwirken und musste deshalb auch seine Teilnahme am Golden League-Turnier mit der Nationalmannschaft in Dänemark absagen.

Timo Fleth