Handball

Meister mit Machtdemonstration

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Thomas Bleicher
29. August 2019, 20:42 Uhr

Magnus Rød erwischte auch gegen die Löwen einen Sahnetag. Foto: Sven Geißler

Flensburg. Wenn das Supercup-Spiel zwischen der SG Flensburg-Handewitt und dem THW Kiel bereits hochklassig war, dann war die Bundesliga-Partie des Meisters gegen die Rhein-Neckar Löwen eine weltklasse Vorstellung. Mit 30:27 (18:14) gewann der amtierende Titelträger diesen Kracher des 2. Spieltags und somit das dritte schwere Spiel innerhalb von acht Tagen. Supercup-Sieg und die Erfolge in Melsungen sowie gegen die Löwen - der Saisonstart darf für Flensburg als traumhaft bezeichnet werden.

Es sind jedoch nicht nur die reinen Ergebnisse, die die SG-Fanherzen derzeit höher schlagen lassen. Vor allem die gezeigten Leistungen der Mannschaft sind beeindruckend. Als ob es die Abgänge von Tobias Karlsson und Rasmus Lauge nie gegeben hätte, hält der Meister der letzten beiden Spielzeiten sein Niveau konstant und das auf einem höheren Level als die Konkurrenz.

Das Spiel gegen die Süddeutschen war von Beginn an temporeich, voller Intensität, hochinteressant und heiß. Wie schon in Melsungen herrschten auch in der Flens-Arena tropische Temperaturen. Beide Mannschaften forderten einander dennoch taktisch mit diversen Schachzügen und Aufstellungen. Doch egal was die Gäste anboten, die Hausherren waren immer einen Tick besser. Zu Beginn fehlten der SG zwar Torwartparaden, doch mit dem Publikum im Rücken - auch die Fans waren in meisterlicher Verfassung - wurde dennoch eine 18:14-Pausenführung erspielt. Johannes Golla beendete den ersten Durchgang mit einem Konter-Doppelpack.

Nach dem Wechsel knüpfte die SG nahtlos an die ersten 30 Minuten an. Kleiner Wermutstropfen: der starke Gøran S. Johannessen signalisierte in der 33. Minute Schulterbeschwerden (linker Arm). Der Norweger musste raus, wurde aber glänzend von Neuzugang Michal Jurecki vertreten. Der Pole traf zum 22:17 (37.). Danach baute die SG den Vorsprung sogar auf 24:18 (43.) und 25:19 (44.) aus. 
Doch die Löwen holten auf und verkürzten auf 25:22 (46.). Meister-Trainer Maik Machulla reagierte, nahm eine Auszeit, brachte Johannessen zurück und Golla unterbrach den Löwen-Lauf. Die heiße Schlussphase war eingeleitet. Die SG behielt am Ende kühlen Kopf. Vor allem dank des genialen Spielmachers Jim Gottfridsson, einigen Paraden von Benjamin Buric und einem erneut überragenden Johannes Golla blieb der Sieg an der Förde.

Ruwen Möller


Mehr zum Spiel in der Sonnabendausgabe von Flensborg Avis.

Statistik

SG Flensburg-Handewitt: Buric, Bergerud – Golla 5, Hald 1, Svan 3, Wanne 2/2, Jeppsson, Jøndal 4, Steinhauser n. e., Versteijnen n. e., Zachariassen 2, Johannessen 2, Gottfridsson 4, Jurecki 1, Rød 6
Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Palicka – Schmid 4, Gensheimer 5/4, Kirkeløkke 1, Lagarde 2, Tollbring 1, Abutovic, Mensah Larsen1, Fäth, Groetzki 3, Guardiola, Petersson 1, Nielsen 3, Ganz, Kohlbacher 5
Schiedsrichter: Geipel/Helbig
Zuschauer: 6300 (ausverkauft)
Siebenmeter: 4/2:6/4 (Jøndal scheitert an Appelgren, Wanne an Palicka – Bergerud hält gegen Gensheimer, Gensheimer übers Tor)
Zeitstrafen: 3:2 (Svan, Golla, Jurecki – Petersson, Groetzki)