Handball

Das ewig junge Nord-Duell

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11. September 2019, 17:40 Uhr

Flensburgs Linksaußen Hampus Wanne (l.) hat seine Achillessehnenprobleme überwunden und kann im Derby beim THW Kiel wieder auflaufen. Foto: Martin Ziemer

Flensburg. Das zweite Nordduell innerhalb von gut drei Wochen erwartet die Handball-Fans im Norden, wenn der THW Kiel am Donnerstag (19 Uhr/Live auf Sky und bei TV3Sport) die SG Flensburg-Handewitt empfängt. Doch von Langeweile kann bei dem ewig jungen Duell keine Rede sein. Im 101. Derby steht genau so viel auf dem Spiel wie in den Duellen zuvor und sogar schon etwas mehr. Neben der Ehre geht es für die Gastgeber in jedem Fall auch darum, nicht schon kurz nach dem Saisonbeginn der Tabellenspitze hinterherzulaufen und die Kieler Gefühlswelt nicht noch weiter zu strapazieren. 

»Beim THW sind es viele Kleinigkeiten, die die Situation jetzt ganz anders aussehen lassen. Gewinnt der THW den Supercup, was absolut möglich wäre, den Super Globe oder in Magdeburg, dann sieht die Welt ganz anders aus. Das waren nur Kleinigkeiten, dann würden sie mit einem ganz anderen Gefühl dastehen«, schätzt SG-Trainer Maik Machulla die Lage des THW ein. Ohnehin sieht Machulla einen deutlich veränderten Nordrivalen nach dem Wechsel auf dem Trainerposten von Alfred Gislasson auf Filip Jicha. Einen Rivalen, der mit neuen Herausforderungen wartet. Zudem dürfte auch Spielmacher Domagoj Duvniak mit der Vertragsverlängerung unter der Woche bis 2022 eine weitere Motivationsspritze bekommen haben.

Neuer Stil beim THW

»Man sieht, dass Filip (Jicha/Red.) seinen Stil einbringt und viele Dinge auch schon verändert hat. Das braucht natürlich Zeit. Der Ball läuft aber mehr, sie agieren geduldiger im Angriff und zudem wechselt Filip (Jicha/Red.) viel mehr. Auch die Abwehr ist offensiver ausgerichtet, wenngleich der Grundstamm natürlich noch derselbe ist, auf dem aufgebaut wird«, so der SG-Trainer, der auch bei seiner Mannschaft nach der Partie gegen den HC Erlangen noch Entwicklungspotenzial sieht. Aus dem Ärger über die schwache zweite Halbzeit gegen die Erlanger ist bei Machulla allerdings nur eines wirklich hängen geblieben. »Wenn wir so deutlich besser sind, wie im ersten Durchgang gegen Erlangen, dann müssen wir den Sack auch klar zumachen. Wir lassen den Gegner zu lange am Leben. Das ist ein Entwicklungsprozess, an dem wir wirklich arbeiten müssen«, macht Machulla deutlich an welchen Schrauben die SG Flensburg-Handewitt noch zu drehen hat. Einer, der beim Drehen gegen den THW grundsätzlich wieder helfen könnte, wäre Holger Glandorf. Der Linkshänder steht seit dem Beginn der Woche wieder im Mannschafts­training und hat sich auch schon gegen Erlangen auf dem Spielbericht wiedergefunden. Machulla allerdings ist noch zurückhaltend. »Für mich ist es so: wenn du ein Derby spielen willst, dann musst du zu hundert Prozent deiner Schulter wieder vertrauen. Da gebe ich Holger grundsätzlich lieber etwas mehr Zeit. Ob er für einige Minuten zu Verfügung stehen wird, das werden wir sehen«, so Maik Machulla, der aber wieder voll auf Hampus Wanne zurückgreifen kann. Der Linksaußen laborierte zuletzt an erheblichen Problemen mit der Achillessehne. Unabhängig vom Personal bleibt Maik Machulla aber auch vor dem Derby gewohnt gelassen. »Wir fahren mit einem positiven Gefühl nach Kiel und wollen, wie immer, die Punkte holen. Dass es schwer sein wird, ist klar. Wir werden einfach mal schauen, wie weit wir sind«, so der SG-Trainer mit einem Augenzwinkern. 


Timo Fleth 

RESUME

Det bliver en anden form for udfordring end tidligere, når SG Flensburg-Handewitt igen møder rivalerne fra THW Kiel. SG-træner Maik Machulla kan i hvert fald tydeligt genkende den nye træners Filip Jichas stil. Mødet i Supercuppen for små tre uger siden vil til gengæld ikke have den store betydning, forventer Machulla, der igen kan regne med Holger Glandorf og Hampus Wanne efter deres skader.