Vranjes will den ersten Heimsieg

Champions League

Thomas Bleicher
19. Oktober 2016, 08:30 Uhr

SG-Cheftrainer Ljubomir Vranjes (Mitte) verfolgt mit Argusaugen das Spiel seiner Mannschaft und die Entwicklung seiner Spieler. Während in der Liga punktemäßig alles wie am Schnürchen läuft, so braucht die SG in der Champions League dringend frische Punkte. Bereits am Mittwoch gegen Wisla Plock soll es wieder klappen. (Archiv: Lars Salomonsen)

Flensburg. »Ganz ehrlich: Ich habe nicht mit einem Sieg in Paris kalkuliert. Ich wollte einiges ausprobieren.« Ljubomir Vranjes, Cheftrainer des Handball-Bundesligisten SG Flensburg-Handewitt, konnte die 22:27-Niederlage am Sonntag in der Vorrundengruppe A der Champions League bei der Star-Truppe von Paris Saint-Germain verschmerzen, auch wenn er sehr viel Verbesserungsbedarf (»Wir haben zu viele Fehler gemacht«) festgestellt hat.

An diesem Mittwoch (Anwurf 18.30 Uhr, Flens-Arena) gegen Wisla Plock (Polen) ist die Ausgangslage eine komplett andere. Die SG ist Favorit, spielt zu Hause und braucht als Tabellen-Sechster (3:5 Punkte nach vier Spielen) langsam aber sicher Punkte, um im Kräftemessen mit den hochkarätigen Gruppengegnern nicht frühzeitig eine günstige Ausgangsposition zu verspielen. 

Gegner mit ähnlichem Spiel

 »Am Mittwoch möchten wir zu Hause gewinnen«, formuliert Vranjes die Mission Heimsieg, die seiner Meinung nach aber kein Selbstläufer werden dürfte. 
Bei seiner Gegner-Analyse blieb dem ehrgeizigen SG-Coach nicht verborgen, dass sich Plock in den Gruppenspielen gegen Barcelona (23:28), in Paris (30:33) und gegen Veszprém (28:28) passabel aus der Affäre zog. Lediglich im Auswärtsspiel beim BSV Bjerringbro-Silkeborg (Dänemark), das mit 24:33 verloren ging, kam der polnische Vertreter vom Ergebnis her deutlich unter die Räder. »Mit Piotr Przybecki ist ein neuer Trainer da, der unser Spiel spielt. Das ist dieselbe Schule und mit einer guten Struktur in der Mannschaft«, weiß Vranjes zu berichten. 
Mit Respekt spricht der SG-Trainer von der Qualität im polnischen Tor, am Kreis, im Rückraum und auf der stets gut besetzten Bank. Seine SG Flensburg-Handewitt, die in der Liga mit 14:0 Punkten von ganz oben grüßt, ist international also gefordert. Das gilt individuel auch für die Spieler. Denn während bei Spielern wie Anders Eggert (geht nach der Saison zurück in seine dänische Heimat nach Skjern), Lasse Svan und Holger Glandorf (die beiden verlängerten bis 2020 bzw. 2019) die sportliche Zukunft geklärt ist, laufen bei einer Reihe anderer SG-Akteure zum Saisonende die Arbeitspapiere aus. Noch ist nicht raus, ob die SG mit Spielern wie Torwart Mattias Andersson, Kapitän Tobias Karlsson, Johan Jakobsson, Bogdan Radivojevic, Jim Gottfridsson, Petar Djordjic, Jacob Heinl und Anders Zachariassen weitermacht.

Entwicklung mit Argusaugen verfolgt

Im Pressegespräch am Dienstag wurde deutlich, dass Vranjes die Entwicklung von Spielern wie Petar Djordjic (»Er spielt mit Höhen und Tiefen«), oder dem in den vergangenen Jahren oft verletzten Jim Gottfridsson gerade jetzt mit Argusaugen verfolgt. Der Trainer ließ auch durchblicken, dass sich die Zukunft einiger Akteure erst zu Beginn des kommenden Jahres entscheiden könnte.


Von Marc Reese