Handball EM

Kommentar: So taugt die EM nichts!

26. Januar 2020, 19:20 Uhr

(Foto: Lars Salomonsen)

Stockholm. Die erste EM mit 24 Teams in drei Ländern ist vorbei, was bleibt hängen? 

Spanien ist Europameister - am Ende verdient, keine Frage. Die Zahlen lügen nie. Bronze ging an Norwegen, das sicherlich den sehenswertesten Handball gespielt hat, aber ebenso an Kroatien gescheitert ist wie Deutschland. Das DHB-Team wurde fünfter, gut. Dänemark und Frankreich schieden sang- und klanglos in der Vorrunde aus, schwach. Die große Überraschung neben Slowenien um Trainer Ljubomir Vranjes: ohne Zweifel Portugal. Endlich mal ein neues Team im Kreise der Etablierten. Und die Portugiesen werden dort dauerhaft bleiben, da bin ich mir ebenso sicher, wie feststeht, dass das EM-Format überdacht werden muss. Nicht weil Favoriten früh raus sind, die hätten ihre Spiele gewinnen können, egal wie der Modus aussieht. Ein Turnier in drei Ländern, wovon eine Nation auch noch über 1000 Kilometer von den beiden anderen Ausrichter-Ländern entfernt ist - das taugt nichts. In Zeiten von Klimaschutz-Diskussionen ist die Reiserei einfach quatsch, weil unnötig. Für die Fans ist es zudem die viel größere Zumutung, als für die Spieler, allesamt Profis in jeglicher Beziehung. Oftmals leere Ränge vor allem in Norwegen und Schweden sagen alles. Apropos leere Ränge: auch der Versuch das gesamte Final-Wochenende in einem Fußballstadion auszutragen muss als gescheitert gelten. Kaum Stimmung bei den wichtigsten Spielen, das ist arm. Ein Eröffnungsspiel in einer großen Arena wäre sinnvoller gewesen. Zudem dürfen nie wieder zwei entscheidende Partien wie Halbfinale und das Spiel um Platz drei in weniger als 24 Stunden ausgetragen werden.

Ruwen Möller