Hahn setzt auf schnellen und flexiblen Handball

01. September 2016, 18:00 Uhr

DHK-Trainer Matthias Hahn will in dieser Saison mit seiner Mannschaft besser abschneiden als im letzten Jahr. (Fotos: Sebastian Iwersen)

Laufen - Kraft - Laufen - Handball - Laufen - Kraft. So sah der Trainingsplan der Jungs vom DHK Flensborg aus, während die Fans Sommerferien hielten. Die Saisonvorbereitung besteht bekanntlich auch aus weniger populären Leibesübungen - bis endlich der Ball dazu kommt. Dennoch ist die Stimmung gut - bei den Spielern und bei Trainer Matthias Hahn.
Und wenn der engagierte Coach im wohlverdienten Familienurlaub weilt, übernimmt wie früher Team-Manager Tobias Dahm das Training - und das soll noch härter sein als bei Hahn. Einen Co-Trainer wie vergangene Saison mit Matthias Hinrichsen gibt es diesmal nicht.
»Ich bedaure das natürlich, aber mit Matzes Karriereende hört er auch als Co-Trainer beim DHK auf. Auch Stefan Pries und Torben Sievers sind nicht mehr dabei. Dafür haben wir echte Talente neu im Kader wie Lasse Worm (SønderjyskE), Jannes Timm (MTV Herzhorn) und Klint Wohldmann (DHK II)«, so Matthias Hahn.

Richtig zu Hause

»Es wäre schön, wenn wir künftig auch Absprachen mit der SG II treffen könnten über Ausleihspieler für jeweils eine Saison. Das macht mehr Sinn als ein Zweitspielrecht, wo die Spieler nirgendwo richtig zu Hause sind«, so Hahn.
Bei Verletzungen kann der Kader rasch ausdünnen. Davon weiß man beim DHK ein Lied zu singen. So warfen mehrwöchige Verletzungen von bis zu fünf Spielern in der Rückrunde den DHK in der Tabelle von Platz vier auf Platz 9 zurück, was die Stimmung trübte. Doch wäre Hahn nicht Trainer beim DHK, wenn er sich mit dem Klassenerhalt begnügen würde.
»Wir wollen besser abschneiden als in der Vorsaison, also mindestens Platz 8. Ich rechne mit einer ganz schweren aber spannenden Saison. Hauptsache alle bleiben fit«, so Hahn, dessen Jungs auf gleich acht neue Teams treffen.
Da ist der Topfavorit HSV Handball mit einer Mischung aus Aufsteiger HSV II, und Konkursteam HSV I, aus der 1. Liga sowie Zweitliga-Absteiger SG Nord-HU. Durch die regionale Neuverteilung zwischen den dritten Ligen Nord und Ost kommen eine Hand voll starke Teams hinzu. So hat u.a. Schwerin sportlich aufgerüstet.

Noch schneller

Laut Matthias Hahn kann die Verjüngung beim DHK ein schnelleres Spiel bedeuten. »Mit Malte Jessen und Sjören Tölle kann man eine gute 6:0 Abwehr spielen, aber mit Lasse Worm und Jannes Timm und den anderen schnellen Mitspielern als Alternative auch eine 5:1- oder 3:2:1-Abwehr. Der DHK soll schneller, flexibler und schwer auszurechnen sein«, hofft der Trainer, der gerne einen weiteren Linkshänder im Team hätte - aber ansonsten an seiner Handball-Philosophie festhält.
»Für mich steht der Sport und die Weiterentwicklung der Spieler im Mittelpunkt. Mein Wunsch für die neue Saison: Wir wollen durch gute Leistungen mit Spaß am Handball und großem Engagement die Zuschauer erfreuen, so wie es in der Hinrunde 2015 der Fall war«.
Matthias Hahns Vertrag läuft noch ein Jahr. Und dann?
»Es macht mir wahnsinnig viel Spaß beim DHK, bei dem ich mich pudelwohl fühle. Das familiäre Umfeld beim DHK wissen auch die Spieler zu schätzen, und das ist nicht überall so«.

Es macht Spaß beim DHK

Daran hätten auch das engagierte Umfeld mit den Geschäftsführern Peter Stotz, Tim Blohme, Team-Manager Tobias Dahm, Heiko Köhler, Heimspiel-Organisatorin Karin Hörster-Juchum und die vielen freiwilligen Helfer ihren Anteil, lobt Hahn, der auch den Fans nach jedem Heimspiel für die Unterstützung dankt.
Allerdings liege die Zukunftsplanung nicht allein bei ihm.
»Es muss alles passen, privat und beruflich. Der Verein muss zufrieden sein, die Spieler motiviert und alle müssen es wollen. Manchmal kann ein Wechsel bei Trainer und Spielern vernünftig sein«, sagt Hahn zurückhaltend. Auf Nachfrage präzisiert der beliebte Trainer:
»Doch, ich kann mir gut vorstellen, beim DHK Flensborg weiter zu machen. Aber Mannschaft und Verein müssen es auch wollen«, schließt Matthias Hahn mit einem jungenhaften Lächeln, mit dem er wohl auch bei seiner Frau für »grünes Licht« für sein zeitraubendes Hobby sorgt.