Update: SG fegt Balingen aus der Flens-Arena

Gelungener Frustabbau

Thomas Bleicher
16. November 2016, 20:20 Uhr

Rasmus Lauge (am Ball) bei seinem Heim-Comeback nach langer Verletzung. Zuvor hatte er bereits in Schaffhausen in der Champions League sowie im Bundesliga-Derby in Kiel gespielt. (Foto: Tim Riediger)

Flensburg. Die SG Flensburg-Handewitt warf sich den Frust von der Seele. Drei Tage nach der schmerzvollen Derby-Niederlage beim THW Kiel machte der Handball-Bundesligist am Mittwoch mit den Gästen HBW Balingen-Weilstetten kurzen Prozess und überrannte die Baden-Württemberger mit 36:18 (17:9). 


»Da war Frust in uns nach der Niederlage in Kiel. Die Jungs haben die richtige Antwort gegeben«, freute sich SG-Cheftrainer Ljubomir Vranjes. Die SG, die in diesem Spiel ohne Weltmeister Kentin Mahé, Olympiasieger Henrik Toft Hansen, den dänischen Routinier Anders Eggert sowie Rechtsaußen Bogdan Radivojevic agierte, machte von Beginn an klar Schiff. Die Abwehr stand von Beginn an nahezu bombensicher, Torwart Mattias Andersson war ordentlich in Form und in der Offensive trafen die SG-Werfer nach Lust und Laune. Allen voran Olympiasieger Lasse Svan (neun Tore) war nicht zu bremsen. 

Balingens Trainer Runar Sigtryggsson versuchte anfangs mit dem gewohnten Sieben gegen Sechs gegen das Flensburger Abwehrbollwerk anzukommen, der Schuss aber ging nach hinten los. Die SG führte bereits in der 13. Minute mit 10:2 und dieser Acht-Tore-Vorsprung hatte auch zur Halbzeit Bestand. Wer dann aber dachte, die SG, bei der Trainer Ljubomir Vranjes munter durchwechseln und Kräfte verteilen konnte, würde nachlassen, sah sich getäuscht. Gegen völlig überforderte und unterlegene Gäste setzte die SG ihren Tor-Lauf gnadenlos fort und feierte im sechsten Heimspiel nicht bloß den sechsten Sieg sondern noch dazu den deutlichsten. »Die ganze Mannschaft hat das überragend gemacht«, fand Ljubomir Vranjes, der namentlich dann noch ein Sonderlob an seine Akteure Lasse Svan und Petar Djordjic verteilte. Ihn freute auch der Auftritt von Ivan Horvat (2 Tore), der höchstselten zum Zuge kommt, sowie der erste Einsatz auf heimischem Parkett nach langer Verletzungspause von Rasmus Lauge. »Ich muss ihm Zeit geben«, appelierte Vranjes aber an Geduld. Die volle Konzentration gilt nun dem THW Kiel. Der Erzrivale ist am Sonntag (19.30 Uhr in Kiel) sowie am Mittwoch darauf (18.30 Uhr, Flens-Arena) Gegner in de Champions League. Da soll die Revanche her.

Marc Reese
mr@fla.de

SG Flensburg-Handewitt: Andersson, Møller - Karlsson, Glandorf 2, Djordjic 4, Heinl, Mogensen, Svan 9, Wanne 6, Lauge 4, Zachariassen 5, Gottfridsson 1, Jakobsson 2, Horvat 2.
Siebenmeter: 3/0:2/0
Zeitstrafen: 4:4
Rote Karte: Pascal Hens (Balingen/33:56 Min.)
Schiedsrichter: Fabian vom Dorff/Christian vom Dorff