Erzrivalen zanken um Platz 1

11. November 2016, 18:20 Uhr

Auch am Sonntag dürfte es heiß her gehen zwischen den Flensburgern Tobias Karlsson und Johan Jakobsson sowie dem Kieler Domagoj Duvnjak. (Archiv: Benjamin Nolte/dpa)

Flensburg/Kiel. Am Sonntagnachmittag geht es um nichts weniger als die Tabellenführung, wenn sich ab 15 Uhr in der Kieler Sparkassen-Arena der Tabellen-Dritte THW Kiel (18:2 Punkte) und der aktuelle Zweite, die noch immer verlustpunktfreie SG Flensburg-Handewitt (18:0), gegenüberstehen. Mehr geht eigentlich nicht. »So ein Derby ist immer ein spannendes, aufreibendes Spiel. Es geht um zwei ganz wichtige Punkte in der Liga«, sagt der ehemalige Flensburger Steffen Weinhold vom THW. Der Linkshänder musste am Mittwoch mit seinem Team zuletzt eine ärgerliche 22:24-Niederlage in der Champions League (Vorrundengruppe A) gegen Wisla Plock hinnehmen. »Das müssen wir nun schnell aus den Köpfen raus kriegen, um am Sonntag zu bestehen. Denn Flensburg spielt bislang sehr konstant, hat einen guten Eindruck hinterlassen und außerdem ist Rasmus Lauge zurück«, sagt Weinhold. Er ist natürlich bestens informiert. Rasmus Lauge nämlich, der rund ein halbes Jahr mit einer Knieverletzung ausfiel, gab am Donnerstagabend sein Comeback, als die SG Flensburg-Handewitt ihr Champions-League-Spiel bei den Kadetten Schaffhausen mit 29:26 (15:13) gewann. Dabei gelang ihm in der Phase der Vorentscheidung sogar der wichtige Treffer zum zwischenzeitlichen 25:23. Das Team von SG-Trainer Ljubomir Vranjes bekleckerte sich zwar nicht mit Ruhm und lag zu Beginn des Spiels auch einige Male zurück, wurde aber letztlich seiner Favoritenrolle gerecht. »Ich bin sicherlich nicht 100 Prozent zufrieden, aber es haben alle gespielt, wir sind im Rhythmus und haben zwei Punkte gewonnen«, sagte Vranjes, der nun also auch Lauge wieder zur Verfügung hat. »Er ist in einer heißen Phase hereingekommen und hat mein Vertrauen bekommen«, erklärte Cheftrainer Vranjes, der in der Schweiz auf Petar Djordjic und Anders Zachariassen verzichten musste.

Vranjes: »Kiel wird frustriert sein«

Nun also der THW Kiel. Auf die Frage von Flensborg Avis, ob Kiels Niederlage bei Wisla Plock für das Bundesliga-Spiel gegen Flensburg wohl eine Rolle spiele, sagte Vranjes: »Es ist immer gut, seine Spiele zu gewinnen. Kiel wird frustriert sein und Revanche wollen - indem sie ihr nächstes Spiel gewinnen.« Vranjes hat den nötigen Respekt vor den Landeshauptstädtern, die sich vor dieser Saison gleich auf mehreren Positionen verstärkt haben. »Die sind richtig gut und routiniert. Die Mischung beim THW ist gut. Mit einer guten Abwehr und starken Torhütern«, sagt der Schwede über den Gegner am Sonntag.

Drei Derby-Duelle innerhalb von wenigen Tagen

Dieses 89. Landesderby beider Teams ist der Auftakt von drei dicht aufeinander folgenden Kräftemessen beider Teams. Denn nach dem Duell am Sonntag sehen sich beide Teams wenig später in der Champions League wieder. Zunächst am Sonntag, 20. November, um 19.30 Uhr erneut in Kiel. Und dann am Mittwoch darauf, 23. November, um 18.30 Uhr in der Flens-Arena.

 Marc Reese
 mr@fla.de

Statistik

Kadetten Schaffhausen – SG Flensburg-Handewitt 26:29 (13:15) 

 Kadetten Schaffhausen: Bringolf, Marinovic – Meister 2, Delhees, Küttel 1, Graubner 1, Pendic 1, Szyba 2, Csaszar 8/3, Maros 6, Tominec 2, Markovic, Liniger 3.
SG Flensburg-Handewitt:Andersson (ab 48.), Møller – Karlsson, Eggert 1/1, Glandorf 5, Mogensen 4, Svan 5, Wanne 2, Jakobsson 2, Heinl 1, Toft Hansen 1, Gottfridsson 2, Lauge 1, Mahé 4, Radivojevic 1.Schiedsrichter:Cacador/Nicolau (Portugal).
 Zeitstrafen: 1:1 (Meister – Jakobsson).
Siebenmeter:3/3:2/1 (Eggert trifft die Latte).
Zuschauer:3500