Handball

Eine Frage des Willens

Handball

03. Mai 2019, 08:35 Uhr

Kurze Schrecksekunde als Holger Glandorf (r.) mit einem ausgekugelten Finger das Feld verlassen musste, der Routinier biss aber auf die Zähne und spielte weiter. Foto: Lars Salomonsen

Flensburg. Zwischenzeitlich war es knapper als es Maik Machulla, Trainer der Handballer der SG Flensburg-Handewitt, lieb sein konnte. Am Ende setzte sich die SG gegen den SC DHfK Leipzig dennoch souverän mit 27:21 durch. Entsprechend erleichtert war Machulla im Anschluss. 

»Ich bin froh über die Art und Weise, wie wir es gegen Leipzig gemacht haben. Dass wir es in der zweiten Halbzeit natürlich besser machen können und auch souveräner machen müssen, ist uns klar. Leipzig hat individuell sehr gute Spieler, die auch im Verbund sehr gut zusammenspielen. Das wussten wir. Wir waren entsprechend sehr angespannt und fokussiert auf dieses Spiel. Du musst für jeden Punkt hart arbeiten und das haben wir«, befand der SG-Trainer, der den Stab, trotz zwischenzeitlichem Durchhänger, nicht über der Mannschaft brechen wollte. Die Belastung für Kopf und Körper waren für Maik Machulla ein Teil der Erklärung. 


»Wir sind im Mai und es geht dann irgendwann nur noch um Wille und Leidenschaft, da haben wir eine tolle Reaktion gezeigt. Es ist jedes Jahr das Gleiche. Wir werden das aber wie in den vergangenen Jahren auch lösen. Wir bekommen das aber mit unserer breiten Mannschaft hin«, so der Meister-Trainer. Auch Routinier Holger Glandorf schlug in die gleiche Kerbe nach der Leipzig-Partie. 

»Wir sind jetzt im Mai und das war unser 48 Spiel. Jetzt kommt die Phase, wo man müde wird im Kopf und im Körper, da geht es dann nur über den Kampf. So ein Spiel war es gegen Leipzig«, so Glandorf, der auch nicht müde wurde zu betonen, dass die Gäste über hohe Qualität verfügen. »Leipzig hat sich in den letzten Wochen freigeschwommen und das konnte man sehen. Insgesamt konnten wir aber schon zufrieden sein. Die Abwehr war stark und wenn wir den Ball haben laufen lassen dann sind wir auch zu guten Chancen gekommen. Das müssen wir weiter so machen«, richtete der Routinier den Blick schnell nach vorne. 

Kurze Schreckmomente gab es für die SG-Anhänger aber auch im ersten Durchgang. Rechtsaußen Lasse Svan setzte sich nach einer knappen Viertelstunde auf die Bank und die Sorge der aufgebrochenen Leistenverletzung machte im Rund der Flens-Arena bei den Fans die Runde. Doch Maik Machulla sowie Lasse Svan gaben nach der Partie schnell Entwarnung. »Lasse hat mir signalisiert, dass die Beine nicht so wollten. Der Leiste geht es gut und nachdem Steini in der Verschnaufpause gleich drei Tore gemacht hat, durfte Lasse auch weiter auf der Bank sitzen«, so Machulla, der sich insbesondere für Marius Stein­hauser nach dem gelungenen Auftritt freute. 

Der zweite Moment mit stockendem Atem war nach einer Abwehraktion von Holger Glandorf. »Der Finger war mal ausgekugelt und dann habe ich ihn selbst mit dem Doc zusammen wieder eingerenkt. Das wird aber nichts schlimmes sein. In der zweiten Halbzeit war das, als alle Finger zusammengetapet waren, war das nicht mehr ganz so einfach mit dem Ball, aber ich kenne das. Kein Problem«, schmunzelte Holger Glandorf. 

Insgesamt waren die Protagonisten aber zufrieden und der Blick wanderte schnell auf die kommende Aufgabe am Sonnabend ab 17.30 in der Königsklasse in Veszprem im Viertelfinal-Rückspiel.

Timo Fleth