Heimpleite im Gipfeltreffen

Bundesliga

02. Dezember 2015, 21:53 Uhr

Holger Glandorf (mit Ball) und Henrik Toft Hansen (Nr. 23) hatten mit der SG einen schweren Stand gegen die Rhein-Neckar Löwen um Uwe Gensheimer (l.) und Kim Ekdahl du Rietz. (Foto: Lars Salomonsen)

Nach einer katastrophalen ersten Halbzeit hat die SG Flensburg-Handewitt mit 25:31 (10:18) gegen die Rhein-Neckar Löwen verloren. Es war bereits die dritte Heimpleite gegen die Badener in Serie. Zudem war es die zweite Niederlage (dazu ein Remis) vor eigenem Publikum in dieser Saison und mit jetzt insgesamt sieben Minuspunkten hat Flensburg nun bereits fünf Zähler Rückstand auf den Tabellenführer aus Mannheim.

Es begann euphorisch. Die Stimmung in der mit 6300 Besuchern restlos ausverkauften Flens-Arena kochte bereits vor dem Anpfiff über. Und von der ersten Sekunde an drückten beide Teams aufs Gas. Beim 2:2 (3.) schien das Versprechen Top-Spiel Zweiter gegen Erster aufzugehen. Doch dann ging bei der SG nichts mehr. Etliche Male blieben die Angriffsbemühungen in der überragenden Löwen-Deckung hängen. Kamen sie doch mal durch, stand dahinter der gut aufgelegte Löwen-Keeper Mikael Appelgren. Auf der anderen Seite bekam Mattias Andersson bis zu seiner Auswechslung in der 20. Minute nicht einen einzigen Ball zu packen.
Mit einem Pfostentreffer oder Abprallern, die beim Gegner landeten, kam auch ein bisschen Pech dazu. Vor allem stand der SG an diesem Tag aber das eigne Unvermögen im Weg. Zahlreiche Würfe verfehlten einfach ihr Ziel, Anspiele waren ungenau und mit zunehmender Spielzeit kam durch all das Verunsicherung hinzu.
Einige Schiedsrichter-Entscheidungen, die zu Ungunsten der SG ausfielen taten ihr übriges.
In aller erster Linie legte die SG die wohl unterirdischste erste Halbzeit seit einer gefühlten Ewigkeit hin. Zur Pause betrug der Rückstand acht Tore.

Aufholjagd - am Ende zu spät

Als Anders Eggert kurz nach dem Seitenwechsel per Heber bei einem Siebenmeter an Appelgren scheiterte, schien die letzte Hoffnung auf eine Aufholjagd dahin.
Doch wie aus dem Nichts drehte sich das Blatt und zwar zu Gunsten der Hausherren. Aus einem 15:22-Rückstand machten sie per 4:0-Lauf ein 19:22 (44.) und zwangen die Gäste zur Auszeit. Genau wie die SG-Spieler zeigten auch ihre Fans in dieser Phase ihr unermüdliches Kämpferherz.
Dank einer Mann-Deckung gegen den genialen Löwen-Spielmacher Andy Schmid legten die Flensburger das Angriffsspiel der Gäste ein wenig an die Kette.
Dichter als drei Tore – erneut beim 20:23 – kam der Tabellenzweite aber nicht mehr heran. Dafür waren die Löwen, die den Gastgeber in einigen Aktionen vorführten, an diesem Tag mindestens eine Nummer zu groß.
Nach der zweiten Heimniederlage der Saison (dazu ein Remis in der Hölle Nord) bleibt dem Meister von 2004, der SG, somit nichts weiter übrige, als in der Lauerstellung zu verharren. Jetzt allerdings mit fünf, statt drei Zählern Rückstand auf den weiterhin unangefochtenen Spitzenreiter aus Mannheim. 

Die Statistik

SG Flensburg-Handewitt: Andersson, Møller – Karlsson, Eggert 3/3, Glandorf 6, Mogensen, Svan 3, Wanne, Djordjic n.e., Toft Hansen 2, Lauge 8, Mahé 3, Radivojevic, Kozina n.e.
Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Ristovski – Schmid 5/1, Gensheimer 9/4, Kneer, Sigurmannsson, Baena Gonzalez 2, Steinhauser, Larsen 1, Pekeler 3, Groetzki 3, Guardiola, Petersson 4, Ekdahl du Rietz 5
Schiedsrichter: Fabian Baumgart/Sascha Wild
Zuschauer: 6300 (ausverkauft)
Siebenmeter: 4/3:6/5 (Eggert scheitert an Appelgren – Gensheimer an den Pfosten)
Zeitstrafen: 3:3 (Lauge 2, Mahé - Baena Gonzalez, Pekeler, Ekdahl du Rietz)