Kirschke: »Ich trage gerne Verantwortung«

ETSV Weiche Flensburg/Regionalliga

Thomas Bleicher
29. Oktober 2016, 06:52 Uhr

ETSV-Keeper Florian Kirschke (am Ball) peilt am Sonntag den nächsten Sieg an. Als Torwart will er sich weiter verbessern. »Ich arbeite intensiv an der Athletik. Genauso an der STrafraumbeherrschung. Es gibt immer etwas zu verbessern. (Archiv: Lars Salomonsen)

Flensburg. Es läuft momentan wie am Schnürchen für die Regionalliga-Fußballer vom ETSV Weiche Flensburg. Nach einem durchwachsenen Saisonauftakt hat sich die Mannschaft von Cheftrainer Daniel Jurgeleit gemausert, ist mit inzwischen 25 Punkten nach 13 Spielen auf Platz drei nach oben geklettert und gewann bei den Siegen zuletzt gegen den BSV SW Rehden (2:0) und in Hildesheim (2:0) sogar zu Null. 

Spiele ohne Gegentreffer freut eine jede Mannschaft, wohl aber kaum einen so sehr wie den Torhüter. Beim ETSV Weiche ist das der 24 Jahre alte Florian Kirschke. Und der würde die Serie - was Siege und Gegentore anbelangt - am Sonntag (14 Uhr, Manfred-Werner-Stadion) im Heimspiel gegen Aufsteiger 1. FC Germania Egestorf-Langreder gerne fortsetzen. 
»Das wird sicherlich kein leichtes Spiel, aber unser Trainer wird uns sicherlich gut einstellen. Wir wollen natürlich wieder gewinnen und auch gerne zum dritten Mal hintereinander zu Null spielen«, sagt Kirschke, der bislang in drei Regionalligaspielen dieser Saison (Eichede, Rehden, Hildesheim) ohne Gegentor blieb. 

Vom FC St. Pauli gekommen

Trotz seiner erst 24 Jahre ist »Flo« bzw. »Kirsche«, wie er gern von seinen Mitspielern gerufen wird, ist der im Sommer 2013 vom FC St. Pauli geholte Torwart längst ein unangefochtener Leistungsträger bei den Eisenbahnern. 
»Ich trage gern Verantwortung«, sagt Florian Kirschke, der natürlich weiß, dass er für einen kompletten Torwart nicht nur Bälle halten muss. »Daniel will schon einen lautstarken Torwart, der auch dirigiert. Gerade auch, weil nach der Vorsaison einige Stützen weg sind. Ich achte darauf«, sagt Florian Kirschke. 
Hört man sich bei den Eisenbahnern über den Keeper um, so wird insbesondere auch Kirschkes Können mit dem Ball am Fuß gelobt. Das hat eine Vorgeschichte. »Bis zur D-Jugend war ich Feldspieler«, verrät der Schlussmann, der in jungen Jahren Hans-Jörg Butt (u.a. Hamburger SV Bayer Leverkusen, FC Bayern München) als Vorbild hatte. Butt war mit dem Fuß sogar so sicher, dass er gern auch erfolgreich zu Elfmetern antrat, gerade in seiner Zeit beim HSV. Davon lässt Kirschke aber sogar freiwillig die Finger. »Das macht Jonas (Walter, Red.) sehr gut«, sagt Kirschke lächelnd. 
An wem er sich heute, im Herbst 2016, orientiert? »Von Vorbildern kann man da sicherlich nicht mehr sprechen. Aber ich schaue natürlich jede Woche Fußball, Champions League, Bundesliga, alles mögliche. Bei Manuel Neuer (Torwart vom FC Bayern München, Red.), international zum Beispiel auch Marc-Andre Ter Stegen (FC Barcelona, Red.) oder auch in Engand kann man sich viel abgucken«, erläutert Florian Kirschke.

Lob für Torwarttrainer

Er macht seine Hausaufgaben. Unterstützt wird er dabei insbesondere tatkräftig von Jan Neujahr, seinem Torwarttrainer bei den Eisenbahnern. »Jan bereitet alles vor. Ich habe noch nie einen Torwarttrainer erlebt, der mit so vielen Quellen arbeitet. Auch die Übungen wiederholen sich selten«, schwärmt Florian Kirschke. Kirschke, der im Januar seine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann (»Das passt super«) beendet, spielt seine inzwischen vierte Saison in Weiche. Sein aktueller Vertrag endet im Sommer 2017. Was dann wird? Ob es Interesse von anderen Vereinen gibt? 

Dazu Kirschke: »Ich hatte einen Drei-Jahres-Vertrag unterschrieben, da war alles ruhig. Ich habe mich auch bislang nicht mit anderem beschäftigt. Dafür ist die Saison momentan auch einfach zu wichtig. Ich will erstmal weiter gut spielen.« 
Die erste Gelegenheit dazu bietet sich bereits am Sonntag.

Von Marc Reese


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