UPDATE: Da ist der Nackenschlag - MIT FOTOGALERIE

Handball

Thomas Bleicher
19. September 2018, 20:35 Uhr

Anders Zachariassen und die SG hatten mit Zagreb um Arber Qerimi. Foto: Martin Ziemer

Flensburg. Maik Machulla hat es in der Vorbereitung und im bisherigen Saisonverlauf oft gesagt: »Es wird Nackenschläge geben«. Den ersten gab es am Mittwochabend in eigener Halle. Die SG Flensburg-Handewitt konnte den 34:31-Auftakterfolg beim Vorjahresfinalisten HBC Nantes nicht vergolden. Ganz im Gegenteil: Der Champions-League-Sieger von 2014 verlor das zweite Vorrunden-Spiel in der Gruppe B überraschend gegen den kroatischen Meister HC PPD Zagreb mit 29:31 (16:16). Vor rund 4000 Besuchern in der Flens-Arena musste Cheftrainer Machulla zunächst auf seinen Abwehrchef und Kapitän Tobias Karlsson verzichten und das kam die Hausherren am Ende teuer zu stehen.

»Tobias hat einen Infekt und konnte am Dienstag schon nicht trainieren«, erklärte Machulla hinterher. »Ich wollte nichts riskieren, habe ihn aber in der Halbzeit gefragt, ob er bereit ist für die letzten 15 Minuten. Am Ende habe ich ihn mit Johannes Golla gebracht, weil ich mir frische Energie von beiden versprochen habe. Der Plan ist leider nicht aufgegangen.«
Die Hausherren begannen mit einigen Veränderungen im Vergleich zum Auftritt in Nantes. Im Tor startete diesmal Benjamin Burić und am Kreis in der Offensive Anders Zachariassen. Der Däne war neben Youngster Dani Baijens der einizge Spieler, den Chefocach Maik Machulla am Sonntag nicht eingesetzt hatte. Zur Begründung sagte Machulla noch in Frankreich: »Simon Hald und Johannes Golla haben es gut gemacht und ich wollte nicht noch einen dritten Kreisläufer bringen. Auch um Tobias Karlsson in der Abwehr nicht einen dritten Mann an die Seite zu stellen. Auch für ihn ist es schwer, sich immer auf neue Nebenleute einzustellen.«

Apropos Karlsson: der Spielführer bekam gegen die Kroaten eine seiner seltenen Pausen und saß zunächst auf der Bank. Ein ungewohntes Bild, spielt der Kapitän doch so gut wie immer. Machulla verteilt derzeit jedoch die Kräfte und ließ so Hald in der Abwehr an der Seite von dessen Landsmann Zachariassen agieren. 

Im Angriff wirbelte zunächst ein dritter Däne: Lasse Svan. Der Rechtsaußen erzielte drei der ersten vier SG-Tore. Dennoch waren es die Gäste, die insgesamt besser ins Spiel fanden und nach zehn Minuten mit 7:5 führten. Beim Stande von 5:9 (12.) nahm Machulla eine Auszeit. Sein Team hatte überhaupt keinen Zug zum Tor und vor allem der Rückraum agierte langsam und fehlerhaft. Rasmus Lauge versuchte es immer wieder mit Bodenpässen an den Kreis, jedoch komplett ohne Erfolg. Die Folge: Kontertore für Zagreb.
Torbjørn Bergerud kam für Burić ins Tor. Zudem betrat Simon Jeppsson die Platte, als die SG in Überzahl war. David Mandic hatte eine Zeistrafe kassiert. Jeppsson hat in dieser Saison die klare Aufgabe von Machulla bekommen, das  Überzahl-Spiel der SG zu steuern. Dieses wurde dahingehend angepasst, dass der lange Schwede die entscheidende Aktion einleitet, so wie vor dem 6:9 durch Landsmann Hampus Wanne. Da Bergerud einige Bälle halten konnte, verkürzte die SG nach und nach. So richtig kamen die Gastgeber allerdings nicht ran. Zagreb spielte seine Angriff lange geschickt aus und vor allem war die SG-Abwehr ohne ihren Chef Karlsson nicht so stabil wie gewohnt. Dennoch gelang der SG durch Wanne noch vor dem Wechsel (29.) der 16:16-Ausgleich. Ein Freiwurf von Jeppson nach Ablauf der ersten 30 Minuten landete an der Latte und somit ging es mit einem Remis in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel sah es weiterhin nicht gut aus für die SG. Zagreb erspielte sich eine 19:16-Führung (35.). Bergerud hielt sein Team noch auf Schlagdistanz, doch wirklich verkürzen konnte Flensburg nicht. Nach 40 Minuten ging es nicht mehr und Machulla musste Karlsson bringen. Auch Golla und Magnus Jøndal, der bis dahin nur Siebenmeter geworfen und versenkt hatte, kamen ins Spiel. Es war jedoch zu spät. Die Kroaten zogen gar auf 25:21 (47.) davon. Die SG kämpfe und versuchte alles, doch letztlich fehlte ihr die Zeit, um den Rückstand zu drehen. Nach den überragenden Auftritten in Berlin, gegen Kiel und zuletzt in Nantes, war dies eine ernüchternde Vorstellung des deutschen Meisters. 
»Wir haben heute ein wichtiges Spiel zu Hause verloren und das tut weh. Wir wollten schließlich den perfekten Start, aber wir haben nie unser Level gefunden und konnten nicht an die Leistung von Nantes anknüpfen. In der Abwehr hatten wir Probleme und daher sind wir natürlich unzufrieden, weil es heute nicht genug war«, so Machulla. 
Zacharissen meinte: »Wir hatten Problemem mit deren 7:6-Angriff und sie sind zu leichten Toren gekommen. In unserem Spiel gab es hingegen viele Fehler und wir haben offensiv nicht unsere Taktik durchbekommen.« 

Ruwen Möller

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Statistik

SG Flensburg-Handewitt: Burić, Bergerud - Karlsson, Golla 2, Hald 1, Glandorf, Svan 7, Wanne 2, Jeppsson 3, Jøndal 3/3, Steinhauser n .e., Zachariassen 1, Gottfridsson, Lauge 3, Baijens n. e., Rød 4

HC PPD Zagreb: Jovic, Kastelic - Eres, Mrakovcic, Bozic Pavletic, Kontrec 2, Burić, Srsen 7, Horvat 6/2, Susnja, Potocnik, Jotic 1, Ravnic, Qerimi 4, Mandic 8, Bicanic 3 
Zuschauer: 3123
Schiedsrichter: Oscar Raluy Lopez/Angel Sabroso Ramirez
Siebenmeter: 3/3:2/2
Zeitstrafen: 3:4 (Hald, Karlsson, Lauge - Burić, Mandic 2, Potocnik)

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