Katerstimmung in Flensburg
Nach der Niederlage
Es tat weh. Rasmus Lauge (mit Ball) und seine SG mussten gegen die Rhein-Neckar Löwen um Kim Ekdahl du Rietz und Gedéon Guardiola (l.) einiges einstecken - auch eine erneute Heimpleite. (Foto: Lars Salomonsen)
Referees in der Kritik
Hinzu kam, dass die Flensburger mit den Unparteiischen haderten. Trainer Ljubomir Vranjes kritisierte Fabian Baumgart und Sascha Wild - ungewöhnlich für den Schweden - in aller Öffentlichkeit (siehe nebenstehender Artikel). Dies geschah unmittelbar nach dem Spiel und es waren noch reichlich Emotionen dabei. Doch auch ohne Vereinsbrille müssen sich die beiden Referees den Vorwurf gefallen lassen, dass auch sie nicht ihren besten Tag erwischten. Es gab zweifelhafte Pfiffe auf beiden Seiten. Kurz vor der Pause lief ihnen die Begegnung für einige Momente komplett aus dem Ruder. Die norddeutsche Fanseele kochte über und es flogen Gegenstände aufs Spielfeld. Zu dem Zeitpunkt waren die Löwen allerdings längst enteilt und zwar nicht auf Grund von Schiedsrichterentscheidungen, sondern weil sie spielten wie der kommende Meister. »Ich bin unglaublich zufrieden und sehr stolz auf meine Mannschaft«, so der dänische Löwen-Coach Nikolaj Jacobsen hinterher. »Die erste Halbzeit war wahnsinnig gut, da haben wir den Grundstein für den Sieg gelegt.« Vor allem mit der taktischen Maßnahme, Hendrik Pekeler in der Spitze der 5-1-Defensive agieren zu lassen und so das Tempo aus dem SG-Spiel zu nehmen, wussten die Mannheimer zu überzeugen. In schier aussichtsloser Lage steckten die Hausherren allerdings nicht auf und kämpften sich nach der Pause wieder ran. Jetzt zeigte auch das Publikum wieder sein positives Gesicht und peitschte die SG frenetisch nach vorne. Beim 19:22 (44.) und 20:23 (47.) schien die Partie zu kippen. Die Löwen behielten jedoch im Stile eines Titelanwärters die Ruhe und fuhren am Ende einen laut Vranjes »verdienten« Sieg ein. »Wir haben trotzdem bis zum Ende gekämpft und in der zweiten Halbzeit versucht, die Partie zu drehen. Allein es war nach dem 10:18 schwer«, so Vranjes. Dem Schweden war es dennoch wichtig, dass sein Team sich nicht hängen ließ - vor allem in Bezug auf die Fans. »Die waren überragend«, so Vranjes. Wenn auch nur ein schwacher, so war die Aufmunterung der Fangemeinde direkt nach Abpfiff, sowie am Donnerstag in den sozialen Netzwerken, ein Trost für die SG, die im Spitzenspiel das deutlich schwächere Team war. Für die Flensburger gilt es jetzt schnell wieder aufzustehen. Bereits am Sonntag (19.30 Uhr) geht es in der Champions League bei Besiktas Istanbul weiter.