Rückkehrer Vranjes: Chancen 60:40 für die SG

Handball

23. Februar 2018, 08:30 Uhr

Anfang des Monats war Ljubomir Vranjes (2. v. r.) mit Veszprém zu Gast in Kiel. Am Sonntag geht es zur SG Flensburg-Handewitt. (Foto: Axel Heimken/dpa)

Flensburg/Veszprém. Sonntag (17 Uhr/live Sky) ist es soweit. Nach über einem halben Jahr kehrt Ljubomir Vranjes erstmals nach Flensburg zurück. In der Champions League tritt er mit seinem neuen Verein, dem ungarischen Meister Veszprém, bei seinem Ex-Klub, der SG Flensburg-Handewitt, an. Vranjes war von 2006 bis 2017 als Spieler, Sportdirektor, Co- und Cheftrainer bei der SG, mit der er vier Titel gewann, u.a. die Champions League 2014. Während die SG am Donnerstag in der Bundesliga beim TV Hüttenberg gefordert war, konnte »Ljubo« mit seinem Team trainieren und sich bereits auf die »Königsklasse« vorbereiten. Zwischen der Trainingseinheit am Vormittag und der Videoanalyse am Nachmittag hatte er noch Zeit für ein Interview mit unserer Zeitung. 


Flensborg Avis: Hallo Ljubomir, sind Sie nervös vor dem Spiel am Sonntag bei Ihrem alten Verein?
Ljubomir Vranjes: Nein, nervös bin ich nicht.  

Sind Sie denn aufgeregt oder freuen Sie sich einfach auf die Partie?

Vranjes: In erster Linie freue ich mich. Aufgeregt bin ich sicherlich, wenn ich die Halle betrete, doch wenn das Spiel erstmal läuft ist es einfach ein Handballspiel. Wobei man nie weiß, was die Emotionen mit einem machen. 

Was glauben Sie, wie Sie in ihrer alten Heimat empfangen werden?
Vranjes: Ich weiß es nicht, ich denke ganz normal. Ich bin jetzt jedoch der gegnerische Trainer, aber ich glaube, es wird ein respektvoller Empfang. 

Kommen wir zum sportlichen Aspekt. Beide Teams haben 15:9 Punkte, es ist eine Art Endspiel um Platz zwei. Wie stehen die Chancen für Ihr Team?
Vranjes: Die SG hat jetzt den Vorteil den wir im Hinspiel hatten, sprich sie spielt zu Hause vor den eigenen Fans. Die Chancen stehen also 60:40. Flensburg hätte beinahe bei uns gewonnen und genau so können wir in Flensburg gewinnen. 

Ist es in Ihren Augen überhaupt ein Vorteil Gruppenzweiter zu werden oder sind Rang drei bzw. vier sogar besser? 
Vranjes: Da der THW Kiel (15:9 Zähler/Red.) auch noch mitmischt, ist von Platz zwei bis vier noch alles möglich, aber Rang vier wäre nicht gut. Als Zweiter spielt man wahrscheinlich gegen ein Team, dass die ganze Saison über nur gewonnen hat, wie Skjern beispielsweise. Die waren zu Saisonbeginn beim Testspiel in Flensburg schon stark und haben viel Selbstvertrauen. Als Gruppendritter geht es gegen Plock, Kristianstad oder Zagreb, alles Mannschaften die bislang viel verloren und entsprechend kein Selbstbewusstsein haben. Wir werden aber erst gegen die SG spielen, versuchen zu gewinnen und dann können wir anfangen zu rechnen. 

Wie sieht das Wochenende aus, wann geht es nach Flensburg, bringen Sie die Familie mit und wird es Zeit geben, ein paar alte Freunde zu treffen?
Vranjes: Wir fliegen am Sonnabend und landen in Sønderborg. Am Nachmittag gibt es ein Training in Flensburg, ansonsten bleibt für mich wenig Zeit. Ich werde bestimmt noch mit meinem Freund Maik (Machulla, SG-Trainer/Red.) sprechen, aber es gilt ein Spiel zu spielen und da ist der Ablauf wie bei jedem anderen. Meine Familie reist ebenfalls mit und wird sich mit Freunden treffen sowie das Spiel anschauen. In Ungarn sind gerade Winterferien, daher passt es perfekt.

Ruwen Möller