Holstein mischt die Liga auf und begeht Feiertag
Fußball 2. Liga
St. Pauli-Leihgabe Marvin Ducksch (l.) trifft für Holstein derzeit am Fließband. (Foto: Thomas Eisenhuth/dpa)
Goalgetter Duksch
Die Mannschaft von Holstein Kiel in der 2. Liga sieht nur marginal anders aus als die aus dem Vorjahr in der 3. Liga. Trotzdem ist sie erfolgreich - oder gerade deshalb. »Die Mannschaft hatte Zeit, sich zu entwickeln. Die Bausteine wurden nach und nach zusammengefügt. Spieler brauchen Zeit, Abläufe zu verinnerlichen«, erklärt Ralf Becker, Holsteins Geschäftsführer Sport, das Modell. Der Ideengeber dafür ist Trainer Markus Anfang. Holstein Kiel demonstriert eine erfrischend offensive Spielweise. Nicht umsonst hat Anfangs Team 15 Tore erzielt, so viele wie kein anderer Zweitligist. »Die Trefferquote ist schön. Aber unsere Basis ist das Zweikampfverhalten, die Defensive«, sagt Becker. Das schärft Anfang seinen Jungs permanent ein. Deshalb war er nach dem jüngsten 3:0 bei Erzgebirge Aue erstmals rundum zufrieden. »Endlich einmal zu null gespielt. Darüber bin ich glücklicher als über die Tabellenführung«, beteuert der Trainer. Der 43-Jährige ist als Nachwuchscoach von Bayer Leverkusen an die Förde gewechselt und erweist sich als Glücksgriff. Die Partie gegen den FC St. Pauli ist für die KSV Holstein ein Riesenereignis. Sein zehneinhalb Jahren haben beide Mannschaften kein Punktspiel mehr gegeneinander bestritten. »Das wird ein absoluter Feiertag«, versichert Mittelfeldakteur Dominick Drexler. Besonders St. Paulis Leihgabe Marvin Ducksch in den Kieler Reihen steht im Fokus. Mit fünf Toren ist er derzeit bester Zweitliga-Schütze. »Ein besonderes Spiel«, meint der Torjäger. »Aber in dieser Saison liegt meine Konzentration zu 100 Prozent bei Holstein Kiel.«