Handball

Rennen ums Halbfinale vollkommen offen

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19. Januar 2020, 15:21 Uhr

Slowenien und Miha Zarabec (l.) vom THW Kiel hatten gegen Bence Banhidi und Ungarn alle Hände voll zu tun. Foto: Johan Nackstrand/FP/Ritzau Scanpix

Malmö. Slowenien kassiert gegen Ungarn eine 28:29-Niederlage und öffnet damit das Rennen um das Halbfinale in der Hauptrundengruppe II der Europameisterschaft. Nach einer 16:13-Führung zur Pause gab die Mannschaft von LJubomir Vranjes das Heft in der zweiten Halbzeit aus der Hand und muss nun Zittern.

Island hatte zuvor dem Überraschungsteam aus Portugal die Flügel gestutzt.

Die Partie begann sehr ausgeglichen. Während Ungarn über die Physis der Rückraum- und Kreisspieler kam, spielte Slowenien mit viel Geschwindigkeit, wobei der Kieler Miha Zarabec den Vorzug vor Dean Bombac bei Slowenien erhielt. Zudem schaffte es in der Anfangsphase keiner der beiden Abwehrreihen und Torhüter richtigen Zugriff zu bekommen.  


Ungarn unterliefen zum Ende des ersten Durchgangs einige technische Fehler, das wusste Slowenien gerade über Gegenstöße zu nutzen. Zudem verschaffte sich die Mannschaft von Ljubomir Vranjes auch ein Plus auf der Torhüterposition. Klemen Ferlin hielt gleich mehrfach großartig. Bis zur Pause war der Vorsprung so auf drei Tore beim 16:13 angewachsen.

Auch in der zweiten Halbzeit blieb es zunächst ein Duell auf Augenhöhe, zunächst aber mit leichten Vorteilen der Ungarn. Slowenien schaffte es nicht mehr die Defensive der Ungarn zu knacken und hatte zudem Probleme die Angriffswucht zu stoppen. Ungarn hatte das Spiel gedreht und ging in die Schlussphase mit einer Drei-Tore-Führung. 

Slowenien, bei denen Bombac für Zarabec übernommen hatte, mühte sich und kam auch zu guten Möglichkeiten. Allerdings fand die Defensive, die mittlerweile auf eine 5:1-Abwehr umgestellt war, nur Phasenweise Zugriff. So durfte am Ende Ungarn über einen 29:28-Sieg Jubeln. Damit ist das Rennen um die Halbfinalplätze wieder vollkommen offen. 

Island schlägt die Überraschungsmannschaft

Island um den ehemaligen Flensburger Alexander Petersson gehörte im Duell gegen das Überraschungsteam aus Portugal klar die Anfangsphase. Doch bis zur Pause arbeiteten sich die Südeuropäer zurück. Island konnte nur eine 14:12-Führung mit in die zweite Halbzeit nehmen. 


Portugal setzte im zweiten Durchgang, wie schon gegen Schweden, auf das Spiel im sieben gegen sechs und kam so immer wieder zu freien Möglichkeiten. Island verteidigte aber insgesamt stark und konnte so die kleine Führung halten. Am Ende setzte sich der größere Wille der Isländer gegen immer müder wirkende Portugiesen durch. Island feierte einen 28:25-Sieg, der im Kampf um einen Platz bei der Olympiaqualifiaktion noch Gold wert sein kann. 

Timo Fleth