Fußball

Strahlende Gewinner – nachdenkliche Verantwortliche

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28. Januar 2019, 08:10 Uhr

IF Stjernen konnte sich im Spiel um Platz drei gegen den TSB Flensburg durchsetzen. Foto: Martin Ziemer

Flensburg. Bei den diesjährigen Hallen-Kreismeisterschaften konnte Oberligist TSB Flensburg seinen Titel nicht verteidigen. Das Team von Trainer Jan Hellström unterlag im Halbfinale dem späteren Sieger TSV Friedrichsberg-Busdorf mit 7:8 (1:1) nach Sechsmeter-Schießen. Auch IF Stjernen unterlag im anderen Halbfinale gegen einen klassentieferen Gegner. Kreisligist SG Nordau gewann diesen Vergleich mit 4:2. Landesligist Friedrichsberg qualifizierte sich mit diesem Erfolg für die Hallen-Landesmeisterschaften am kommenden Wochenende in Lübeck.

Insgesamt litt die Veranstaltung an einem mangelnden Zuschauerzuspruch, der nicht nur alleine auf die zeitgleich stattfindenden Halbfinalbegegnungen der Handball-WM zurückzuführen war. Mit Spielern und Betreuern zählten die Organisatoren bestenfalls 300 Zuschauer. Das stimmte auch Norbert Liebenow, Vorsitzender des Herren-Spielausschusses, nachdenklich. »Wir müssen uns sicher im Nachgang zu diesem Turnier noch einmal zusammensetzen und über dessen Zukunft sprechen.« Der Zuschauerschwund – vor einigen Jahren kamen noch bis zu 1.500 Zuschauer zu diesem Hallenevent – hat sicherlich seinen Hauptgrund darin, dass kein »normaler« Hallenfußball mit Bande und größeren Toren gespielt wird.
»Bei Turnieren, die von Verbandsseite ausgerichtet werden, ist Futsal vorgeschrieben«, so Liebenow. Doch diese Variante des Hallenfußballs erfreut sich scheinbar immer weniger Beliebtheit. Gedanklich weiter sind da schon andere Kreisfußballverbände. Denn nur noch sechs von landesweit 13 Kreisfußballverbänden führen Hallenmeisterschaften nach Futsalregeln durch. Eine Tatsache, die auch die Landesmeisterschaft fragwürdig erscheinen lässt, da diese nicht einmal die Hälfte der Kreisverbände abbildet.
Zumindest würde der KFV auch Unterstützung von Vereinsseite erhalten, denn auch IF-Coach Lars Meyer und Jan Hellström waren ungeachtet des eigenen Abschneidens von der diesjährigen Veranstaltung wenig angetan. »Das Niveau war enttäuschend. Die Kulisse auch. Man muss darüber nachdenken, ob man dieses Turnier in dieser Form noch mal durchführt.« Und auch die Schiedsrichter schienen etwas überfordert. »Es war einfach zu viel Härte im Spiel. Mehr noch als beim normalen Hallenfußball. Und das wurde zu wenig geahndet«, sagte Meyer.

Stjernen ungeschlagen ins Halbfinale

Ungeachtet der weiteren Entwicklung dieses Turniers wurde in diesem Jahr zumindest noch einmal Futsal gespielt. Acht Mannschaften traten dazu in zwei Vierergruppen gegeneinander an. In der Gruppe A mit Landesligist IF Stjernen, Titelverteidiger TSB, Kreisligist Einbracht Eggebek und dem A-Klassenvertreter SG Nordangeln setzten sich am Ende die beiden Favoriten durch.
In der Gruppe B gab es von Beginn an ein knappes Rennen um den Gruppensieg. Am Ende behauptete Kreisligist SG Nordau mit zwei Siegen und einem Remis als erster dieser Gruppe. Mit zwei Siegen belegte die Mannschaft des TSV Friedrichsberg-Busdorf den zweiten Platz.
In den Halbfinalpartien zwischen den TSB Flensburg und dem TSV Friedrchsberg-Busdorf gelang dem Hellström-Team trotz Überlegenheit erst in der Schlussminute durch einen direkt verwandelten Freistoß von Tom Warncke das erlösende 1:1. Im anschließenden Sechsmeterschießen waren die Torhüter lange Zeit chancenlos. Erst Malik Fakhourys Fehlschuss brachte die Entscheidung zugunsten des Landesligisten.
Leicht favorisiert ging auch IF Stjernen in den Vergleich mit der SG Nordau, lag aber schnell mit 0:2 zurück. Oliver Liebmann konnte dann zunächst noch auf 1:2 (7.) verkürzen und Sebastian Wirth gelang nochmals der Anschlusstreffer. Das reichte am Ende aber nicht mehr. Stjernen wurde eiskalt ausgekontert.

Stjernen am Ende Dritter

Im Finale revanchierte sich dann der TSV Friedrichsberg-Busdorf für die noch in der Vorrunde erlittene 0:1- Niederlage gegen die SG Nordau und siegte mit dem gleichen Ergebnis. Der Lohn: von den insgesamt 700 Euro Preisgeld strich sich der Sieger 200 Euro ein. Die SG Nordau freute sich noch über 150 Euro. IF Stjernen setzte sich im kleinen Finale gegen TSB mit 3:1 durch. Hierfür gab es für das Team von der Brahmsstraße noch 100 Euro in die Mannschaftskasse.

Andreas Haumann