»Ein gutes Spiel und etwas Zählbares«

Interview mit Heribert Bruchhagen

Thomas Bleicher
17. März 2017, 17:24 Uhr

Heribert Bruchagen. (Foto: HSV)

Hamburg. Heribert Bruchhagen sieht den HSV strukturell gut aufgestellt und glaubt fest an den Klassenerhalt. Dabei helfen würde natürlich ein gutes Ergebnis am Samstagabend (18.30 Uhr) bei Eintracht Frankfurt. Dem Verein, den Bruchhagen zuletzt als Vorstandsvorsitzender leitete.

Herr Bruchhagen, am Samstag geht es für den HSV in Frankfurt um wichtige Punkte. Sie waren bei der Eintracht 13 Jahre lang Vorstandsvorsitzender. Ist es für Sie ein besonderes Spiel?
Heribert Bruchhagen: Ich hatte in dieser Woche so viele Anfragen von Medien, wie ich es in 29 Jahren Bundesliga noch nicht erlebt habe. Aber für mich ist es eigentlich ein ganz normales Bundesliga-Spiel zwischen dem Tabellen-6. und dem Tabellen-16. Die Frankfurter wollen am Ende der Saison unbedingt in den internationalen Fußball und wir müssen den Klassenerhalt schaffen.

»Eine Prognose wage ich nicht«

Was erwarten Sie für ein Spiel?
Für beide geht es um sehr viel. Das wird hochspannendes, aber eine Prognose wage ich nicht, denn jedes Spiel bekommt eine Eigendynamik. Ich hoffe natürlich, dass wir das Gesicht aus dem Spiel in Leipzig zeigen und nicht das aus München. Ein bisschen Wundertüte sind wir bei den Auswärtsspielen schon.

Inwiefern verfolgen Sie denn noch Eintracht Frankfurt?
Sehr intensiv. Das ist doch klar. Ich kenne fast alle Spieler noch. Es ist ganz menschlich, dass man den Verein, den man 13 Jahre lang geleitet hat, auch noch intensiv verfolgt. Aber meine Sympathien und Wünsche am Wochenende gelten natürlich ausschließlich dem HSV.

Dort sind Sie jetzt drei Monate und konnten sich mittlerweile mehr als einen ersten Überblick verschaffen. Welchen Eindruck haben Sie mittlerweile?
Eins ist klar - und deshalb wehre ich mich auch immer gegen den Begriff Chaosklub: Diese Betitelung war dem Tabellenplatz geschuldet. Das, was ich hier in den internen Abläufen erlebe, ist ein sehr gut strukturierter und fast perfekt aufgestellter Arbeitsbereich, wo die Abläufe klar sind und wo die handelnden Personen mit klaren Aufgabe versehen sind. Da ist beim Hamburger Sport-Verein alles in Ordnung. Der Tabellenplatz war und ist immer noch nicht zufriedenstellend, auch aufgrund unser hohen Investitionen, die wir am Anfang der Saison getätigt haben. Das wird zum Anlass genommen, das Gesamtgebilde des Vereins nach unten zu ziehen. Das deckt sich aber nicht mit meinen Auffassungen. Wir werden weiter daran arbeiten, dass diese Bewertung aufhört. Ein gutes Spiel und etwas Zählbares am Samstag in Frankfurt können ihren Beitrag dazu leisten.

Splitter

Jung für Deutschland
Gideon Jung ist für die deutsche U21-Nationalmannschaft nominiert. Für den deutschen Nachwuchs stehen die beiden letzten Länderspiele vor der U21-Europameisterschaft in Polen (16. bis 30. Juni 2017) an. Am 24. März trifft die Mannschaft von DFB-Trainer Stefan Kuntz in Wiesbaden auf England, bevor am 28. März in Stuttgart gegen Portugal gespielt wird. Jung hatte sich in dieser Saison beim HSV als absolute Stammkraft etabliert und zuletzt sogar den ehemaligen Kapitän Johan Djourou aus der Startelf gedrängt. Ein riesengroßes Talent, das sich mehr und mehr zur festen Größe mausert.

Freier Vorverkauf läuft
Wer nochmal dabei sein möchte, der sollte sich etwas beeilen. Aktuell ist für die restlichen HSV-Heimspiele dieser Saison der freie Vorverkauf gestartet. Speziell das letzte Saisonspiel gegen den VfL Wolfsburg (21. Mai) dürfte schnell ausverkauft sein. Karten für diese Partie (und die anderen verbleibenden Heimspiele) gibt es im Ticketshop auf HSV.de sowie in bekannten Vorverkaufsstellen.


red

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