Handball

Hallo neue Saison, »farvel« Knudsen

Thomas Bleicher
25. August 2020, 19:09 Uhr

Michael V. Knudsen wurde im Kreise seiner Familie in den Spieler-Ruhestand verabschiedet. Foto: Jan Kirschner

Silkeborg. Sein Torsong aus Flensburger Zeiten, »Viva la vida« von »Coldplay, lief vor dem Anpfiff. Michael V. Knudsen erschien in schwarzer Jeans, dazu trug er ein BSH-Trikot mit seiner legendären Rückennummer 77 und war bestens gelaunt. Vor dem Testspiel zwischen Bjerringbro-Silkeborg Håndbold und der SG Flensburg-Handewitt begrüßte er etliche der 500 zugelassenen Zuschauer, darunter auch sein Kumpel und Ex-SG-Keeper Søren Rasmussen sowie eine handvoll Flensburger, persönlich. 

In der Halbzeit gehörte die gesamte Aufmerksamkeit noch einmal ihm. An der Seite seiner Frau Mia sowie seinen drei Kindern wurde Knudsen in den Spieler-Ruhestand verabschiedet. Der Kreisläufer, der von 2005 bis 2014 für die SG und seither für Bjerringbro-Silkeborg aufgelaufen war, hatte während der Coronakrise seine aktive Karriere eingestellt. Fortan ist er als sportlicher Leiter bei BSH zuständig.
In einem Video würdigten Weggefährten aus 20 Jahren Spitzenhandball Knudsen, der sich zum Abschied ein Testspiel gegen die SG gewünscht hatte. Dieses gewann am Ende die Gastgeber mit 33:32. Während die Dänen kurz vor dem Ligastart stehen, war es für die Norddeutschen der erste Test auf die neue Saison und überhaupt das erste Spiel seit Anfang März.

Zum Spiel: Wie geplant fehlten bei der SG Johannes Golla (Mittelfußbruch), Simon Hald, der nach seinem überstandenen Kreuzbandriss noch geschont wurde sowie Magnus Rød. Der Norweger weilte vor der Partie in Hamburg zu einer letzten Untersuchung seines im Frühjahr verletzten Fußes. Auf dem Weg nach Silbekorg fiel auch noch unplanmäßig Mads Mensah Larsen aus. Bei seiner hochschwangeren Frau kündigte sich Kind Nummer zwei an.
Mit dabei war hingegen Test-Spieler Sergej Gorpishin, der im Golla-Trikot mit der Nummer vier auflief und im Angriff auch gleich von Beginn an vorspielen durfte. Auf der Bank saß zudem mit Magnus Holpert eine Nachwuchsmann.
Maik Machulla probierte in der ersten Halzbeit einige Dinge aus. So durfte Gøran Johannessen im Mittelblock decken und Lasse Møller nach seiner Einwechslung in der Spitze der 5-1-Abwehr agieren. Neben dem Dänen, mit fünf Treffern bester SG-Torschütze vor dem Seitenwechsel, lief auch Neuzugang Franz Semper auf. Kapitän Lasse Svan spielte ebenfalls erstmals seit seiner Schulterverletzung Ende 2019 wieder.
Im Tor Begann Torbjørn Bergerud und zum zweiten Durchgang kam Benjamin Buric. Die SG begann die zweiten 30 Minuten mit einem Rückstand von 15:20. Nachdem Gorpishin sein erstes Tor erzielt hatte, verkürzte Heinl zum 19:20. Bei der nächsten Abwehraktion verletzte er sich allerdings und musste ausgewechselt werden. Er humpelte in die Kabine und somit fehlte der SG der nächste Kreisläufer.
Wer weiß also, ob Michael V. Knudsen seinen Spieler-Ruhestand nicht doch noch einmal unterbrechen muss. Während bei Heinl eine genaue Diagnose noch aussteht, war nach 60 Minuten Fakt: die SG unterlag mit 32:33.

Ruwen Möller

SG-Statistik

Sergej Gorpishin durfte von Beginn an ran. Foto: Jan Kirschner

Buric, Bergerud - Steinhauser 1, Wanne 2/1, Svan 2, Gottfridsson 3, Johannessen 9, Semper 4, Gorpishin 3, Heinl 1, Møller 5, Jøndal 2, Holpert n. e.