Fußball

Nervenstärke vom Punkt entschied Landespokalfinale

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27. Mai 2019, 07:50 Uhr

SC-Kicker Dominic Hartmann scheiterte vom Punkt kurz vor Schluss und verpasste damit den Ausgleich und die Verlängerung im Landespokalfinale. Foto: Jan Kirschner

Lübeck. Am Ende waren es drei Szenen, die das Landespokalfinale des Schleswig-Holsteinischen Fußball Verbandes entscheiden sollten und den VfB Lübeck nach dem 1:0-Finalsieg gegen den SC Weiche Flensburg 08 als neuen Titelträger krönen sollte. Eine fehlende Rote Karte gegen Lübecks Tommy Grupe, der den SC-Stürmer Marvin Ibekwe auf dem Weg zum Tor mit einem beherzten Tritt von hinten in die Beine stoppte, ein Strafstoß für den VfB, den Ahmet Arslan (86.) zur 1:0-Führung nutzte, nach einem leichten Kontakt von Jonas Walter im Strafraum an Patrick Hobsch und ein von SC-Mittelfeldmotor Dominic Hartmann (89.) verschossener Handelfmeter bildeten den turbulenten Abschluss einer bisweilen hitzigen Partie.

»Ein spannendes und sehr emotionales Spiel auf Augenhöhe. Man merkte von Beginn an den gehörigen Respekt voreinander, da hat sich keiner wirklich locken lassen. Erst als die Kräfte etwas nachließen, wurden die Räume größer. Es war zu sehen, dass beide Mannschaften sich darüber im Klaren waren, dass ein Fehler reicht. Den haben wir leider gemacht«, befand SC-Co-Trainer Marc Peetz im Anschluss. 


Dass der Stachel der Enttäuschung im Anschluss tief saß, verhehlte Peetz nicht. 

»Es ist halt nicht so, dass du nur drei Punkte verlierst. Hier haben wir eben einen Titel verloren. Wir sind nach Lübeck gefahren, um den Titel wieder mit nach Flensburg zu nehmen. Das tut schon richtig weh. Schlussendlich haben zwei Elfmeter das Spiel entschieden. Einer der getroffen wurde und einer eben nicht. Am Ende gehen wir halt mit hängenden Köpfen nach Hause«, so der SC-Co-Trainer.

Dabei spielten die Flensburger nach der verschlafenen Anfangsphase voll auf Augenhöhe mit den Lübeckern. Eine Umstellung und ein früher Wechsel brachten den SC in die Spur und in der zweiten Halbzeit zeitweise auch ein deutliches Übergewicht. 

»Wir sind in der ersten Halbzeit überhaupt nicht gut ins Spiel gekommen, da hat Lübeck es weitaus besser gemacht als wir. In der zweiten Halbzeit kommen wir viel besser ins Spiel, lassen kaum noch etwas zu und haben selber einige Möglichkeiten«, sah Peetz eine engagierte Vorstellung seiner Mannschaft, ehe sich die Ereignisse in der Schlussphase überschlugen. 

Nachdem sich Schiedsrichter Malte Göttsch bereits zu Beginn den Unmut der Lübecker Seite auf sich gezogen hatte, waren es in der Schlussphase die Flensburger, die nicht mit den Entscheidungen des Unparteiischen einverstanden waren. Marc Peetz war nach dem Spiel dennoch um Besonnenheit bemüht. 

»Ich will nicht gleich immer von Betrug reden. Die Schiedsrichter müssen in einem Bruchteil von einer Sekunde reagieren. Der Strafstoß gegen uns ist einer aus der Kategorie kann man geben, muss man aber nicht. Die Entscheidung ist in jedem Fall sehr hart. Aber klar, ein Spiel so zu verlieren, wenn du sogar noch die Möglichkeit hast mit einem Elfmeter wieder auszugleichen, ist schon echt bitter«, so Peetz, der aber Schütze Dominic Hartmann keinen Vorwurf machen wollte. 

»Es reißt dem Dominic Hartmann auch keiner den Kopf ab, es ist aber einfach schade. Umgekehrt ist es dann auch ausgerechnet Jonas Walter, der mit die stärkste Partie abgeliefert hat, der den Strafstoß verursacht«, so der SC-Co-Trainer, der am Ende noch eine kleine Spitze in Richtung der Stadt Flensburg in petto hatte. 

»Schöner wäre es natürlich auch mal ein Heimspiel zu haben in einem solchen Spiel, aber das ist vielleicht im Moment nicht so drin, mit den derzeitigen Voraussetzungen«, so Marc Peetz, bevor es mit dem Bus wieder auf die Heimreise ging.

Timo Fleth