Handball

Nord: Waiblingen vor Augen, die Zukunft im Hinterkopf

14. Februar 2020, 19:50 Uhr

Der TSV in der Saison 2019/2020. Foto: Lars Salomonsen

Harrislee. Die Holmberghalle hat in dieser Saison schon so manche Festspiele gesehen. Am Samstag erwartet der TSV Nord Harrislee erneut einen starken Gegner: Mit dem VfL Waiblingen kommt der aktuelle Tabellenvierte (23:13 Punkte) in den hohen Norden. Ein wirkliches Topspiel, Harrislee als Sechster hat nur einen Zähler weniger zu verbuchen. 

Schon das Hinspiel war denkwürdig: Beim VfL lag das Team von Trainer Herluf Linde zur Pause 13:19 zurück, um in nur zehn Minuten wieder bis auf ein Tor heranzukommen. Auch von Rückschlägen ließ sich der TSV nicht beirren, am Ende stand ein knappes 29:30. Die erste Saisonniederlage, die von der Moral aber Auftrieb geben sollte. Sportlich überzeugen die Nordfrauen in dieser Saison kontinuierlich. Der Blick geht aber längst in die Zukunft, schon bald müssen die Lizenzunterlagen für die kommende Spielzeit abgegeben werden: Am 29. Februar ist um 23:59 Deadline. 

Aber: Meldet der TSV überhaupt für eine mögliche Zweit-Liga-Saison? »Ja, das tun wir«, sagt der zweite Vorsitzende, Wulf Müller-Hülsenitz. »Wir werden das machen und sind optimistisch, es auch zu schaffen.« Nach der Bekanntgabe, dass Trainer Herluf Linde zum Sommer aufhört und mit ihm das gesamte Trainer-Team, laufen die Planungen im Hintergrund auf Hochtouren. »Wir führen viele Gespräche mit Sponsoren, das grobe Gerüst steht.« Fehlen würden jedoch noch »zwei, drei« Geldgeber, »es ist aber auch erst Mitte Februar. Wir sind zuversichtlich, in den kommenden Wochen die fehlenden Zusagen zu erhalten.« Ein Grund dafür sei nicht zuletzt auch der sportliche Erfolg in diesem Jahr. »Die gute Arbeit von Shorty, Peer und ihrem Team ist ein wichtiger Baustein, auch das tolle Pokalspiel im Januar (Viertelfinale gegen den Thüringer HC, 26:34; d. Red.). Das hat viele Sponsoren begeistert.« Und sportlich? »Wir suchen kräftig nach einem Trainer«, so Müller-Hülsenitz. Namen seien jedoch noch nicht spruchreif. Die Mannschaft bleibe auch zusammen: »Das ist unser letzter Stand. Wir saßen in der vergangenen Woche mit dem Rat des Teams zusammen, der uns gesagt hat: Der Kern bleibt.« Mit Thabea Kautz (Altenholz) gibt es derweil allerdings einen ersten Abgang. Ob noch weitere Begehrlichkeiten (auch bei Erstligisten?) geweckt werden, auszuschließen ist es freilich nicht. »Wichtig war und ist für uns: Die Mannschaft muss wollen. Das hat sie uns signalisiert. Daher werden wir alles dafür tun, die zweite Liga zu ermöglichen«, blickt Müller-Hülsenitz optimistisch nach vorn. Zurück aus der Zukunft in die Realität, die weiter genossen werden soll. Zunächst am Samstag um 17 Uhr beim fünftletzten Heimspiel der Saison. 


Finn-Ole Martins